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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Trapezunt.
Werthes ausmacht, aus Nordpersien verdrängt wird (1888 23.144 q im Werthe von
455.344 fl.), Stahl und Sensen für das getreidereiche Hocharmenien, ferner Tuch
(1888 2409 q, Werth 1,098.240 fl.) aus Oesterreich-Ungarn und England, Baumwoll-
garne und Manufacte (1888 49.360 q, Werth 6,388.560 fl.) meist aus England; be-
merkenswerth sind ausserdem die Importe an Thee (1888 Werth 850.560 fl.),
Metallen und Mais. Letzterer wird meist im Wege des Küstenhandels aus der Um-
gebung hieher gebracht.

Von anatolischen Producten werden aus Trapezunt ins Ausland geführt:
Haselnüsse, die an der ganzen Nordostküste Kleinasiens gedeihen und nach

[Abbildung]

Samsun.

Russland, Rumänien und Egypten gehen (1888 33.865 q, Werth 541.840 fl.), Bohnen;
der Tabakbau bei Trapezunt und Platana ist infolge Einführung des Tabakmonopols
auf 12.000 q gesunken; die Ausfuhr (1888 10.035 q, Werth 300.744 fl.) geht
hauptsächlich nach Egypten. Die Ausfuhr von lebenden Hammeln und Rindern
(1888 55.411 Stück, Werth 472.000 fl.) ist ein Beweis des sinkenden Wohlstandes;
Verkehrsrichtung: Constantinopel.

Die Ausfuhr persischer Producte, deren Hauptziel Constantinopel ist, ver-
mindert sich andauernd, denn die Kaufkraft der Türkei sinkt, die persische Industrie
geht zurück. Für Teppiche (Ausfuhr 1888 2850 q, Werth 304.150 fl.) und Shawls (1888
220 q, Werth 352.000 fl.) ist Täbris in Azerbaidschan eine uralte Productionsstätte.
Von der berühmten Tabaksorte Tombeki, die gewöhnlich in der Wasserpfeife ge-

Trapezunt.
Werthes ausmacht, aus Nordpersien verdrängt wird (1888 23.144 q im Werthe von
455.344 fl.), Stahl und Sensen für das getreidereiche Hocharmenien, ferner Tuch
(1888 2409 q, Werth 1,098.240 fl.) aus Oesterreich-Ungarn und England, Baumwoll-
garne und Manufacte (1888 49.360 q, Werth 6,388.560 fl.) meist aus England; be-
merkenswerth sind ausserdem die Importe an Thee (1888 Werth 850.560 fl.),
Metallen und Mais. Letzterer wird meist im Wege des Küstenhandels aus der Um-
gebung hieher gebracht.

Von anatolischen Producten werden aus Trapezunt ins Ausland geführt:
Haselnüsse, die an der ganzen Nordostküste Kleinasiens gedeihen und nach

[Abbildung]

Samsun.

Russland, Rumänien und Egypten gehen (1888 33.865 q, Werth 541.840 fl.), Bohnen;
der Tabakbau bei Trapezunt und Platana ist infolge Einführung des Tabakmonopols
auf 12.000 q gesunken; die Ausfuhr (1888 10.035 q, Werth 300.744 fl.) geht
hauptsächlich nach Egypten. Die Ausfuhr von lebenden Hammeln und Rindern
(1888 55.411 Stück, Werth 472.000 fl.) ist ein Beweis des sinkenden Wohlstandes;
Verkehrsrichtung: Constantinopel.

Die Ausfuhr persischer Producte, deren Hauptziel Constantinopel ist, ver-
mindert sich andauernd, denn die Kaufkraft der Türkei sinkt, die persische Industrie
geht zurück. Für Teppiche (Ausfuhr 1888 2850 q, Werth 304.150 fl.) und Shawls (1888
220 q, Werth 352.000 fl.) ist Täbris in Azerbaidschan eine uralte Productionsstätte.
Von der berühmten Tabaksorte Tombeki, die gewöhnlich in der Wasserpfeife ge-

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[197/0217] Trapezunt. Werthes ausmacht, aus Nordpersien verdrängt wird (1888 23.144 q im Werthe von 455.344 fl.), Stahl und Sensen für das getreidereiche Hocharmenien, ferner Tuch (1888 2409 q, Werth 1,098.240 fl.) aus Oesterreich-Ungarn und England, Baumwoll- garne und Manufacte (1888 49.360 q, Werth 6,388.560 fl.) meist aus England; be- merkenswerth sind ausserdem die Importe an Thee (1888 Werth 850.560 fl.), Metallen und Mais. Letzterer wird meist im Wege des Küstenhandels aus der Um- gebung hieher gebracht. Von anatolischen Producten werden aus Trapezunt ins Ausland geführt: Haselnüsse, die an der ganzen Nordostküste Kleinasiens gedeihen und nach [Abbildung Samsun.] Russland, Rumänien und Egypten gehen (1888 33.865 q, Werth 541.840 fl.), Bohnen; der Tabakbau bei Trapezunt und Platana ist infolge Einführung des Tabakmonopols auf 12.000 q gesunken; die Ausfuhr (1888 10.035 q, Werth 300.744 fl.) geht hauptsächlich nach Egypten. Die Ausfuhr von lebenden Hammeln und Rindern (1888 55.411 Stück, Werth 472.000 fl.) ist ein Beweis des sinkenden Wohlstandes; Verkehrsrichtung: Constantinopel. Die Ausfuhr persischer Producte, deren Hauptziel Constantinopel ist, ver- mindert sich andauernd, denn die Kaufkraft der Türkei sinkt, die persische Industrie geht zurück. Für Teppiche (Ausfuhr 1888 2850 q, Werth 304.150 fl.) und Shawls (1888 220 q, Werth 352.000 fl.) ist Täbris in Azerbaidschan eine uralte Productionsstätte. Von der berühmten Tabaksorte Tombeki, die gewöhnlich in der Wasserpfeife ge-

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/217>, abgerufen am 26.11.2024.