&q;alle Gewalt sich unterwürfig machen werde. Der ist's, &q;den ihr hier seht. Der hier vor eurem Richterstuhle &q;steht, wird einst euch vor den Seinigen stellen. Ihr &q;werdet Mich nicht mehr sehen, bis ich in ganz an- &q;derer Gestalt erscheinen werde. Von jetzt an werdet &q;ihr Mich in keiner andern Gestalt, als in der des Ver- &q;herrlichten, von Gott gekrönten Meßias sehen." Welch ein Bekenntniß! Welch ein Donnerschlag der Wahr- heit .. und .. wie war die Finsterniß in der Zeit, da Jesus am Kreuze hieng; Das Erdbeben, da Er ver- schied; Die Zerreissung des Vorhanges, da der Vater die Seele des Sohnes, unmittelbar nach seinem letzten Gebete in seine Hände genommen hatte; Das Erdbe- ben an dem frühen Morgen seiner Auferstehung, -- die Nachricht der Hüter am Grabe -- wie war der Donnersturm am Pfingsttage -- das öffentliche Zeug- niß der Apostel -- diesen Jesus, welchen ihr ge- kreuzigt habet, den hat Gott auferweckt -- wie war die bewundernswürdigschnelle Ausbreitung der Lehre Jesu -- und der Lehre von Ihm, als des zur Rech- ten Gottes erhöhten Meßias -- wie waren das alles so viele Siegel Gottes auf das furchtbare, Mark und Ge- bein durchdringende Wort Jesu -- "Dieser Menschen- &q;sohn da hat an der göttlichen Majestät Theil." --
Der Hohepriester zerriß sein Kleid .. affektirte das schaudervollste Entsetzen ab dieser Antwort; rief: Läste- rung! Lästerung! -- Keine Ruhe, keine Gelassenheit -- keine Untersuchung; Keine Frage: "Worauf grün- &q;den sich deine Ansprüche?" Kein Andenken an alles
das,
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Des Menſchenſohn auf den Wolken ꝛc.
&q;alle Gewalt ſich unterwürfig machen werde. Der iſt’s, &q;den ihr hier ſeht. Der hier vor eurem Richterſtuhle &q;ſteht, wird einſt euch vor den Seinigen ſtellen. Ihr &q;werdet Mich nicht mehr ſehen, bis ich in ganz an- &q;derer Geſtalt erſcheinen werde. Von jetzt an werdet &q;ihr Mich in keiner andern Geſtalt, als in der des Ver- &q;herrlichten, von Gott gekrönten Meßias ſehen.„ Welch ein Bekenntniß! Welch ein Donnerſchlag der Wahr- heit .. und .. wie war die Finſterniß in der Zeit, da Jeſus am Kreuze hieng; Das Erdbeben, da Er ver- ſchied; Die Zerreiſſung des Vorhanges, da der Vater die Seele des Sohnes, unmittelbar nach ſeinem letzten Gebete in ſeine Hände genommen hatte; Das Erdbe- ben an dem frühen Morgen ſeiner Auferſtehung, — die Nachricht der Hüter am Grabe — wie war der Donnerſturm am Pfingſttage — das öffentliche Zeug- niß der Apoſtel — dieſen Jeſus, welchen ihr ge- kreuzigt habet, den hat Gott auferweckt — wie war die bewundernswürdigſchnelle Ausbreitung der Lehre Jeſu — und der Lehre von Ihm, als des zur Rech- ten Gottes erhöhten Meßias — wie waren das alles ſo viele Siegel Gottes auf das furchtbare, Mark und Ge- bein durchdringende Wort Jeſu — „Dieſer Menſchen- &q;ſohn da hat an der göttlichen Majeſtät Theil.„ —
Der Hoheprieſter zerriß ſein Kleid .. affektirte das ſchaudervollſte Entſetzen ab dieſer Antwort; rief: Läſte- rung! Läſterung! — Keine Ruhe, keine Gelaſſenheit — keine Unterſuchung; Keine Frage: „Worauf grün- &q;den ſich deine Anſprüche?„ Kein Andenken an alles
das,
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[487[507]/0515]
Des Menſchenſohn auf den Wolken ꝛc.
&q;alle Gewalt ſich unterwürfig machen werde. Der iſt’s,
&q;den ihr hier ſeht. Der hier vor eurem Richterſtuhle
&q;ſteht, wird einſt euch vor den Seinigen ſtellen. Ihr
&q;werdet Mich nicht mehr ſehen, bis ich in ganz an-
&q;derer Geſtalt erſcheinen werde. Von jetzt an werdet
&q;ihr Mich in keiner andern Geſtalt, als in der des Ver-
&q;herrlichten, von Gott gekrönten Meßias ſehen.„ Welch
ein Bekenntniß! Welch ein Donnerſchlag der Wahr-
heit .. und .. wie war die Finſterniß in der Zeit, da
Jeſus am Kreuze hieng; Das Erdbeben, da Er ver-
ſchied; Die Zerreiſſung des Vorhanges, da der Vater
die Seele des Sohnes, unmittelbar nach ſeinem letzten
Gebete in ſeine Hände genommen hatte; Das Erdbe-
ben an dem frühen Morgen ſeiner Auferſtehung, —
die Nachricht der Hüter am Grabe — wie war der
Donnerſturm am Pfingſttage — das öffentliche Zeug-
niß der Apoſtel — dieſen Jeſus, welchen ihr ge-
kreuzigt habet, den hat Gott auferweckt — wie
war die bewundernswürdigſchnelle Ausbreitung der Lehre
Jeſu — und der Lehre von Ihm, als des zur Rech-
ten Gottes erhöhten Meßias — wie waren das alles ſo
viele Siegel Gottes auf das furchtbare, Mark und Ge-
bein durchdringende Wort Jeſu — „Dieſer Menſchen-
&q;ſohn da hat an der göttlichen Majeſtät Theil.„ —
Der Hoheprieſter zerriß ſein Kleid .. affektirte das
ſchaudervollſte Entſetzen ab dieſer Antwort; rief: Läſte-
rung! Läſterung! — Keine Ruhe, keine Gelaſſenheit
— keine Unterſuchung; Keine Frage: „Worauf grün-
&q;den ſich deine Anſprüche?„ Kein Andenken an alles
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Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 487[507]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/515>, abgerufen am 25.11.2024.
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