leuchten wie die Sonne in dem Reiche ihres Va- ters. Lichtrein, lichtherrlich -- fleckenlos und mit al- len bekleidet was den Namen von Kraft und Ehre ver- dient, werden sie sich über alles Unedle, Ungöttliche, Fin- stere erheben, über jede satanische Kraft triumphiren. Göttliche Erleuchtung und Wärme, warme und er- wärmende Empfindung werden ihnen stromweise ent- fliessen. Sie werden seelig seyn und seelig machen. Wer Ohren hat zu hören der höre.
116. Reich Gottes ein Senfkorn.
Das Himmelreich ist gleich einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und es auf seinen Acker säete, welches das Kleinste (der kleinste Eins) ist unter allen Saamen, wenn es aber erwach- set, so ist es das grösseste unter dem Kohl; Und wird ein Baum daß die Vögel unter dem Him- mel kommen, und wohnen unter seinen Zweigen.
Klein sind alle Anfänge göttlicher Werke und An- stalten. Sie entwickeln sich immer ins Grössere. Sie werden fruchtbarer um sich greifender, gemeinnütziger. So besonders das göttliche Reich, die Anstalt der Be- seeligung Gottes durch den Meßias, die Gesellschaft der guten und göttlichen Menschen, deren Haupt Jesus Christus ist. Wie klein und kaum bemerkbar fieng die- se Anstalt, diese Gesellschaft an! Wie herrlich breitete sie sich aus! Geh' nach Bethlehem, nach Nazareth
zurück --
Reich Gottes ein Senſkorn.
leuchten wie die Sonne in dem Reiche ihres Va- ters. Lichtrein, lichtherrlich — fleckenlos und mit al- len bekleidet was den Namen von Kraft und Ehre ver- dient, werden ſie ſich über alles Unedle, Ungöttliche, Fin- ſtere erheben, über jede ſataniſche Kraft triumphiren. Göttliche Erleuchtung und Wärme, warme und er- wärmende Empfindung werden ihnen ſtromweiſe ent- flieſſen. Sie werden ſeelig ſeyn und ſeelig machen. Wer Ohren hat zu hören der höre.
116. Reich Gottes ein Senfkorn.
Das Himmelreich iſt gleich einem Senfkorn, das ein Menſch nahm und es auf ſeinen Acker ſäete, welches das Kleinſte (der kleinſte Eins) iſt unter allen Saamen, wenn es aber erwach- ſet, ſo iſt es das gröſſeſte unter dem Kohl; Und wird ein Baum daß die Vögel unter dem Him- mel kommen, und wohnen unter ſeinen Zweigen.
Klein ſind alle Anfänge göttlicher Werke und An- ſtalten. Sie entwickeln ſich immer ins Gröſſere. Sie werden fruchtbarer um ſich greifender, gemeinnütziger. So beſonders das göttliche Reich, die Anſtalt der Be- ſeeligung Gottes durch den Meßias, die Geſellſchaft der guten und göttlichen Menſchen, deren Haupt Jeſus Chriſtus iſt. Wie klein und kaum bemerkbar fieng die- ſe Anſtalt, dieſe Geſellſchaft an! Wie herrlich breitete ſie ſich aus! Geh’ nach Bethlehem, nach Nazareth
zurück —
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0219"n="191[211]"/><fwplace="top"type="header">Reich Gottes ein Senſkorn.</fw><lb/><hirendition="#fr">leuchten wie die Sonne in dem Reiche ihres Va-<lb/>
ters.</hi> Lichtrein, lichtherrlich — fleckenlos und mit al-<lb/>
len bekleidet was den Namen von Kraft und Ehre ver-<lb/>
dient, werden ſie ſich über alles Unedle, Ungöttliche, Fin-<lb/>ſtere erheben, über jede ſataniſche Kraft triumphiren.<lb/>
Göttliche Erleuchtung und Wärme, warme und er-<lb/>
wärmende Empfindung werden ihnen ſtromweiſe ent-<lb/>
flieſſen. Sie werden ſeelig ſeyn und ſeelig machen. <hirendition="#fr">Wer<lb/>
Ohren hat zu hören der höre.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>116.<lb/>
Reich Gottes ein Senfkorn.</head><lb/><p><hirendition="#fr">Das Himmelreich iſt gleich einem Senfkorn,<lb/>
das ein Menſch nahm und es auf ſeinen Acker<lb/>ſäete, welches das Kleinſte</hi> (der kleinſte Eins)<lb/>
iſt <hirendition="#fr">unter allen Saamen, wenn es aber erwach-<lb/>ſet, ſo iſt es das gröſſeſte unter dem Kohl; Und<lb/>
wird ein Baum daß die Vögel unter dem Him-<lb/>
mel kommen, und wohnen unter ſeinen Zweigen.</hi></p><lb/><p>Klein ſind alle Anfänge göttlicher Werke und An-<lb/>ſtalten. Sie entwickeln ſich immer ins Gröſſere. Sie<lb/>
werden fruchtbarer um ſich greifender, gemeinnütziger.<lb/>
So beſonders das göttliche Reich, die Anſtalt der Be-<lb/>ſeeligung Gottes durch den Meßias, die Geſellſchaft der<lb/>
guten und göttlichen Menſchen, deren Haupt <hirendition="#fr">Jeſus<lb/>
Chriſtus iſt.</hi> Wie klein und kaum bemerkbar fieng die-<lb/>ſe Anſtalt, dieſe Geſellſchaft an! Wie herrlich breitete<lb/>ſie ſich aus! Geh’ nach <hirendition="#fr">Bethlehem,</hi> nach <hirendition="#fr">Nazareth</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch">zurück —</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[191[211]/0219]
Reich Gottes ein Senſkorn.
leuchten wie die Sonne in dem Reiche ihres Va-
ters. Lichtrein, lichtherrlich — fleckenlos und mit al-
len bekleidet was den Namen von Kraft und Ehre ver-
dient, werden ſie ſich über alles Unedle, Ungöttliche, Fin-
ſtere erheben, über jede ſataniſche Kraft triumphiren.
Göttliche Erleuchtung und Wärme, warme und er-
wärmende Empfindung werden ihnen ſtromweiſe ent-
flieſſen. Sie werden ſeelig ſeyn und ſeelig machen. Wer
Ohren hat zu hören der höre.
116.
Reich Gottes ein Senfkorn.
Das Himmelreich iſt gleich einem Senfkorn,
das ein Menſch nahm und es auf ſeinen Acker
ſäete, welches das Kleinſte (der kleinſte Eins)
iſt unter allen Saamen, wenn es aber erwach-
ſet, ſo iſt es das gröſſeſte unter dem Kohl; Und
wird ein Baum daß die Vögel unter dem Him-
mel kommen, und wohnen unter ſeinen Zweigen.
Klein ſind alle Anfänge göttlicher Werke und An-
ſtalten. Sie entwickeln ſich immer ins Gröſſere. Sie
werden fruchtbarer um ſich greifender, gemeinnütziger.
So beſonders das göttliche Reich, die Anſtalt der Be-
ſeeligung Gottes durch den Meßias, die Geſellſchaft der
guten und göttlichen Menſchen, deren Haupt Jeſus
Chriſtus iſt. Wie klein und kaum bemerkbar fieng die-
ſe Anſtalt, dieſe Geſellſchaft an! Wie herrlich breitete
ſie ſich aus! Geh’ nach Bethlehem, nach Nazareth
zurück —
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 191[211]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/219>, abgerufen am 04.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.