Erachtens denen am meisten zu statten, die das erstemal eine Gegend bereisen, und ein ge- gründetes Gutachten und Beurtheilung ei- ner dergleichen Gegend von sich geben sollen. Wir sehen ferner, daß so bald wir eines die- ser Flötzschichten es sey Schiefer oder Stein- kohle entdeckt haben, das andre gewiß auch in der Gegend stecken müsse, und daß wir in dem Ausgehenden oder vielmehr dem Hangen- dem dieses Gebürges jederzeit Saltzquellen suchen und vermuthen können. Jch erinnere nochmals, daß man nicht einzele Reviere, sondern die gantze Belagerung des gesamten Flötzgebürges in Erwegung ziehen müsse. Wir werden ferner dadurch in den Stand gesetzet, einzusehen, ob vernünftigen Muth- massungen nach der Bau von Continuation seyn könne. Wir reden jetzt von dem was regelmäßig ist, denn Anomal en ist kein Mensch im Stande vorher zu sehen. Die Erkenntniß derer Schichten und deren Mäch- tigkeit lehret uns ferner zu wissen wie weit man noch von denen Schiefern, Steinkoh- len etc. entfernet sey. Mehrere dergleichen Vor- theile wird der geneigte Leser aus der Lesung dieses Tractats sich genauer heraus ziehen können, und ich würde ohne Noth weitläuf- tig seyn, wenn ich hier alles wiederhohlen wolte, was ich bereits einzeln hier und da in dieser Schrift gesagt habe.
Der
Erachtens denen am meiſten zu ſtatten, die das erſtemal eine Gegend bereiſen, und ein ge- gruͤndetes Gutachten und Beurtheilung ei- ner dergleichen Gegend von ſich geben ſollen. Wir ſehen ferner, daß ſo bald wir eines die- ſer Floͤtzſchichten es ſey Schiefer oder Stein- kohle entdeckt haben, das andre gewiß auch in der Gegend ſtecken muͤſſe, und daß wir in dem Ausgehenden oder vielmehr dem Hangen- dem dieſes Gebuͤrges jederzeit Saltzquellen ſuchen und vermuthen koͤnnen. Jch erinnere nochmals, daß man nicht einzele Reviere, ſondern die gantze Belagerung des geſamten Floͤtzgebuͤrges in Erwegung ziehen muͤſſe. Wir werden ferner dadurch in den Stand geſetzet, einzuſehen, ob vernuͤnftigen Muth- maſſungen nach der Bau von Continuation ſeyn koͤnne. Wir reden jetzt von dem was regelmaͤßig iſt, denn Anomal en iſt kein Menſch im Stande vorher zu ſehen. Die Erkenntniß derer Schichten und deren Maͤch- tigkeit lehret uns ferner zu wiſſen wie weit man noch von denen Schiefern, Steinkoh- len ꝛc. entfernet ſey. Mehrere dergleichen Vor- theile wird der geneigte Leſer aus der Leſung dieſes Tractats ſich genauer heraus ziehen koͤnnen, und ich wuͤrde ohne Noth weitlaͤuf- tig ſeyn, wenn ich hier alles wiederhohlen wolte, was ich bereits einzeln hier und da in dieſer Schrift geſagt habe.
Der
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Erachtens denen am meiſten zu ſtatten, die
das erſtemal eine Gegend bereiſen, und ein ge-
gruͤndetes Gutachten und Beurtheilung ei-
ner dergleichen Gegend von ſich geben ſollen.
Wir ſehen ferner, daß ſo bald wir eines die-
ſer Floͤtzſchichten es ſey Schiefer oder Stein-
kohle entdeckt haben, das andre gewiß auch
in der Gegend ſtecken muͤſſe, und daß wir in
dem Ausgehenden oder vielmehr dem Hangen-
dem dieſes Gebuͤrges jederzeit Saltzquellen
ſuchen und vermuthen koͤnnen. Jch erinnere
nochmals, daß man nicht einzele Reviere,
ſondern die gantze Belagerung des geſamten
Floͤtzgebuͤrges in Erwegung ziehen muͤſſe.
Wir werden ferner dadurch in den Stand
geſetzet, einzuſehen, ob vernuͤnftigen Muth-
maſſungen nach der Bau von Continuation
ſeyn koͤnne. Wir reden jetzt von dem was
regelmaͤßig iſt, denn Anomal en iſt kein
Menſch im Stande vorher zu ſehen. Die
Erkenntniß derer Schichten und deren Maͤch-
tigkeit lehret uns ferner zu wiſſen wie weit
man noch von denen Schiefern, Steinkoh-
len ꝛc. entfernet ſey. Mehrere dergleichen Vor-
theile wird der geneigte Leſer aus der Leſung
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/330>, abgerufen am 27.11.2024.
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