Triest ist keine Industriestadt. Die wichtigsten Etablissements, die berühmten Werften, Maschinenfabriken des Lloyd und des Sta- bilimento tecnico dienen dem Seeverkehr. Merkwürdigerweise liess sich Triest in Bezug auf die industrielle Verarbeitung der eingebrachten überseeischen Rohproducte von Fiume überflügeln. Eine Specialität von Triest ist die Steinmetzerei, welche die wunderbaren Gesteins- arten Istriens verarbeitet.
Nachdem wir den Handel von Triest so ausführlich behandelt haben, können wir uns bei der Besprechung der Schiffsbewegung kürzer fassen. Ueber die Grösse des Verkehres und die daran be- heiligten Flaggen bringen wir folgende Tabelle:
[Tabelle]
Das Gebiet des Seehandels von Triest ist in erster Linie das östliche Becken des Mittelmeeres mit dem Schwarzen Meere. Die Segel- schiffe besorgen einen grossen Theil des Handels mit Holz, mit Süd- früchten und Wein.
Im Segelschiffverkehre von Triest steht nach der Anzahl der Tonnen die nationale Flagge hinter den fremden zurück, im Verkehre- der Dampfschiffe hat sie das Uebergewicht. Die nationalen Dampfer sind zum grössten Theile die Schiffe einer einzigen Gesellschaft, nämlich des Oesterreichisch-ungarischen Lloyd, denn ganz Oesterreich-Ungarn besass anfangs 1889 163 Handelsdampfer mit 94.371 t, wovon auf den Lloyd 79 Dampfer mit 81.620 t und 87.500 Pferdekräften entfielen, so dass dieser unter den zehn grössten Schiffahrts-Gesellschaften der Erde rangirt. Er ist eine Schöpfung des genialen Freiherrn von Bruck.
Seine Gründung 1833, respective 1836 fiel zusammen mit der politischen Erschliessung der Levante und mit der Einführung der Seedampfer; beide Conjuncturen nützte der Lloyd, durch ein Privi- legium geschützt, Jahrzehnte hindurch in bequemer und lucrativer Weise aus. Heute kämpft er, wie fast alle Seedampfer-Gesellschaften, den
Das Mittelmeerbecken.
Triest ist keine Industriestadt. Die wichtigsten Etablissements, die berühmten Werften, Maschinenfabriken des Lloyd und des Sta- bilimento tecnico dienen dem Seeverkehr. Merkwürdigerweise liess sich Triest in Bezug auf die industrielle Verarbeitung der eingebrachten überseeischen Rohproducte von Fiume überflügeln. Eine Specialität von Triest ist die Steinmetzerei, welche die wunderbaren Gesteins- arten Istriens verarbeitet.
Nachdem wir den Handel von Triest so ausführlich behandelt haben, können wir uns bei der Besprechung der Schiffsbewegung kürzer fassen. Ueber die Grösse des Verkehres und die daran be- heiligten Flaggen bringen wir folgende Tabelle:
[Tabelle]
Das Gebiet des Seehandels von Triest ist in erster Linie das östliche Becken des Mittelmeeres mit dem Schwarzen Meere. Die Segel- schiffe besorgen einen grossen Theil des Handels mit Holz, mit Süd- früchten und Wein.
Im Segelschiffverkehre von Triest steht nach der Anzahl der Tonnen die nationale Flagge hinter den fremden zurück, im Verkehre- der Dampfschiffe hat sie das Uebergewicht. Die nationalen Dampfer sind zum grössten Theile die Schiffe einer einzigen Gesellschaft, nämlich des Oesterreichisch-ungarischen Lloyd, denn ganz Oesterreich-Ungarn besass anfangs 1889 163 Handelsdampfer mit 94.371 t, wovon auf den Lloyd 79 Dampfer mit 81.620 t und 87.500 Pferdekräften entfielen, so dass dieser unter den zehn grössten Schiffahrts-Gesellschaften der Erde rangirt. Er ist eine Schöpfung des genialen Freiherrn von Bruck.
Seine Gründung 1833, respective 1836 fiel zusammen mit der politischen Erschliessung der Levante und mit der Einführung der Seedampfer; beide Conjuncturen nützte der Lloyd, durch ein Privi- legium geschützt, Jahrzehnte hindurch in bequemer und lucrativer Weise aus. Heute kämpft er, wie fast alle Seedampfer-Gesellschaften, den
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Das Mittelmeerbecken.
Triest ist keine Industriestadt. Die wichtigsten Etablissements,
die berühmten Werften, Maschinenfabriken des Lloyd und des Sta-
bilimento tecnico dienen dem Seeverkehr. Merkwürdigerweise liess
sich Triest in Bezug auf die industrielle Verarbeitung der eingebrachten
überseeischen Rohproducte von Fiume überflügeln. Eine Specialität
von Triest ist die Steinmetzerei, welche die wunderbaren Gesteins-
arten Istriens verarbeitet.
Nachdem wir den Handel von Triest so ausführlich behandelt
haben, können wir uns bei der Besprechung der Schiffsbewegung
kürzer fassen. Ueber die Grösse des Verkehres und die daran be-
heiligten Flaggen bringen wir folgende Tabelle:
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Das Gebiet des Seehandels von Triest ist in erster Linie das
östliche Becken des Mittelmeeres mit dem Schwarzen Meere. Die Segel-
schiffe besorgen einen grossen Theil des Handels mit Holz, mit Süd-
früchten und Wein.
Im Segelschiffverkehre von Triest steht nach der Anzahl der
Tonnen die nationale Flagge hinter den fremden zurück, im Verkehre-
der Dampfschiffe hat sie das Uebergewicht. Die nationalen Dampfer sind
zum grössten Theile die Schiffe einer einzigen Gesellschaft, nämlich des
Oesterreichisch-ungarischen Lloyd, denn ganz Oesterreich-Ungarn
besass anfangs 1889 163 Handelsdampfer mit 94.371 t, wovon auf den
Lloyd 79 Dampfer mit 81.620 t und 87.500 Pferdekräften entfielen, so
dass dieser unter den zehn grössten Schiffahrts-Gesellschaften der Erde
rangirt. Er ist eine Schöpfung des genialen Freiherrn von Bruck.
Seine Gründung 1833, respective 1836 fiel zusammen mit der
politischen Erschliessung der Levante und mit der Einführung der
Seedampfer; beide Conjuncturen nützte der Lloyd, durch ein Privi-
legium geschützt, Jahrzehnte hindurch in bequemer und lucrativer
Weise aus. Heute kämpft er, wie fast alle Seedampfer-Gesellschaften, den
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/38>, abgerufen am 23.11.2024.
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