stracks wiederspricht. Die Seethiere sollen ferner theils im Wasser, theils in Erde, theils in Steinen hervorgebracht seyn. Aber zu was Ende läst er denn die Seethiere nicht gleich alle in der See entstehen. Jst dieser sein Satz nicht wieder ein postulatum? Wel- ches er bloß darum voraus setzt, damit er die grosse Menge von Versteinerungen zusammen bekomme, welche er auf den gantzen Erdbo- den beysammen findet. Wir werden in den folgenden einen nähern und natürlichern Weg zeigen, wie diese Geschöpfe in das seste Land gerathen sind. Endlich läst er auf sei- nen neuen Erdboden allerley Gewächse und Thiere werden, die wir jetzo verändert finden, und als ausländische ansehen, aber warum war sein Erdboden damahls fähig, solche her- vor zu bringen, und zu ernähren, und war- um ist er es jetzo nicht mehr? Wer siehet hieraus nicht, daß er bloß um sein einmal angenommenes System, der Veränderung des Erdbodens durch unterirrdische Feuer zu unterstützen, dergleichen ungegründete, wie- der die Natur lauffende und weit hergehohlte Sätze angenommen. Seine deswegen an- geführte Beweise beziehen sich grösten Theils bloß auf einige ausserordentliche Begeben- heiten, welche aber deswegen keinen Erweiß auf das Gantze geben, und überhaupt, däuch- tet mir, man müste das Wunderbare so lan- ge vermeiden, als man natürliche Ursachen
einer
ſtracks wiederſpricht. Die Seethiere ſollen ferner theils im Waſſer, theils in Erde, theils in Steinen hervorgebracht ſeyn. Aber zu was Ende laͤſt er denn die Seethiere nicht gleich alle in der See entſtehen. Jſt dieſer ſein Satz nicht wieder ein poſtulatum? Wel- ches er bloß darum voraus ſetzt, damit er die groſſe Menge von Verſteinerungen zuſammen bekomme, welche er auf den gantzen Erdbo- den beyſammen findet. Wir werden in den folgenden einen naͤhern und natuͤrlichern Weg zeigen, wie dieſe Geſchoͤpfe in das ſeſte Land gerathen ſind. Endlich laͤſt er auf ſei- nen neuen Erdboden allerley Gewaͤchſe und Thiere werden, die wir jetzo veraͤndert finden, und als auslaͤndiſche anſehen, aber warum war ſein Erdboden damahls faͤhig, ſolche her- vor zu bringen, und zu ernaͤhren, und war- um iſt er es jetzo nicht mehr? Wer ſiehet hieraus nicht, daß er bloß um ſein einmal angenommenes Syſtem, der Veraͤnderung des Erdbodens durch unterirrdiſche Feuer zu unterſtuͤtzen, dergleichen ungegruͤndete, wie- der die Natur lauffende und weit hergehohlte Saͤtze angenommen. Seine deswegen an- gefuͤhrte Beweiſe beziehen ſich groͤſten Theils bloß auf einige auſſerordentliche Begeben- heiten, welche aber deswegen keinen Erweiß auf das Gantze geben, und uͤberhaupt, daͤuch- tet mir, man muͤſte das Wunderbare ſo lan- ge vermeiden, als man natuͤrliche Urſachen
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ſtracks wiederſpricht. Die Seethiere ſollen
ferner theils im Waſſer, theils in Erde,
theils in Steinen hervorgebracht ſeyn. Aber
zu was Ende laͤſt er denn die Seethiere nicht
gleich alle in der See entſtehen. Jſt dieſer
ſein Satz nicht wieder ein poſtulatum? Wel-
ches er bloß darum voraus ſetzt, damit er die
groſſe Menge von Verſteinerungen zuſammen
bekomme, welche er auf den gantzen Erdbo-
den beyſammen findet. Wir werden in den
folgenden einen naͤhern und natuͤrlichern
Weg zeigen, wie dieſe Geſchoͤpfe in das ſeſte
Land gerathen ſind. Endlich laͤſt er auf ſei-
nen neuen Erdboden allerley Gewaͤchſe und
Thiere werden, die wir jetzo veraͤndert finden,
und als auslaͤndiſche anſehen, aber warum
war ſein Erdboden damahls faͤhig, ſolche her-
vor zu bringen, und zu ernaͤhren, und war-
um iſt er es jetzo nicht mehr? Wer ſiehet
hieraus nicht, daß er bloß um ſein einmal
angenommenes Syſtem, der Veraͤnderung
des Erdbodens durch unterirrdiſche Feuer zu
unterſtuͤtzen, dergleichen ungegruͤndete, wie-
der die Natur lauffende und weit hergehohlte
Saͤtze angenommen. Seine deswegen an-
gefuͤhrte Beweiſe beziehen ſich groͤſten Theils
bloß auf einige auſſerordentliche Begeben-
heiten, welche aber deswegen keinen Erweiß
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/130>, abgerufen am 29.11.2024.
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