Wolle (1888 51.449 q), und aus dem Mineralreiche Erdpech 436.048 q, Erze aller Art 334.758 q, englische Steinkohlen 216.300 q und Petroleum 179.736 q.
Klein ist die Reihe der Artikel der Ausfuhr.
Von Wein wurden ins Ausland geschickt 1888 172.135 hl, 1887 282.640 hl; Alkohol 1888 7453 hl, Seesalz (1888 190.677 q), das hier an der Küste in einer Menge von 1·2 Millionen t gewonnen wird und nach Nordeuropa geht, Stein- kohlen und Coaks (1888 731.138 q, 1887 930.166 q), und Eisen in Stangen und als Schienen (1888 34.176 q, 1887 148.489).
In Cette überwiegt weitaus die Einfuhr, da 1888 715.673 t Waaren einge- führt und nur 159.187 t ausgeführt wurden.
Cette hat auch eine ganz ansehnliche Industrie.
Es liegt an der Küstenbahn zwischen Marseille und Barcelona; durch diese verkehrt es über Narbonne mit Spanien und mit dem Thale der Garonne und über Neimes mit jenen Gebieten, welche Marseille zugänglich sind; in das Centrum Frankreichs führen zwei Linien.
Es hat lebhaften Küstenverkehr mit den französischen und spanischen Plätzen, die spanischen Linien, welche nach Marseille gehen, laufen meist auch Cette an.
Sein gesammter Schiffsverkehr erreichte
[Tabelle]
Im Jahre 1888 entfielen von der Hauptsumme 1,365.361 t (davon Küsten- verkehr 727.777 t) auf die französische Flagge, neben welcher die spanische, nor- wegische und englische Flagge die grösste Bedeutung haben.
Der französische Hafen Port Vendres in der nächsten Nähe der spanischen Grenze ist mit Marseille und Cette im Bunde die dritte Handelsstadt für Wein an der Mittelmeerküste Frankreichs; hier befinden sich die berühmten Cuves, gemauerte Fässer oder viel- mehr Weinbehälter, von welchen ein jeder 48.000 l fasst. Der An- blick ist nach W. Hamm ein eigenthümlicher, von oben hinab in die tiefe, dunkle Weinflut, welche das Erzeugniss der verschiedenartigsten Weinberge zu einem homogenen Ganzen vereinigt. Ist dies geschehen, so wird der klar gewordene Wein in die grossen Magazinbehälter abgeleitet, welche je 12.000--18.000 l halten.
Von Port Vendres, das Eisenbahnstation ist, geht die kürzeste Seelinie von Frankreich nach Algier, 351 Seemeilen, und nach Oran; beide Linien besorgt die Cie. Generale Transatlantique.
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Cette.
Wolle (1888 51.449 q), und aus dem Mineralreiche Erdpech 436.048 q, Erze aller Art 334.758 q, englische Steinkohlen 216.300 q und Petroleum 179.736 q.
Klein ist die Reihe der Artikel der Ausfuhr.
Von Wein wurden ins Ausland geschickt 1888 172.135 hl, 1887 282.640 hl; Alkohol 1888 7453 hl, Seesalz (1888 190.677 q), das hier an der Küste in einer Menge von 1·2 Millionen t gewonnen wird und nach Nordeuropa geht, Stein- kohlen und Coaks (1888 731.138 q, 1887 930.166 q), und Eisen in Stangen und als Schienen (1888 34.176 q, 1887 148.489).
In Cette überwiegt weitaus die Einfuhr, da 1888 715.673 t Waaren einge- führt und nur 159.187 t ausgeführt wurden.
Cette hat auch eine ganz ansehnliche Industrie.
Es liegt an der Küstenbahn zwischen Marseille und Barcelona; durch diese verkehrt es über Narbonne mit Spanien und mit dem Thale der Garonne und über Nîmes mit jenen Gebieten, welche Marseille zugänglich sind; in das Centrum Frankreichs führen zwei Linien.
Es hat lebhaften Küstenverkehr mit den französischen und spanischen Plätzen, die spanischen Linien, welche nach Marseille gehen, laufen meist auch Cette an.
Sein gesammter Schiffsverkehr erreichte
[Tabelle]
Im Jahre 1888 entfielen von der Hauptsumme 1,365.361 t (davon Küsten- verkehr 727.777 t) auf die französische Flagge, neben welcher die spanische, nor- wegische und englische Flagge die grösste Bedeutung haben.
Der französische Hafen Port Vendres in der nächsten Nähe der spanischen Grenze ist mit Marseille und Cette im Bunde die dritte Handelsstadt für Wein an der Mittelmeerküste Frankreichs; hier befinden sich die berühmten Cuves, gemauerte Fässer oder viel- mehr Weinbehälter, von welchen ein jeder 48.000 l fasst. Der An- blick ist nach W. Hamm ein eigenthümlicher, von oben hinab in die tiefe, dunkle Weinflut, welche das Erzeugniss der verschiedenartigsten Weinberge zu einem homogenen Ganzen vereinigt. Ist dies geschehen, so wird der klar gewordene Wein in die grossen Magazinbehälter abgeleitet, welche je 12.000—18.000 l halten.
Von Port Vendres, das Eisenbahnstation ist, geht die kürzeste Seelinie von Frankreich nach Algier, 351 Seemeilen, und nach Oran; beide Linien besorgt die Cie. Générale Transatlantique.
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Cette.
Wolle (1888 51.449 q), und aus dem Mineralreiche Erdpech 436.048 q, Erze
aller Art 334.758 q, englische Steinkohlen 216.300 q und Petroleum 179.736 q.
Klein ist die Reihe der Artikel der Ausfuhr.
Von Wein wurden ins Ausland geschickt 1888 172.135 hl, 1887 282.640 hl;
Alkohol 1888 7453 hl, Seesalz (1888 190.677 q), das hier an der Küste in einer
Menge von 1·2 Millionen t gewonnen wird und nach Nordeuropa geht, Stein-
kohlen und Coaks (1888 731.138 q, 1887 930.166 q), und Eisen in Stangen und
als Schienen (1888 34.176 q, 1887 148.489).
In Cette überwiegt weitaus die Einfuhr, da 1888 715.673 t Waaren einge-
führt und nur 159.187 t ausgeführt wurden.
Cette hat auch eine ganz ansehnliche Industrie.
Es liegt an der Küstenbahn zwischen Marseille und Barcelona; durch diese
verkehrt es über Narbonne mit Spanien und mit dem Thale der Garonne und
über Nîmes mit jenen Gebieten, welche Marseille zugänglich sind; in das Centrum
Frankreichs führen zwei Linien.
Es hat lebhaften Küstenverkehr mit den französischen und spanischen
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Cette an.
Sein gesammter Schiffsverkehr erreichte
_
Im Jahre 1888 entfielen von der Hauptsumme 1,365.361 t (davon Küsten-
verkehr 727.777 t) auf die französische Flagge, neben welcher die spanische, nor-
wegische und englische Flagge die grösste Bedeutung haben.
Consulate haben hier: Argentina, Belgien, Chile, Dänemark, Dominikani-
sche Republik, Liberia, Monaco, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Spanien, Türkei,
Uruguay.
Der französische Hafen Port Vendres in der nächsten Nähe
der spanischen Grenze ist mit Marseille und Cette im Bunde die
dritte Handelsstadt für Wein an der Mittelmeerküste Frankreichs;
hier befinden sich die berühmten Cuves, gemauerte Fässer oder viel-
mehr Weinbehälter, von welchen ein jeder 48.000 l fasst. Der An-
blick ist nach W. Hamm ein eigenthümlicher, von oben hinab in die
tiefe, dunkle Weinflut, welche das Erzeugniss der verschiedenartigsten
Weinberge zu einem homogenen Ganzen vereinigt. Ist dies geschehen,
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abgeleitet, welche je 12.000—18.000 l halten.
Von Port Vendres, das Eisenbahnstation ist, geht die kürzeste Seelinie von
Frankreich nach Algier, 351 Seemeilen, und nach Oran; beide Linien besorgt die
Cie. Générale Transatlantique.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 419. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/439>, abgerufen am 22.11.2024.
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