Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.treten wollte. Aber Sie wißen ja, daß eine Auf keinen Fall aber fürchte ich mich: denn Einst kam er auf die Loge zu Hr. Busse. Wer Busse. Meister N. N. Schäfer. Ist schofele Waare, mein Seel! Frau Busse. Einen Thaler. Schäfer. Schwerenoth, so ein Paar Latschen treten wollte. Aber Sie wißen ja, daß eine Auf keinen Fall aber fuͤrchte ich mich: denn Einſt kam er auf die Loge zu Hr. Buſſe. Wer Buſſe. Meiſter N. N. Schaͤfer. Iſt ſchofele Waare, mein Seel! Frau Buſſe. Einen Thaler. Schaͤfer. Schwerenoth, ſo ein Paar Latſchen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0255" n="247"/> treten wollte. Aber Sie wißen ja, daß eine<lb/> Schweſter die Sache ihres Bruders nicht fuͤhr<supplied>en</supplied><lb/> darf. Dem Bruder ſtuͤnde es noch eher an; der iſt<lb/> ja ein Juriſt, und koͤnnte an mir probiren<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">quid valeant humeri<lb/> Quid ferre <hi rendition="#g">recuſent</hi>.</hi></hi></p><lb/> <p>Auf keinen Fall aber fuͤrchte ich mich: denn<lb/> ſind ſie klug, ſo ſchweigen ſie; ſchweigen ſie aber<lb/> nicht, und raͤſonniren brav, und ſpectakeln, was das<lb/> Zeug haͤlt, ſo lache ich, und finde gewiß viele,<lb/> die mit mir lachen. Uebrigens muß ich noch eini-<lb/> ge Kunſtgriffe erwaͤhnen, welche Schaͤfer anwen-<lb/> dete, wenn er kein Geld hatte, und doch ſaufen<lb/> wollte. Vielleicht koͤnnen dieſe Kunſtgriffe andern<lb/> Leuten nuͤtzlich ſeyn, welche ihm aͤhneln.</p><lb/> <p>Einſt kam er auf die Loge zu Hr. Buſſe. Wer<lb/> hat da Ihrer Frau die Schuhe gemacht, fragte er?</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Buſſe</hi>. Meiſter N. N.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Schaͤfer</hi>. Iſt ſchofele Waare, mein Seel!<lb/> Gott ſoll mich ſtrafen (beſieht die Schuh) ja meiner<lb/> Seele, mein Junge macht beßeres Zeug. Was<lb/> koſten denn die Latſchen?</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Frau Buſſe</hi>. Einen Thaler.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Schaͤfer</hi>. Schwerenoth, ſo ein Paar Latſchen<lb/> einen Thaler! Da mache ich ein Paar derbe huͤb-<lb/> ſche Schuhe fuͤr 20 gl.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [247/0255]
treten wollte. Aber Sie wißen ja, daß eine
Schweſter die Sache ihres Bruders nicht fuͤhren
darf. Dem Bruder ſtuͤnde es noch eher an; der iſt
ja ein Juriſt, und koͤnnte an mir probiren
quid valeant humeri
Quid ferre recuſent.
Auf keinen Fall aber fuͤrchte ich mich: denn
ſind ſie klug, ſo ſchweigen ſie; ſchweigen ſie aber
nicht, und raͤſonniren brav, und ſpectakeln, was das
Zeug haͤlt, ſo lache ich, und finde gewiß viele,
die mit mir lachen. Uebrigens muß ich noch eini-
ge Kunſtgriffe erwaͤhnen, welche Schaͤfer anwen-
dete, wenn er kein Geld hatte, und doch ſaufen
wollte. Vielleicht koͤnnen dieſe Kunſtgriffe andern
Leuten nuͤtzlich ſeyn, welche ihm aͤhneln.
Einſt kam er auf die Loge zu Hr. Buſſe. Wer
hat da Ihrer Frau die Schuhe gemacht, fragte er?
Buſſe. Meiſter N. N.
Schaͤfer. Iſt ſchofele Waare, mein Seel!
Gott ſoll mich ſtrafen (beſieht die Schuh) ja meiner
Seele, mein Junge macht beßeres Zeug. Was
koſten denn die Latſchen?
Frau Buſſe. Einen Thaler.
Schaͤfer. Schwerenoth, ſo ein Paar Latſchen
einen Thaler! Da mache ich ein Paar derbe huͤb-
ſche Schuhe fuͤr 20 gl.
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