Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.malien sind unter allen nur denkbaren Anomalien die Der Ueberfall auf der Mail war übrigens eine Die Substanz des Edicts lief dahin aus, daß Ich kann wirklich nicht sagen, ob der König malien ſind unter allen nur denkbaren Anomalien die Der Ueberfall auf der Mail war uͤbrigens eine Die Subſtanz des Edicts lief dahin aus, daß Ich kann wirklich nicht ſagen, ob der Koͤnig <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0062" n="54"/> malien ſind unter allen nur denkbaren Anomalien die<lb/> boͤsartigſten: denn ſie beleidigen nicht nur am tief-<lb/> ſten, ſondern geben auch das ſchaͤdlichſte Beyſpiel.</p><lb/> <p>Der Ueberfall auf der Mail war uͤbrigens eine<lb/> hoͤchſt aͤrgerliche Sache geweſen, eine grobe Stoͤh-<lb/> rung der oͤffentlichen Ruhe und Sicherheit, und<lb/> eben daher fand der Koͤnig fuͤr nothwendig, ein<lb/> Edict zu geben, wie es in Zukunft bey Auftritten<lb/> dieſer Art gehalten werden ſollte.</p><lb/> <p>Die Subſtanz des Edicts lief dahin aus, daß<lb/> bey groben Exceſſen, wohin natuͤrlicher Weiſe der<lb/> oͤffentliche Tumult auch gehoͤrt, auch derbere Stra-<lb/> fen, als bisher gebraͤuchlich waren, eingefuͤhrt wer-<lb/> den ſollten. Der hoͤchſte Grad dieſer derbern Stra-<lb/> fen ſollte in einem, freylich im Edict nicht genau ge-<lb/> nug beſchriebenen Durchpruͤgeln des ſchuldigen Stu-<lb/> denten beſtehen u. ſ. w.</p><lb/> <p>Ich kann wirklich nicht ſagen, ob der Koͤnig<lb/> ſelbſt die Idee zu dieſem Edict gegeben habe: ſollte<lb/> es aber ja ſeyn, ſo iſt es geſchehen, weil man ihm<lb/> das Leben der Studenten und ihr Betragen mit gar<lb/> zu graſſen Farben geſchildert hat, und da konnte<lb/> er dann beſchloſſen haben, militaͤriſche Strafen auf<lb/> ſeinen Univerſitaͤten einzufuͤhren. Meine Sache<lb/> iſts uͤberhaupt nicht, uͤber Landesherrliche Verord-<lb/> nungen zu kritiſiren, und Bemerkungen zu machen,<lb/> aber das kann ich doch hiſtoriſch ſagen, daß eine<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [54/0062]
malien ſind unter allen nur denkbaren Anomalien die
boͤsartigſten: denn ſie beleidigen nicht nur am tief-
ſten, ſondern geben auch das ſchaͤdlichſte Beyſpiel.
Der Ueberfall auf der Mail war uͤbrigens eine
hoͤchſt aͤrgerliche Sache geweſen, eine grobe Stoͤh-
rung der oͤffentlichen Ruhe und Sicherheit, und
eben daher fand der Koͤnig fuͤr nothwendig, ein
Edict zu geben, wie es in Zukunft bey Auftritten
dieſer Art gehalten werden ſollte.
Die Subſtanz des Edicts lief dahin aus, daß
bey groben Exceſſen, wohin natuͤrlicher Weiſe der
oͤffentliche Tumult auch gehoͤrt, auch derbere Stra-
fen, als bisher gebraͤuchlich waren, eingefuͤhrt wer-
den ſollten. Der hoͤchſte Grad dieſer derbern Stra-
fen ſollte in einem, freylich im Edict nicht genau ge-
nug beſchriebenen Durchpruͤgeln des ſchuldigen Stu-
denten beſtehen u. ſ. w.
Ich kann wirklich nicht ſagen, ob der Koͤnig
ſelbſt die Idee zu dieſem Edict gegeben habe: ſollte
es aber ja ſeyn, ſo iſt es geſchehen, weil man ihm
das Leben der Studenten und ihr Betragen mit gar
zu graſſen Farben geſchildert hat, und da konnte
er dann beſchloſſen haben, militaͤriſche Strafen auf
ſeinen Univerſitaͤten einzufuͤhren. Meine Sache
iſts uͤberhaupt nicht, uͤber Landesherrliche Verord-
nungen zu kritiſiren, und Bemerkungen zu machen,
aber das kann ich doch hiſtoriſch ſagen, daß eine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |