XIX. Jahrhunderts brachte in den localen Handel Schwung. Auch gelang es der Politik, die Levante und die Nordküste Afrikas den Europäern immer zugänglicher zu machen, wo nicht gar in deren Hände zu bringen. Das letzte und entscheidende Moment aber war die Erneuerung eines Gedankens, der schon zu den Zeiten der Pharaonen und Ptolomäer Leben gewonnen hatte und noch zuletzt bei der Napoleon'schen Ex- pedition nach Aegypten wieder aufgetaucht war: Die Durchstechung des Isthmus von Suez, die Schaffung eines ungeheuer abgekürzten Weges nach den Hauptländern des Welthandels, nach Indien, den Sunda-Inseln, Ostasien und Australien. Als sich im Jahre 1869 die Fürsten und Völker der gesitteten Welt bei dem Schauspiele der Er- öffnung des Suezcanales einfanden, ratificirten sie auch die Wieder- einsetzung des Mittelmeeres in seine commerciellen Herrschaftsrechte.
Zum Heile der in den letzten Jahrhunderten neu entstandenen Handelsstaaten kann diese Herrschaft nicht mehr eine Alleinherrschaft, wie sie es im Alterthume und Mittelalter gewesen, werden; die neueste Zeit hat eben nur das im XVI. Jahrhundert aus dem Welthandel aus- geschaltete Mittelmeer in denselben wieder eingeschaltet.
Indem wir nun an die Schilderung der wichtigsten Häfen des Mittelmeeres und seiner Nebenmeere gehen, beginnen wir mit jenem Hafen, der dem Centrum des europäischen Festlandes am nächsten liegt, mit Triest.
Das Mittelmeerbecken.
XIX. Jahrhunderts brachte in den localen Handel Schwung. Auch gelang es der Politik, die Levante und die Nordküste Afrikas den Europäern immer zugänglicher zu machen, wo nicht gar in deren Hände zu bringen. Das letzte und entscheidende Moment aber war die Erneuerung eines Gedankens, der schon zu den Zeiten der Pharaonen und Ptolomäer Leben gewonnen hatte und noch zuletzt bei der Napoleon’schen Ex- pedition nach Aegypten wieder aufgetaucht war: Die Durchstechung des Isthmus von Suez, die Schaffung eines ungeheuer abgekürzten Weges nach den Hauptländern des Welthandels, nach Indien, den Sunda-Inseln, Ostasien und Australien. Als sich im Jahre 1869 die Fürsten und Völker der gesitteten Welt bei dem Schauspiele der Er- öffnung des Suezcanales einfanden, ratificirten sie auch die Wieder- einsetzung des Mittelmeeres in seine commerciellen Herrschaftsrechte.
Zum Heile der in den letzten Jahrhunderten neu entstandenen Handelsstaaten kann diese Herrschaft nicht mehr eine Alleinherrschaft, wie sie es im Alterthume und Mittelalter gewesen, werden; die neueste Zeit hat eben nur das im XVI. Jahrhundert aus dem Welthandel aus- geschaltete Mittelmeer in denselben wieder eingeschaltet.
Indem wir nun an die Schilderung der wichtigsten Häfen des Mittelmeeres und seiner Nebenmeere gehen, beginnen wir mit jenem Hafen, der dem Centrum des europäischen Festlandes am nächsten liegt, mit Triest.
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Das Mittelmeerbecken.
XIX. Jahrhunderts brachte in den localen Handel Schwung. Auch gelang
es der Politik, die Levante und die Nordküste Afrikas den Europäern
immer zugänglicher zu machen, wo nicht gar in deren Hände zu
bringen. Das letzte und entscheidende Moment aber war die Erneuerung
eines Gedankens, der schon zu den Zeiten der Pharaonen und Ptolomäer
Leben gewonnen hatte und noch zuletzt bei der Napoleon’schen Ex-
pedition nach Aegypten wieder aufgetaucht war: Die Durchstechung
des Isthmus von Suez, die Schaffung eines ungeheuer abgekürzten
Weges nach den Hauptländern des Welthandels, nach Indien, den
Sunda-Inseln, Ostasien und Australien. Als sich im Jahre 1869 die
Fürsten und Völker der gesitteten Welt bei dem Schauspiele der Er-
öffnung des Suezcanales einfanden, ratificirten sie auch die Wieder-
einsetzung des Mittelmeeres in seine commerciellen Herrschaftsrechte.
Zum Heile der in den letzten Jahrhunderten neu entstandenen
Handelsstaaten kann diese Herrschaft nicht mehr eine Alleinherrschaft,
wie sie es im Alterthume und Mittelalter gewesen, werden; die neueste
Zeit hat eben nur das im XVI. Jahrhundert aus dem Welthandel aus-
geschaltete Mittelmeer in denselben wieder eingeschaltet.
Indem wir nun an die Schilderung der wichtigsten Häfen des
Mittelmeeres und seiner Nebenmeere gehen, beginnen wir mit jenem
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/24>, abgerufen am 23.11.2024.
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