ansätze a und b, durch welche das Wasser ein- und austritt und welche zu diesem Ende mit der Bleirohrleitung verbunden werden. Am besten lässt man das Wasser durch den unteren Stutzen ein- und durch den oberen austreten; man erreicht dadurch, dass stets die ganze Form mit Wasser gefüllt bleibt und Dampfbildung nicht eintreten kann, so lange der Zu- und Abfluss nicht unterbrochen ist.
Das am häufigsten für die Herstellung derartiger Formen benutzte Material ist Bronze, aus welcher die Formen in einem Stücke gegossen werden. Die Herstellung erfordert aber, wenn die Form haltbar sein soll, Umsicht und praktische Erfahrung, und man sollte deshalb diese Formen nur aus Fabriken beziehen, welche die Anfertigung als Specia-
[Abbildung]
Fig. 95.
lität betreiben. Phosphorbronze 1) wird als besonders geeignet für diesen Zweck bezeichnet.
Der mit Wasser gefüllte Raum einer derartigen Form ist nun aber, so lange sie in Benutzung ist, vollständig unzugänglich. In demselben wird sich aus dem hindurchfliessenden Wasser allmählich Schlamm und unter Umständen Kesselstein ablagern, und zwar werden sich diese Ablagerungen vorzugsweise in dem nach dem Ofen hin gewendeten engeren Ende der Form, dem sogenannten Rüssel, anhäufen, wo die stärkste Erhitzung stattfindet. Es wird dadurch nicht allein der Durch- fluss des Wassers erschwert, sondern, je stärker die abgelagerte Schicht anwächst, desto weniger wird auch der dem Feuer ausgesetzte Theil der Form noch gekühlt werden, desto leichter wird ein Leckwerden derselben eintreten.
1) Bekanntlich eine durch geringen Zusatz von Phosphorzinn oder Phosphor- kupfer zur Zerstörung gelöster Oxyde veredelte Bronze.
Der Hochofen.
ansätze a und b, durch welche das Wasser ein- und austritt und welche zu diesem Ende mit der Bleirohrleitung verbunden werden. Am besten lässt man das Wasser durch den unteren Stutzen ein- und durch den oberen austreten; man erreicht dadurch, dass stets die ganze Form mit Wasser gefüllt bleibt und Dampfbildung nicht eintreten kann, so lange der Zu- und Abfluss nicht unterbrochen ist.
Das am häufigsten für die Herstellung derartiger Formen benutzte Material ist Bronze, aus welcher die Formen in einem Stücke gegossen werden. Die Herstellung erfordert aber, wenn die Form haltbar sein soll, Umsicht und praktische Erfahrung, und man sollte deshalb diese Formen nur aus Fabriken beziehen, welche die Anfertigung als Specia-
[Abbildung]
Fig. 95.
lität betreiben. Phosphorbronze 1) wird als besonders geeignet für diesen Zweck bezeichnet.
Der mit Wasser gefüllte Raum einer derartigen Form ist nun aber, so lange sie in Benutzung ist, vollständig unzugänglich. In demselben wird sich aus dem hindurchfliessenden Wasser allmählich Schlamm und unter Umständen Kesselstein ablagern, und zwar werden sich diese Ablagerungen vorzugsweise in dem nach dem Ofen hin gewendeten engeren Ende der Form, dem sogenannten Rüssel, anhäufen, wo die stärkste Erhitzung stattfindet. Es wird dadurch nicht allein der Durch- fluss des Wassers erschwert, sondern, je stärker die abgelagerte Schicht anwächst, desto weniger wird auch der dem Feuer ausgesetzte Theil der Form noch gekühlt werden, desto leichter wird ein Leckwerden derselben eintreten.
1) Bekanntlich eine durch geringen Zusatz von Phosphorzinn oder Phosphor- kupfer zur Zerstörung gelöster Oxyde veredelte Bronze.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0412"n="358"/><fwplace="top"type="header">Der Hochofen.</fw><lb/>
ansätze <hirendition="#i">a</hi> und <hirendition="#i">b</hi>, durch welche das Wasser ein- und austritt und<lb/>
welche zu diesem Ende mit der Bleirohrleitung verbunden werden.<lb/>
Am besten lässt man das Wasser durch den unteren Stutzen ein- und<lb/>
durch den oberen austreten; man erreicht dadurch, dass stets die ganze<lb/>
Form mit Wasser gefüllt bleibt und Dampfbildung nicht eintreten kann,<lb/>
so lange der Zu- und Abfluss nicht unterbrochen ist.</p><lb/><p>Das am häufigsten für die Herstellung derartiger Formen benutzte<lb/>
Material ist Bronze, aus welcher die Formen in einem Stücke gegossen<lb/>
werden. Die Herstellung erfordert aber, wenn die Form haltbar sein<lb/>
soll, Umsicht und praktische Erfahrung, und man sollte deshalb diese<lb/>
Formen nur aus Fabriken beziehen, welche die Anfertigung als Specia-<lb/><figure><head>Fig. 95.</head></figure><lb/>
lität betreiben. Phosphorbronze <noteplace="foot"n="1)">Bekanntlich eine durch geringen Zusatz von Phosphorzinn oder Phosphor-<lb/>
kupfer zur Zerstörung gelöster Oxyde veredelte Bronze.</note> wird als besonders geeignet für diesen<lb/>
Zweck bezeichnet.</p><lb/><p>Der mit Wasser gefüllte Raum einer derartigen Form ist nun aber,<lb/>
so lange sie in Benutzung ist, vollständig unzugänglich. In demselben<lb/>
wird sich aus dem hindurchfliessenden Wasser allmählich Schlamm<lb/>
und unter Umständen Kesselstein ablagern, und zwar werden sich diese<lb/>
Ablagerungen vorzugsweise in dem nach dem Ofen hin gewendeten<lb/>
engeren Ende der Form, dem sogenannten <hirendition="#g">Rüssel</hi>, anhäufen, wo die<lb/>
stärkste Erhitzung stattfindet. Es wird dadurch nicht allein der Durch-<lb/>
fluss des Wassers erschwert, sondern, je stärker die abgelagerte Schicht<lb/>
anwächst, desto weniger wird auch der dem Feuer ausgesetzte Theil<lb/>
der Form noch gekühlt werden, desto leichter wird ein Leckwerden<lb/>
derselben eintreten.</p><lb/></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[358/0412]
Der Hochofen.
ansätze a und b, durch welche das Wasser ein- und austritt und
welche zu diesem Ende mit der Bleirohrleitung verbunden werden.
Am besten lässt man das Wasser durch den unteren Stutzen ein- und
durch den oberen austreten; man erreicht dadurch, dass stets die ganze
Form mit Wasser gefüllt bleibt und Dampfbildung nicht eintreten kann,
so lange der Zu- und Abfluss nicht unterbrochen ist.
Das am häufigsten für die Herstellung derartiger Formen benutzte
Material ist Bronze, aus welcher die Formen in einem Stücke gegossen
werden. Die Herstellung erfordert aber, wenn die Form haltbar sein
soll, Umsicht und praktische Erfahrung, und man sollte deshalb diese
Formen nur aus Fabriken beziehen, welche die Anfertigung als Specia-
[Abbildung Fig. 95.]
lität betreiben. Phosphorbronze 1) wird als besonders geeignet für diesen
Zweck bezeichnet.
Der mit Wasser gefüllte Raum einer derartigen Form ist nun aber,
so lange sie in Benutzung ist, vollständig unzugänglich. In demselben
wird sich aus dem hindurchfliessenden Wasser allmählich Schlamm
und unter Umständen Kesselstein ablagern, und zwar werden sich diese
Ablagerungen vorzugsweise in dem nach dem Ofen hin gewendeten
engeren Ende der Form, dem sogenannten Rüssel, anhäufen, wo die
stärkste Erhitzung stattfindet. Es wird dadurch nicht allein der Durch-
fluss des Wassers erschwert, sondern, je stärker die abgelagerte Schicht
anwächst, desto weniger wird auch der dem Feuer ausgesetzte Theil
der Form noch gekühlt werden, desto leichter wird ein Leckwerden
derselben eintreten.
1) Bekanntlich eine durch geringen Zusatz von Phosphorzinn oder Phosphor-
kupfer zur Zerstörung gelöster Oxyde veredelte Bronze.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/412>, abgerufen am 05.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.