Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite
Weissagungen von Jesu.

Nur einen Versuch wollen wir zur Erleichterung
der Schriftforscher und Christusverehrer hersetzen --
Wohl dem, der nicht wandelt im Rathe der Gott-Psalm I.
losen -- -- Er redet von seinem Gesetze Tag
und Nacht. Er ist wie ein Baum, an Was-
serflüssen gepflanzet; Er bringet Frucht zu seiner
Zeit; Seine Blätter fallen nicht ab; Was er thut,
das geräth wohl. Warum toben die Heyden?
-- Die Könige der Erde lehnen sich auf, und
rathschlagen mit einander wider den Herrn und
seinen Gesalbten. -- Der im Himmel wohnt, la-
chet ihr -- Er wird einst in seinem Zorn mit ih-
nen reden -- Ich habe meinen König eingesetzt --
Du bist -- mein Sohn! Heute hab' ich Dich ge-
zeuget. Fordere von mir, so will ich Dir die Hey-
den zum Erbe geben, die Gränzen der Welt zum
Eigenthum. -- Küsset den Sohn, daß Er nicht
zürne. -- Sein Zorn wird bald anbrennen.
Wohl denen, die auf Ihn vertrauen
-- Alles von
Christus, und von wem sonst so?

Ach Herr (kann Christus sagen, und zu Chri-Psalm III.
stus gesagt werden) Ach Herr! wie sind doch mei-
ner Feinde so viel! Du Herr bist mein Schild, der
mich zu Ehren setzet, und mein Haupt aufrichtet!
Ich rufe den Herrn an, und Er erhöret mich.

Ich fürchte mich nicht vor viel hundert tau-
senden, die sich um mich gelagert haben -- Zu

Ihm kann und von Ihm könnte gebethet werden. Er-Psalm IV.
höre mich, wenn ich rufe! Gott meine Gerechtig-

keit!
A 5
Weiſſagungen von Jeſu.

Nur einen Verſuch wollen wir zur Erleichterung
der Schriftforſcher und Chriſtusverehrer herſetzen —
Wohl dem, der nicht wandelt im Rathe der Gott-Pſalm I.
loſen — — Er redet von ſeinem Geſetze Tag
und Nacht. Er iſt wie ein Baum, an Waſ-
ſerflüſſen gepflanzet; Er bringet Frucht zu ſeiner
Zeit; Seine Blätter fallen nicht ab; Was er thut,
das geräth wohl. Warum toben die Heyden?
— Die Könige der Erde lehnen ſich auf, und
rathſchlagen mit einander wider den Herrn und
ſeinen Geſalbten. — Der im Himmel wohnt, la-
chet ihr — Er wird einſt in ſeinem Zorn mit ih-
nen reden — Ich habe meinen König eingeſetzt —
Du biſt — mein Sohn! Heute hab’ ich Dich ge-
zeuget. Fordere von mir, ſo will ich Dir die Hey-
den zum Erbe geben, die Gränzen der Welt zum
Eigenthum. — Küſſet den Sohn, daß Er nicht
zürne. — Sein Zorn wird bald anbrennen.
Wohl denen, die auf Ihn vertrauen
— Alles von
Chriſtus, und von wem ſonſt ſo?

Ach Herr (kann Chriſtus ſagen, und zu Chri-Pſalm III.
ſtus geſagt werden) Ach Herr! wie ſind doch mei-
ner Feinde ſo viel! Du Herr biſt mein Schild, der
mich zu Ehren ſetzet, und mein Haupt aufrichtet!
Ich rufe den Herrn an, und Er erhöret mich.

Ich fürchte mich nicht vor viel hundert tau-
ſenden, die ſich um mich gelagert haben — Zu

Ihm kann und von Ihm könnte gebethet werden. Er-Pſalm IV.
höre mich, wenn ich rufe! Gott meine Gerechtig-

keit!
A 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0037" n="9[29]"/>
            <fw place="top" type="header">Wei&#x017F;&#x017F;agungen von Je&#x017F;u.</fw><lb/>
            <p>Nur einen Ver&#x017F;uch wollen wir zur Erleichterung<lb/>
der Schriftfor&#x017F;cher und Chri&#x017F;tusverehrer her&#x017F;etzen &#x2014;<lb/><hi rendition="#fr">Wohl dem, der nicht wandelt im Rathe der Gott-</hi><note place="right">P&#x017F;alm <hi rendition="#aq">I.</hi></note><lb/><hi rendition="#fr">lo&#x017F;en &#x2014; &#x2014; Er redet von &#x017F;einem Ge&#x017F;etze Tag<lb/>
und Nacht. Er i&#x017F;t wie ein Baum, an Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;erflü&#x017F;&#x017F;en gepflanzet; Er bringet Frucht zu &#x017F;einer<lb/>
Zeit; Seine Blätter fallen nicht ab; Was er thut,<lb/>
das geräth wohl. Warum toben die Heyden?<lb/>
&#x2014; Die Könige der Erde lehnen &#x017F;ich auf, und<lb/>
rath&#x017F;chlagen mit einander wider den Herrn und<lb/>
&#x017F;einen Ge&#x017F;albten. &#x2014; Der im Himmel wohnt, la-<lb/>
chet ihr &#x2014; Er wird ein&#x017F;t in &#x017F;einem Zorn mit ih-<lb/>
nen reden &#x2014; Ich habe meinen König einge&#x017F;etzt &#x2014;<lb/>
Du bi&#x017F;t &#x2014; mein Sohn! Heute hab&#x2019; ich Dich ge-<lb/>
zeuget. Fordere von mir, &#x017F;o will ich Dir die Hey-<lb/>
den zum Erbe geben, die Gränzen der Welt zum<lb/>
Eigenthum. &#x2014;&#x017F;&#x017F;et den Sohn, daß Er nicht<lb/>
zürne. &#x2014; Sein Zorn wird bald anbrennen.<lb/>
Wohl denen, die auf Ihn vertrauen</hi> &#x2014; Alles von<lb/><hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tus,</hi> und von wem &#x017F;on&#x017F;t &#x017F;o?</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Ach Herr</hi> (kann <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;tus</hi> &#x017F;agen, und <hi rendition="#fr">zu</hi> Chri-<note place="right">P&#x017F;alm <hi rendition="#aq">III.</hi></note><lb/>
&#x017F;tus ge&#x017F;agt werden) <hi rendition="#fr">Ach Herr! wie &#x017F;ind doch mei-<lb/>
ner Feinde &#x017F;o viel! Du Herr bi&#x017F;t mein Schild, der<lb/>
mich zu Ehren &#x017F;etzet, und mein Haupt aufrichtet!<lb/>
Ich rufe den Herrn an, und Er erhöret mich.</hi></p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Ich fürchte mich nicht vor viel hundert tau-<lb/>
&#x017F;enden, die &#x017F;ich um mich gelagert haben &#x2014; Zu</hi><lb/>
Ihm kann und <hi rendition="#fr">von</hi> Ihm könnte gebethet werden. <hi rendition="#fr">Er-</hi><note place="right">P&#x017F;alm <hi rendition="#aq">IV.</hi></note><lb/><hi rendition="#fr">höre mich, wenn ich rufe! Gott meine Gerechtig-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">keit!</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[9[29]/0037] Weiſſagungen von Jeſu. Nur einen Verſuch wollen wir zur Erleichterung der Schriftforſcher und Chriſtusverehrer herſetzen — Wohl dem, der nicht wandelt im Rathe der Gott- loſen — — Er redet von ſeinem Geſetze Tag und Nacht. Er iſt wie ein Baum, an Waſ- ſerflüſſen gepflanzet; Er bringet Frucht zu ſeiner Zeit; Seine Blätter fallen nicht ab; Was er thut, das geräth wohl. Warum toben die Heyden? — Die Könige der Erde lehnen ſich auf, und rathſchlagen mit einander wider den Herrn und ſeinen Geſalbten. — Der im Himmel wohnt, la- chet ihr — Er wird einſt in ſeinem Zorn mit ih- nen reden — Ich habe meinen König eingeſetzt — Du biſt — mein Sohn! Heute hab’ ich Dich ge- zeuget. Fordere von mir, ſo will ich Dir die Hey- den zum Erbe geben, die Gränzen der Welt zum Eigenthum. — Küſſet den Sohn, daß Er nicht zürne. — Sein Zorn wird bald anbrennen. Wohl denen, die auf Ihn vertrauen — Alles von Chriſtus, und von wem ſonſt ſo? Pſalm I. Ach Herr (kann Chriſtus ſagen, und zu Chri- ſtus geſagt werden) Ach Herr! wie ſind doch mei- ner Feinde ſo viel! Du Herr biſt mein Schild, der mich zu Ehren ſetzet, und mein Haupt aufrichtet! Ich rufe den Herrn an, und Er erhöret mich. Pſalm III. Ich fürchte mich nicht vor viel hundert tau- ſenden, die ſich um mich gelagert haben — Zu Ihm kann und von Ihm könnte gebethet werden. Er- höre mich, wenn ich rufe! Gott meine Gerechtig- keit! Pſalm IV. A 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/37
Zitationshilfe: Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 9[29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/37>, abgerufen am 21.11.2024.