Herzen glaubest, daß Ihn Gott von den Todten auferwecket habe, so wirst du seelig werden.
5. Und sie giengen eilends zum Grabe hin- aus, mit Furcht und grossen Freuden, und lie- fen, daß sie es den Jüngern verkündigten. Wer sich freut, will seine Freude mittheilen; Wie die Freu- de, so der Eifer, seine Freude mitzutheilen; Wie die Ueberzeugung, so die Beredsamkeit; Wer glaubt, eilt mit dem zu sprechen, dem er Glaubensfähigkeit zutraut. Wer schweigt, der glaubt entweder nicht an sich selbst, oder nicht an den, der vor ihm steht.
6. Und da sie giengen, es seinen Jüngern zu verkündigen, siehe, da begegnet ihnen Jesus. Anbethen, niederfallen, Freudenthränen weynen möcht' ich lieber bey dieser Stelle, als Etwas anders sagen. Freude machen, ist deine Freude, Jesus Christus! Du bist gesendet, armen, schmachtenden Herzen das süßeste Evangelium zu verkündigen, Wunden zu heilen, Thrä- nen zu trocknen, und jeden Kummer vergessen zu ma- chen. Wer dich sucht, findet dich, und du pflegst dem mit Freuden entgegen zu laufen, wer nach dir frägt. Wer dich findet, findet das Leben. Alle die dich hassen, lieben den Tod.
7. Fürchtet euch nicht! .. Gehet hin und saget meinen Brüdern -- daß sie in Galiläa ge- hen. Daselbst werden sie Mich sehen. So zärt- lich hatte Er sich noch nie ausgedrückt; So brüderlich die Seinigen noch nie angeredet. Die Liebe bleibt sich im-
mer
Auferſtehung Jeſu.
Herzen glaubeſt, daß Ihn Gott von den Todten auferwecket habe, ſo wirſt du ſeelig werden.
5. Und ſie giengen eilends zum Grabe hin- aus, mit Furcht und groſſen Freuden, und lie- fen, daß ſie es den Jüngern verkündigten. Wer ſich freut, will ſeine Freude mittheilen; Wie die Freu- de, ſo der Eifer, ſeine Freude mitzutheilen; Wie die Ueberzeugung, ſo die Beredſamkeit; Wer glaubt, eilt mit dem zu ſprechen, dem er Glaubensfähigkeit zutraut. Wer ſchweigt, der glaubt entweder nicht an ſich ſelbſt, oder nicht an den, der vor ihm ſteht.
6. Und da ſie giengen, es ſeinen Jüngern zu verkündigen, ſiehe, da begegnet ihnen Jeſus. Anbethen, niederfallen, Freudenthränen weynen möcht’ ich lieber bey dieſer Stelle, als Etwas anders ſagen. Freude machen, iſt deine Freude, Jeſus Chriſtus! Du biſt geſendet, armen, ſchmachtenden Herzen das ſüßeſte Evangelium zu verkündigen, Wunden zu heilen, Thrä- nen zu trocknen, und jeden Kummer vergeſſen zu ma- chen. Wer dich ſucht, findet dich, und du pflegſt dem mit Freuden entgegen zu laufen, wer nach dir frägt. Wer dich findet, findet das Leben. Alle die dich haſſen, lieben den Tod.
7. Fürchtet euch nicht! .. Gehet hin und ſaget meinen Brüdern — daß ſie in Galiläa ge- hen. Daſelbſt werden ſie Mich ſehen. So zärt- lich hatte Er ſich noch nie ausgedrückt; So brüderlich die Seinigen noch nie angeredet. Die Liebe bleibt ſich im-
mer
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0571"n="543[563]"/><fwplace="top"type="header">Auferſtehung Jeſu.</fw><lb/><hirendition="#fr">Herzen glaubeſt, daß Ihn Gott von den Todten<lb/>
auferwecket habe, ſo wirſt du ſeelig werden.</hi></p><lb/><p>5. <hirendition="#fr">Und ſie giengen eilends zum Grabe hin-<lb/>
aus, mit Furcht und groſſen Freuden, und lie-<lb/>
fen, daß ſie es den Jüngern verkündigten.</hi> Wer<lb/>ſich freut, will ſeine Freude mittheilen; Wie die Freu-<lb/>
de, ſo der Eifer, ſeine Freude mitzutheilen; Wie die<lb/>
Ueberzeugung, ſo die Beredſamkeit; Wer glaubt, eilt<lb/>
mit dem zu ſprechen, dem er Glaubensfähigkeit zutraut.<lb/>
Wer ſchweigt, der glaubt entweder nicht an ſich ſelbſt,<lb/>
oder nicht an den, der vor ihm ſteht.</p><lb/><p>6. <hirendition="#fr">Und da ſie giengen, es ſeinen Jüngern zu<lb/>
verkündigen, ſiehe, da begegnet ihnen Jeſus.</hi><lb/>
Anbethen, niederfallen, Freudenthränen weynen möcht’<lb/>
ich lieber bey dieſer Stelle, als Etwas anders ſagen.<lb/>
Freude machen, iſt deine Freude, Jeſus Chriſtus! Du<lb/>
biſt geſendet, armen, ſchmachtenden Herzen das ſüßeſte<lb/>
Evangelium zu verkündigen, Wunden zu heilen, Thrä-<lb/>
nen zu trocknen, und jeden Kummer vergeſſen zu ma-<lb/>
chen. Wer dich ſucht, findet dich, und du pflegſt dem mit<lb/>
Freuden entgegen zu laufen, wer nach dir frägt. <hirendition="#fr">Wer<lb/>
dich findet, findet das Leben. Alle die dich<lb/>
haſſen, lieben den Tod.</hi></p><lb/><p>7. <hirendition="#fr">Fürchtet euch nicht! .. Gehet hin und<lb/>ſaget meinen Brüdern — daß ſie in Galiläa ge-<lb/>
hen. Daſelbſt werden ſie Mich ſehen.</hi> So zärt-<lb/>
lich hatte Er ſich noch nie ausgedrückt; So brüderlich<lb/>
die Seinigen noch nie angeredet. Die Liebe bleibt ſich im-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">mer</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[543[563]/0571]
Auferſtehung Jeſu.
Herzen glaubeſt, daß Ihn Gott von den Todten
auferwecket habe, ſo wirſt du ſeelig werden.
5. Und ſie giengen eilends zum Grabe hin-
aus, mit Furcht und groſſen Freuden, und lie-
fen, daß ſie es den Jüngern verkündigten. Wer
ſich freut, will ſeine Freude mittheilen; Wie die Freu-
de, ſo der Eifer, ſeine Freude mitzutheilen; Wie die
Ueberzeugung, ſo die Beredſamkeit; Wer glaubt, eilt
mit dem zu ſprechen, dem er Glaubensfähigkeit zutraut.
Wer ſchweigt, der glaubt entweder nicht an ſich ſelbſt,
oder nicht an den, der vor ihm ſteht.
6. Und da ſie giengen, es ſeinen Jüngern zu
verkündigen, ſiehe, da begegnet ihnen Jeſus.
Anbethen, niederfallen, Freudenthränen weynen möcht’
ich lieber bey dieſer Stelle, als Etwas anders ſagen.
Freude machen, iſt deine Freude, Jeſus Chriſtus! Du
biſt geſendet, armen, ſchmachtenden Herzen das ſüßeſte
Evangelium zu verkündigen, Wunden zu heilen, Thrä-
nen zu trocknen, und jeden Kummer vergeſſen zu ma-
chen. Wer dich ſucht, findet dich, und du pflegſt dem mit
Freuden entgegen zu laufen, wer nach dir frägt. Wer
dich findet, findet das Leben. Alle die dich
haſſen, lieben den Tod.
7. Fürchtet euch nicht! .. Gehet hin und
ſaget meinen Brüdern — daß ſie in Galiläa ge-
hen. Daſelbſt werden ſie Mich ſehen. So zärt-
lich hatte Er ſich noch nie ausgedrückt; So brüderlich
die Seinigen noch nie angeredet. Die Liebe bleibt ſich im-
mer
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Lavater, Johann Caspar: Betrachtungen über die wichtigsten Stellen der Evangelien. Bd. 1: Matthäus und Markus. Dessau/Leipzig, 1783, S. 543[563]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_betrachtungen01_1783/571>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.