anfangen, diese sind dem Ganggebürge bloß allein eigen, sogar, daß auch der sogenante Schiefer von Gastein in Saltzburgischen, nicht die eigentliche Mutter ist, in welcher sich das daraus fallende Gold angesetzet hat, sondern es ist solches der zarte Quartz, wel- cher darauf sitzet, und der vermeintliche Schiefer ist nichts anders als ein festes, schwartzes, talckiges Gesteine. Von denen Silber-Ertzten ist das rothgülden, weißgül- den, Fahlertz, Gänseköthiges, Glaßertzt, dem Gang-Gebürge eigen, so, daß man solches niemals auf Flötzen findet. Ferner gehören zu denen bloß ganghaftig brechenden Ge- schicken und Ertzten, alle Zinnertzte, und darf man sich hierbey nicht daran kehren, daß solche meistens Stockwerck weise brechen, und folglich weder hangendes noch liegendes ha- ben, weil dessen ohngeachtet auch diese Stock- wercke, wenn man das gantze Gehänge des Gebürges beobachtet, in welchen sich solche befinden, bloß vor Gang-Gebürge angespro- chen werden müssen. Von denen Bleyertzten ist das grüne und weisse Bleyertzt denen Gang-Gebürgen eigen. Eisen, wie es über- haupt dem gantzen Erdboden in reichen Maaße mitgetheilet ist, findet sich also bey Gängen so wohl als Flötzen, indessen, da sol- ches gröstentheils als Geschütte, Stockwerck, auch östers auf Gängen gefunden wird, so gehöret der weiße Eisenstein, der Jsabelfarbne,
Glaß-
anfangen, dieſe ſind dem Ganggebuͤrge bloß allein eigen, ſogar, daß auch der ſogenante Schiefer von Gaſtein in Saltzburgiſchen, nicht die eigentliche Mutter iſt, in welcher ſich das daraus fallende Gold angeſetzet hat, ſondern es iſt ſolches der zarte Quartz, wel- cher darauf ſitzet, und der vermeintliche Schiefer iſt nichts anders als ein feſtes, ſchwartzes, talckiges Geſteine. Von denen Silber-Ertzten iſt das rothguͤlden, weißguͤl- den, Fahlertz, Gaͤnſekoͤthiges, Glaßertzt, dem Gang-Gebuͤrge eigen, ſo, daß man ſolches niemals auf Floͤtzen findet. Ferner gehoͤren zu denen bloß ganghaftig brechenden Ge- ſchicken und Ertzten, alle Zinnertzte, und darf man ſich hierbey nicht daran kehren, daß ſolche meiſtens Stockwerck weiſe brechen, und folglich weder hangendes noch liegendes ha- ben, weil deſſen ohngeachtet auch dieſe Stock- wercke, wenn man das gantze Gehaͤnge des Gebuͤrges beobachtet, in welchen ſich ſolche befinden, bloß vor Gang-Gebuͤrge angeſpro- chen werden muͤſſen. Von denen Bleyertzten iſt das gruͤne und weiſſe Bleyertzt denen Gang-Gebuͤrgen eigen. Eiſen, wie es uͤber- haupt dem gantzen Erdboden in reichen Maaße mitgetheilet iſt, findet ſich alſo bey Gaͤngen ſo wohl als Floͤtzen, indeſſen, da ſol- ches groͤſtentheils als Geſchuͤtte, Stockwerck, auch oͤſters auf Gaͤngen gefunden wird, ſo gehoͤret der weiße Eiſenſtein, der Jſabelfarbne,
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anfangen, dieſe ſind dem Ganggebuͤrge bloß
allein eigen, ſogar, daß auch der ſogenante
Schiefer von Gaſtein in Saltzburgiſchen,
nicht die eigentliche Mutter iſt, in welcher
ſich das daraus fallende Gold angeſetzet hat,
ſondern es iſt ſolches der zarte Quartz, wel-
cher darauf ſitzet, und der vermeintliche
Schiefer iſt nichts anders als ein feſtes,
ſchwartzes, talckiges Geſteine. Von denen
Silber-Ertzten iſt das rothguͤlden, weißguͤl-
den, Fahlertz, Gaͤnſekoͤthiges, Glaßertzt, dem
Gang-Gebuͤrge eigen, ſo, daß man ſolches
niemals auf Floͤtzen findet. Ferner gehoͤren
zu denen bloß ganghaftig brechenden Ge-
ſchicken und Ertzten, alle Zinnertzte, und
darf man ſich hierbey nicht daran kehren, daß
ſolche meiſtens Stockwerck weiſe brechen, und
folglich weder hangendes noch liegendes ha-
ben, weil deſſen ohngeachtet auch dieſe Stock-
wercke, wenn man das gantze Gehaͤnge des
Gebuͤrges beobachtet, in welchen ſich ſolche
befinden, bloß vor Gang-Gebuͤrge angeſpro-
chen werden muͤſſen. Von denen Bleyertzten
iſt das gruͤne und weiſſe Bleyertzt denen
Gang-Gebuͤrgen eigen. Eiſen, wie es uͤber-
haupt dem gantzen Erdboden in reichen
Maaße mitgetheilet iſt, findet ſich alſo bey
Gaͤngen ſo wohl als Floͤtzen, indeſſen, da ſol-
ches groͤſtentheils als Geſchuͤtte, Stockwerck,
auch oͤſters auf Gaͤngen gefunden wird, ſo
gehoͤret der weiße Eiſenſtein, der Jſabelfarbne,
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/211>, abgerufen am 16.02.2025.
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