ken! Und auf unsern Gassen hast Du gelehret. Und Er wird sagen: Ich kenne euch nicht, wo- her ihr seyd -- weichet alle von mir, ihr Uebel- thäter! Da wird seyn Heulen und Zähnklaffen, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Ja- kob und alle Propheten im Reiche Gottes; Euch aber hinausgestossen -- und es werden kommen vom Morgen und vom Abend, von Mitter- nacht und von Mittage, die zu Tische sitzen wer- den im Reiche Gottes. Und noch eine Parallelstel- Joh. X. 16.le: Und Ich habe noch andere Schaafe, die sind nicht aus diesem Stalle. Auch dieselben muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird Eine Heerde und Ein Hirt werden. -- Wie viel Trostvolles und schreckendes liegt in diesen Stellen. Laßt uns einige Gedanken her- ausheben.
a.
Abraham, Isaak, Jacob, aller ihrer menschli- chen Schwachheiten ungeachtet, werden hier und an an- dern Stellen; Z. E. in der: Ich bin der Gott Abra- hams -- Ein Gott nicht der Todten; Sondern der Lebendigen -- als Reichsgenossen Gottes er- klärt. Sie stehen oben an in der Gesellschaft der un- mittelbarsten Theilhaber des göttlichen Reiches. Wir können also sicher seyn, und es zuverläßig von der Un- partheylichkeit Gottes erwarten, daß wir mit derselben Gesinnung zu derselben Ehre gelangen können. Abra- ham glaubte dem Herrn; Das ward ihm zur
Ge-
Matthäus VIII.
ken! Und auf unſern Gaſſen haſt Du gelehret. Und Er wird ſagen: Ich kenne euch nicht, wo- her ihr ſeyd — weichet alle von mir, ihr Uebel- thäter! Da wird ſeyn Heulen und Zähnklaffen, wenn ihr ſehen werdet Abraham, Iſaak und Ja- kob und alle Propheten im Reiche Gottes; Euch aber hinausgeſtoſſen — und es werden kommen vom Morgen und vom Abend, von Mitter- nacht und von Mittage, die zu Tiſche ſitzen wer- den im Reiche Gottes. Und noch eine Parallelſtel- Joh. X. 16.le: Und Ich habe noch andere Schaafe, die ſind nicht aus dieſem Stalle. Auch dieſelben muß ich herführen, und ſie werden meine Stimme hören, und es wird Eine Heerde und Ein Hirt werden. — Wie viel Troſtvolles und ſchreckendes liegt in dieſen Stellen. Laßt uns einige Gedanken her- ausheben.
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Abraham, Iſaak, Jacob, aller ihrer menſchli- chen Schwachheiten ungeachtet, werden hier und an an- dern Stellen; Z. E. in der: Ich bin der Gott Abra- hams — Ein Gott nicht der Todten; Sondern der Lebendigen — als Reichsgenoſſen Gottes er- klärt. Sie ſtehen oben an in der Geſellſchaft der un- mittelbarſten Theilhaber des göttlichen Reiches. Wir können alſo ſicher ſeyn, und es zuverläßig von der Un- partheylichkeit Gottes erwarten, daß wir mit derſelben Geſinnung zu derſelben Ehre gelangen können. Abra- ham glaubte dem Herrn; Das ward ihm zur
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[84[104]/0112]
Matthäus VIII.
ken! Und auf unſern Gaſſen haſt Du gelehret.
Und Er wird ſagen: Ich kenne euch nicht, wo-
her ihr ſeyd — weichet alle von mir, ihr Uebel-
thäter! Da wird ſeyn Heulen und Zähnklaffen,
wenn ihr ſehen werdet Abraham, Iſaak und Ja-
kob und alle Propheten im Reiche Gottes; Euch
aber hinausgeſtoſſen — und es werden kommen
vom Morgen und vom Abend, von Mitter-
nacht und von Mittage, die zu Tiſche ſitzen wer-
den im Reiche Gottes. Und noch eine Parallelſtel-
le: Und Ich habe noch andere Schaafe, die ſind
nicht aus dieſem Stalle. Auch dieſelben muß
ich herführen, und ſie werden meine Stimme
hören, und es wird Eine Heerde und Ein Hirt
werden. — Wie viel Troſtvolles und ſchreckendes
liegt in dieſen Stellen. Laßt uns einige Gedanken her-
ausheben.
Joh. X. 16.
a.
Abraham, Iſaak, Jacob, aller ihrer menſchli-
chen Schwachheiten ungeachtet, werden hier und an an-
dern Stellen; Z. E. in der: Ich bin der Gott Abra-
hams — Ein Gott nicht der Todten; Sondern
der Lebendigen — als Reichsgenoſſen Gottes er-
klärt. Sie ſtehen oben an in der Geſellſchaft der un-
mittelbarſten Theilhaber des göttlichen Reiches. Wir
können alſo ſicher ſeyn, und es zuverläßig von der Un-
partheylichkeit Gottes erwarten, daß wir mit derſelben
Geſinnung zu derſelben Ehre gelangen können. Abra-
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 84[104]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/112>, abgerufen am 21.11.2024.
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