Gerechtigkeit gerechnet. Das war's, was ihm das Bürgerrecht des göttlichen Reiches verschaffte.
Ein anderer Zug, von dem wir sicher denken kön- nen, daß er ihn Reichsfähig machte, war gewiß auch der, den wir von Christus wissen. Abraham warJoh. VIII. 56. froh, daß er Meinen Tag sehen sollte; Und er sah' ihn und freuete sich. Die Erscheinung Chri- stus lieb haben ist doch wohl Eins und eben dasselbe. Ein- falt, Wahrheitsliebe, Gottesglaube, Hingebung unter Gotteswillen -- wider alle Hoffnung, allem Anschein Gotte glauben -- der die Todten lebendig macht, und dem, das nicht ist, rufet, als ob es sey. -- Er war, heißt es von ihm -- nicht schwach imRöm. IV. 17-25. Glauben, sahe auch nicht an seinen eignen Leib, welcher schon erstorben war, weil er fast hun- dertjährig war; Auch nicht den erstorbenen Leib der Sara; Denn er zweifelte nicht an der Ver- heissung Gottes aus Unglauben; Sondern war stark im Glauben; Gab Gotte die Ehre, und wußte aufs allergewisseste, daß, was Gott ver- heisset, Er thun kann. Darum ist's ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet (zum Heil gediehen.) Das aber ist nicht allein um Seinetwillen geschrie- ben, daß es Ihm zugerechnet ist; Sondern auch um unsertwillen, welchen es auch soll zugerech- net, zum Besten angeschrieben werden, zum ewigen Heile gedeihen, wenn wir an den glauben, der un- sern Herrn Jesum auferweckt hat von den Todten.
b. Wer
F 3
Himmelreich.
Gerechtigkeit gerechnet. Das war’s, was ihm das Bürgerrecht des göttlichen Reiches verſchaffte.
Ein anderer Zug, von dem wir ſicher denken kön- nen, daß er ihn Reichsfähig machte, war gewiß auch der, den wir von Chriſtus wiſſen. Abraham warJoh. VIII. 56. froh, daß er Meinen Tag ſehen ſollte; Und er ſah’ ihn und freuete ſich. Die Erſcheinung Chri- ſtus lieb haben iſt doch wohl Eins und eben daſſelbe. Ein- falt, Wahrheitsliebe, Gottesglaube, Hingebung unter Gotteswillen — wider alle Hoffnung, allem Anſchein Gotte glauben — der die Todten lebendig macht, und dem, das nicht iſt, rufet, als ob es ſey. — Er war, heißt es von ihm — nicht ſchwach imRöm. IV. 17-25. Glauben, ſahe auch nicht an ſeinen eignen Leib, welcher ſchon erſtorben war, weil er faſt hun- dertjährig war; Auch nicht den erſtorbenen Leib der Sara; Denn er zweifelte nicht an der Ver- heiſſung Gottes aus Unglauben; Sondern war ſtark im Glauben; Gab Gotte die Ehre, und wußte aufs allergewiſſeſte, daß, was Gott ver- heiſſet, Er thun kann. Darum iſt’s ihm auch zur Gerechtigkeit gerechnet (zum Heil gediehen.) Das aber iſt nicht allein um Seinetwillen geſchrie- ben, daß es Ihm zugerechnet iſt; Sondern auch um unſertwillen, welchen es auch ſoll zugerech- net, zum Beſten angeſchrieben werden, zum ewigen Heile gedeihen, wenn wir an den glauben, der un- ſern Herrn Jeſum auferweckt hat von den Todten.
b. Wer
F 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0113"n="85[105]"/><fwplace="top"type="header">Himmelreich.</fw><lb/><hirendition="#fr">Gerechtigkeit gerechnet.</hi> Das war’s, was ihm das<lb/>
Bürgerrecht des göttlichen Reiches verſchaffte.</p><lb/><p>Ein anderer Zug, von dem wir ſicher denken kön-<lb/>
nen, daß er ihn Reichsfähig machte, war gewiß auch<lb/>
der, den wir von <hirendition="#fr"><hirendition="#g">Chriſtus</hi></hi> wiſſen. <hirendition="#fr">Abraham war</hi><noteplace="right">Joh. <hirendition="#aq">VIII.</hi><lb/>
56.</note><lb/><hirendition="#fr">froh, daß er Meinen Tag ſehen ſollte; Und er<lb/>ſah’ ihn und freuete ſich. Die Erſcheinung Chri-<lb/>ſtus lieb haben</hi> iſt doch wohl Eins und eben daſſelbe. Ein-<lb/>
falt, Wahrheitsliebe, Gottesglaube, Hingebung unter<lb/>
Gotteswillen — wider alle Hoffnung, allem Anſchein<lb/>
Gotte <hirendition="#fr">glauben — der die Todten lebendig macht,<lb/>
und dem, das nicht iſt, rufet, als ob es ſey. —<lb/>
Er war,</hi> heißt es von ihm —<hirendition="#fr">nicht ſchwach im</hi><noteplace="right">Röm. <hirendition="#aq">IV.</hi><lb/>
17-25.</note><lb/><hirendition="#fr">Glauben, ſahe auch nicht an ſeinen eignen Leib,<lb/>
welcher ſchon erſtorben war, weil er faſt hun-<lb/>
dertjährig war; Auch nicht den erſtorbenen Leib<lb/>
der Sara; Denn er zweifelte nicht an der Ver-<lb/>
heiſſung Gottes aus Unglauben; Sondern war<lb/>ſtark im Glauben; Gab Gotte die Ehre, und<lb/>
wußte aufs allergewiſſeſte, daß, was Gott ver-<lb/>
heiſſet, Er thun kann. Darum iſt’s ihm auch<lb/>
zur Gerechtigkeit gerechnet</hi> (zum Heil gediehen.)<lb/><hirendition="#fr">Das aber iſt nicht allein um Seinetwillen geſchrie-<lb/>
ben, daß es Ihm zugerechnet iſt; Sondern auch<lb/>
um unſertwillen, welchen es auch ſoll zugerech-<lb/>
net,</hi> zum Beſten angeſchrieben <hirendition="#fr">werden,</hi> zum ewigen<lb/>
Heile gedeihen, <hirendition="#fr">wenn wir an den glauben, der un-<lb/>ſern Herrn Jeſum auferweckt hat von den Todten.</hi></p></div><lb/><fwplace="bottom"type="sig">F 3</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">b.</hi> Wer</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[85[105]/0113]
Himmelreich.
Gerechtigkeit gerechnet. Das war’s, was ihm das
Bürgerrecht des göttlichen Reiches verſchaffte.
Ein anderer Zug, von dem wir ſicher denken kön-
nen, daß er ihn Reichsfähig machte, war gewiß auch
der, den wir von Chriſtus wiſſen. Abraham war
froh, daß er Meinen Tag ſehen ſollte; Und er
ſah’ ihn und freuete ſich. Die Erſcheinung Chri-
ſtus lieb haben iſt doch wohl Eins und eben daſſelbe. Ein-
falt, Wahrheitsliebe, Gottesglaube, Hingebung unter
Gotteswillen — wider alle Hoffnung, allem Anſchein
Gotte glauben — der die Todten lebendig macht,
und dem, das nicht iſt, rufet, als ob es ſey. —
Er war, heißt es von ihm — nicht ſchwach im
Glauben, ſahe auch nicht an ſeinen eignen Leib,
welcher ſchon erſtorben war, weil er faſt hun-
dertjährig war; Auch nicht den erſtorbenen Leib
der Sara; Denn er zweifelte nicht an der Ver-
heiſſung Gottes aus Unglauben; Sondern war
ſtark im Glauben; Gab Gotte die Ehre, und
wußte aufs allergewiſſeſte, daß, was Gott ver-
heiſſet, Er thun kann. Darum iſt’s ihm auch
zur Gerechtigkeit gerechnet (zum Heil gediehen.)
Das aber iſt nicht allein um Seinetwillen geſchrie-
ben, daß es Ihm zugerechnet iſt; Sondern auch
um unſertwillen, welchen es auch ſoll zugerech-
net, zum Beſten angeſchrieben werden, zum ewigen
Heile gedeihen, wenn wir an den glauben, der un-
ſern Herrn Jeſum auferweckt hat von den Todten.
Joh. VIII.
56.
Röm. IV.
17-25.
b. Wer
F 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 85[105]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/113>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.