Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.Fr. Busse. Je nun, ich brauche wieder Schäfer. Blox, will's Maaß nehmen. Schäfer nahm das Maaß, soff einige Tage Ein ander Mal kam er auf den Universitäts- Der Meister. Es wird wohl auf der Post Schäfer. Warum nicht gar auf der Post? Fr. Buſſe. Je nun, ich brauche wieder Schaͤfer. Blox, will's Maaß nehmen. Schaͤfer nahm das Maaß, ſoff einige Tage Ein ander Mal kam er auf den Univerſitaͤts- Der Meiſter. Es wird wohl auf der Poſt Schaͤfer. Warum nicht gar auf der Poſt? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0256" n="248"/> <p><hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#g">Buſſe</hi>. Je nun, ich brauche wieder<lb/> Schuhe.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Schaͤfer</hi>. Blox, will's Maaß nehmen.</p><lb/> <p>Schaͤfer nahm das Maaß, ſoff einige Tage<lb/> auf die zu machenden Schuhe los, und als er merk-<lb/> te, daß die 20 gl. herunter ſeyn mogten, kam er<lb/> nicht wieder. Hr. Buſſe mahnte ihn einige Mal,<lb/> aber da er ſahe, daß doch nichts werden wuͤrde,<lb/> ließ ers gut ſeyn, und iſt — geprellt.</p><lb/> <p>Ein ander Mal kam er auf den Univerſitaͤts-<lb/> keller, ein Beckermeiſter ſaß da, und trank ein Glas<lb/> Breyhan. Schaͤfer that, als ſaͤhe er den Becker<lb/> nicht, wendete ſich gegen einen ſeiner Mitmeiſter,<lb/> und ſagte: Es iſt doch zum Raſendwerden, wenn<lb/> man denkt, Geld zu kriegen, muß man noch ſuchen,<lb/> wo man welches herkriegt, um es einzuloͤſen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Der Meiſter</hi>. Es wird wohl auf der Poſt<lb/> liegen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Schaͤfer</hi>. Warum nicht gar auf der Poſt?<lb/> In der Kugel vorm Steinthor ſteht es in Saͤcken.<lb/> Stelle Dir vor, der Lauſekerl da von — — der<lb/> vertrackte — — iſt mir ſchon ſeit Jahr und Tag<lb/> Geld ſchuldig: ich drohte ihm mit der Klage, da<lb/> ſchaͤmte er ſich, und ſchickt mir heute neun Schef-<lb/> fel Roggen herein. Sechs ſollen meine, und drey<lb/> ſoll ich ihm bezahlen. Sein Kerl hat die Saͤcke<lb/> in der Kugel abgeſetzt, und will nun Geld haben.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [248/0256]
Fr. Buſſe. Je nun, ich brauche wieder
Schuhe.
Schaͤfer. Blox, will's Maaß nehmen.
Schaͤfer nahm das Maaß, ſoff einige Tage
auf die zu machenden Schuhe los, und als er merk-
te, daß die 20 gl. herunter ſeyn mogten, kam er
nicht wieder. Hr. Buſſe mahnte ihn einige Mal,
aber da er ſahe, daß doch nichts werden wuͤrde,
ließ ers gut ſeyn, und iſt — geprellt.
Ein ander Mal kam er auf den Univerſitaͤts-
keller, ein Beckermeiſter ſaß da, und trank ein Glas
Breyhan. Schaͤfer that, als ſaͤhe er den Becker
nicht, wendete ſich gegen einen ſeiner Mitmeiſter,
und ſagte: Es iſt doch zum Raſendwerden, wenn
man denkt, Geld zu kriegen, muß man noch ſuchen,
wo man welches herkriegt, um es einzuloͤſen.
Der Meiſter. Es wird wohl auf der Poſt
liegen.
Schaͤfer. Warum nicht gar auf der Poſt?
In der Kugel vorm Steinthor ſteht es in Saͤcken.
Stelle Dir vor, der Lauſekerl da von — — der
vertrackte — — iſt mir ſchon ſeit Jahr und Tag
Geld ſchuldig: ich drohte ihm mit der Klage, da
ſchaͤmte er ſich, und ſchickt mir heute neun Schef-
fel Roggen herein. Sechs ſollen meine, und drey
ſoll ich ihm bezahlen. Sein Kerl hat die Saͤcke
in der Kugel abgeſetzt, und will nun Geld haben.
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