heit Deiner Versicherung nicht gefühlt und erfahren habe? Wer erfuhr es nicht: Dein Joch ist leichter, als jede andre Last, die Freunde oder Feinde, oder wir selbst uns auflegen mögen? -- Ist nicht jede Wendung unserer Gedanken zu Ihm, jedes Streben unsrer Sehn- sucht, Ihm näher zu kommen, Ihm treuer zu gehor- chen, Ihm ähnlicher zu werden, ein Schritt zur innern Ruhe, Stärke, Freyheit? Wer hat je einen stillen Blick auf Ihn gethan, wenn Er zum Zorne gereitzt, zum Stolze versucht, oder mit Unruh und Gedräng umge- ben war, und wurde nicht sogleich sanfter, bescheide- ner, dehmüthiger, weiser, ruhiger, edler? -- WendetJes. XLV. 22. euch zu mir, alle Ende der Erden, so ist euch geholfen! Wer zu Mir kommt, den wird nichtJoh. VI. 35 hungern, und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.
MatthäusXII.
100. Sabbath.
Habet ihr nicht gelesen, was David that, daMatth. XII. 3-8. ihn und die mit ihm waren, hungerte? -- Ha- bet ihr nicht gelesen im Gesetz, wie die PriesterMarc. II. 23-28. Luc. VI. 1-5 am Sabbath im Tempel den Sabbath entheili- gen, und sind doch ohne Schuld? Ich sag aber euch: Daß hier der ist, der grösser ist, als der Tempel -- Wenn ihr aber wüßtet, was das sey: Ich habe Wohlgefallen an der Barmher-
zig-
Einladung Chriſtus an alle. Sanftes ꝛc.
heit Deiner Verſicherung nicht gefühlt und erfahren habe? Wer erfuhr es nicht: Dein Joch iſt leichter, als jede andre Laſt, die Freunde oder Feinde, oder wir ſelbſt uns auflegen mögen? — Iſt nicht jede Wendung unſerer Gedanken zu Ihm, jedes Streben unſrer Sehn- ſucht, Ihm näher zu kommen, Ihm treuer zu gehor- chen, Ihm ähnlicher zu werden, ein Schritt zur innern Ruhe, Stärke, Freyheit? Wer hat je einen ſtillen Blick auf Ihn gethan, wenn Er zum Zorne gereitzt, zum Stolze verſucht, oder mit Unruh und Gedräng umge- ben war, und wurde nicht ſogleich ſanfter, beſcheide- ner, dehmüthiger, weiſer, ruhiger, edler? — WendetJeſ. XLV. 22. euch zu mir, alle Ende der Erden, ſo iſt euch geholfen! Wer zu Mir kommt, den wird nichtJoh. VI. 35 hungern, und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürſten.
MatthäusXII.
100. Sabbath.
Habet ihr nicht geleſen, was David that, daMatth. XII. 3-8. ihn und die mit ihm waren, hungerte? — Ha- bet ihr nicht geleſen im Geſetz, wie die PrieſterMarc. II. 23-28. Luc. VI. 1-5 am Sabbath im Tempel den Sabbath entheili- gen, und ſind doch ohne Schuld? Ich ſag aber euch: Daß hier der iſt, der gröſſer iſt, als der Tempel — Wenn ihr aber wüßtet, was das ſey: Ich habe Wohlgefallen an der Barmher-
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[155[175]/0183]
Einladung Chriſtus an alle. Sanftes ꝛc.
heit Deiner Verſicherung nicht gefühlt und erfahren
habe? Wer erfuhr es nicht: Dein Joch iſt leichter, als
jede andre Laſt, die Freunde oder Feinde, oder wir
ſelbſt uns auflegen mögen? — Iſt nicht jede Wendung
unſerer Gedanken zu Ihm, jedes Streben unſrer Sehn-
ſucht, Ihm näher zu kommen, Ihm treuer zu gehor-
chen, Ihm ähnlicher zu werden, ein Schritt zur innern
Ruhe, Stärke, Freyheit? Wer hat je einen ſtillen Blick
auf Ihn gethan, wenn Er zum Zorne gereitzt, zum
Stolze verſucht, oder mit Unruh und Gedräng umge-
ben war, und wurde nicht ſogleich ſanfter, beſcheide-
ner, dehmüthiger, weiſer, ruhiger, edler? — Wendet
euch zu mir, alle Ende der Erden, ſo iſt euch
geholfen! Wer zu Mir kommt, den wird nicht
hungern, und wer an mich glaubt, den wird
nimmermehr dürſten.
Jeſ.
XLV. 22.
Joh. VI. 35
Matthäus XII.
100.
Sabbath.
Habet ihr nicht geleſen, was David that, da
ihn und die mit ihm waren, hungerte? — Ha-
bet ihr nicht geleſen im Geſetz, wie die Prieſter
am Sabbath im Tempel den Sabbath entheili-
gen, und ſind doch ohne Schuld? Ich ſag
aber euch: Daß hier der iſt, der gröſſer iſt, als
der Tempel — Wenn ihr aber wüßtet, was das
ſey: Ich habe Wohlgefallen an der Barmher-
zig-
Matth.
XII. 3-8.
Marc. II.
23-28.
Luc. VI. 1-5
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 155[175]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/183>, abgerufen am 27.11.2024.
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