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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.

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einer Sache ungezwungen angeben kann.
Wir werden in diesen Tractat noch weiter
Gelegenheit finden, den Herrn Moro zu wie-
derlegen.

Fünfte Abhandlung.
Das System des Herrn Ber-
trand betreffend.

Wr haben den Titel von der Schrift
des Herrn Bertrands, schon im
Anfang dieses zweyten Abschnittes
angeführet, und auch dessen Hypothesen gantz
kurtz erwehnet, wir wollen solche nunmehr
etwas genauer ansehen. Dieser geschickte
Mann hält davor, man müsse, nicht alle
Phänomenen, die man gemeiniglich der Sünd-
fluth zuschreibet, dieser grossen Uberschwem-
mung zueignen. Er sagt daher auf der 97
Seite, der Erdboden "nachdem ihn dieBer-
trands
System.

Hände des Schöpfers verfertiget hatten,
ist vielerley Veränderungen unterworfen
gewesen, welche von verschiednen Ursa-
chen herrührten, und zu verschiedener
Zeit sich zutrugen, und um diese Bege-
benheiten nicht mit einander zu vermen-
gen, muß man also die Ursachen, und
die Zeit wohl unterscheiden. Es giebt,

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einer Sache ungezwungen angeben kann.
Wir werden in dieſen Tractat noch weiter
Gelegenheit finden, den Herrn Moro zu wie-
derlegen.

Fuͤnfte Abhandlung.
Das Syſtem des Herrn Ber-
trand betreffend.

Wr haben den Titel von der Schrift
des Herrn Bertrands, ſchon im
Anfang dieſes zweyten Abſchnittes
angefuͤhret, und auch deſſen Hypotheſen gantz
kurtz erwehnet, wir wollen ſolche nunmehr
etwas genauer anſehen. Dieſer geſchickte
Mann haͤlt davor, man muͤſſe, nicht alle
Phaͤnomenen, die man gemeiniglich der Suͤnd-
fluth zuſchreibet, dieſer groſſen Uberſchwem-
mung zueignen. Er ſagt daher auf der 97
Seite, der Erdboden „nachdem ihn dieBer-
trands
Syſtem.

Haͤnde des Schoͤpfers verfertiget hatten,
iſt vielerley Veraͤnderungen unterworfen
geweſen, welche von verſchiednen Urſa-
chen herruͤhrten, und zu verſchiedener
Zeit ſich zutrugen, und um dieſe Bege-
benheiten nicht mit einander zu vermen-
gen, muß man alſo die Urſachen, und
die Zeit wohl unterſcheiden. Es giebt,

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[53/0131] einer Sache ungezwungen angeben kann. Wir werden in dieſen Tractat noch weiter Gelegenheit finden, den Herrn Moro zu wie- derlegen. Fuͤnfte Abhandlung. Das Syſtem des Herrn Ber- trand betreffend. Wr haben den Titel von der Schrift des Herrn Bertrands, ſchon im Anfang dieſes zweyten Abſchnittes angefuͤhret, und auch deſſen Hypotheſen gantz kurtz erwehnet, wir wollen ſolche nunmehr etwas genauer anſehen. Dieſer geſchickte Mann haͤlt davor, man muͤſſe, nicht alle Phaͤnomenen, die man gemeiniglich der Suͤnd- fluth zuſchreibet, dieſer groſſen Uberſchwem- mung zueignen. Er ſagt daher auf der 97 Seite, der Erdboden „nachdem ihn die Haͤnde des Schoͤpfers verfertiget hatten, iſt vielerley Veraͤnderungen unterworfen geweſen, welche von verſchiednen Urſa- chen herruͤhrten, und zu verſchiedener Zeit ſich zutrugen, und um dieſe Bege- benheiten nicht mit einander zu vermen- gen, muß man alſo die Urſachen, und die Zeit wohl unterſcheiden. Es giebt, faͤhrt Ber- trands Syſtem. D 3

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Zitationshilfe: Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/131>, abgerufen am 28.11.2024.