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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Das Mittelmeerbecken.

Von den beiden Thürmen ist nur einer bis zu 90 m Höhe
ausgebaut.

Auch das nächst der Kathedrale erbaute bischöfliche Palais ist
in architektonischer Hinsicht erwähnenswerth; überhaupt bildet der
schöne Domplatz das Centrum der Stadt, nächst welchem die be-
suchtesten Strassen, Plätze und Promenaden, so der mit Baumalleen
gezierte Paseo de la Alameda und die Plaza de la Constitution liegen.

Letztere schmückt ein schöner in Erz ausgeführter Brunnen von
grossen Dimensionen. Auch die Plaza de Riego, in deren Mitte das
Monument eines Märtyrers der Freiheit, des im Jahre 1831 erschossenen
Generals Torrijos, sich erhebt, sei hier genannt.

Eine Lieblingspromenade ist insbesondere an Frühlingsabenden
der herrliche Quai, jedoch bei hereinbrechender Dunkelheit ziehen
sich die Städter nach der Alameda zurück, um den öffentlichen
Productionen von Militärcapellen zu lauschen, oder in eleganten
Cafes und Restaurants Erfrischung zu suchen, hier spielt sich das
öffentliche Leben Malagas ab.

Nord-Süd durchläuft sanft der Rio Gadalmedina die Stadt,
deren älterer Theil sich an der linken, östlichen Uferseite hinstreckt.
Dieser Stadttheil ist, die Seeseite ausgenommen, uneben und hügelig,
die Strassen sind unregelmässig, mitunter sehr enge, dennoch ist
gerade dieser an den Hafen anstossende Theil der weitaus belebtere
und bevorzugte. Alle wichtigeren Staats- und Stadtämter, zumeist in
dem mächtigen Zollgebäude (Aduana) untergebracht, befinden sich
hier, doch entwickelt und dehnt sich die Stadt schon mächtig in der
Ebene am westlichen Flussufer aus, und reihen sich in den neu an-
gelegten Strassen immer mehr und schönere Wohngebäude aneinander.

An der rechten Uferseite des Guadalmedina liegen die Baulichkeiten
des Bahnhofs, aus dessen Hallen die Schienen via Cordoba nach dem
Reiche führen. Südlich der Station gewahrt man die bis zum Quai
reichenden grossartigen industriellen Anstalten, deren Gedeihen im
Vereine mit der Thätigkeit der anderen zahlreichen Fabriken der
Stadt den Aufschwung Malagas herbeigeführt hat.

Die Eisengewerkschaften der "Constantia", die "Industria Mala-
guenna" und "La Aurora" verdienen ganz besondere Beachtung.

Abseits der hohen industriellen Thätigkeit ist Malaga auch in
seinen humanitären Bestrebungen anderen Städten vielleicht mehr als
ebenbürtig und nimmt ebenso auf dem Gebiete der Geistespflege einen
ehrenvollen Platz zur Ehre seiner lebhaften und ritterlichen Söhne ein.

Gesellschaftliche Vereine, Theater und Badeanstalten, vornehme

Das Mittelmeerbecken.

Von den beiden Thürmen ist nur einer bis zu 90 m Höhe
ausgebaut.

Auch das nächst der Kathedrale erbaute bischöfliche Palais ist
in architektonischer Hinsicht erwähnenswerth; überhaupt bildet der
schöne Domplatz das Centrum der Stadt, nächst welchem die be-
suchtesten Strassen, Plätze und Promenaden, so der mit Baumalleen
gezierte Paseo de la Alameda und die Plaza de la Constitution liegen.

Letztere schmückt ein schöner in Erz ausgeführter Brunnen von
grossen Dimensionen. Auch die Plaza de Riego, in deren Mitte das
Monument eines Märtyrers der Freiheit, des im Jahre 1831 erschossenen
Generals Torrijos, sich erhebt, sei hier genannt.

Eine Lieblingspromenade ist insbesondere an Frühlingsabenden
der herrliche Quai, jedoch bei hereinbrechender Dunkelheit ziehen
sich die Städter nach der Alameda zurück, um den öffentlichen
Productionen von Militärcapellen zu lauschen, oder in eleganten
Cafés und Restaurants Erfrischung zu suchen, hier spielt sich das
öffentliche Leben Málagas ab.

Nord-Süd durchläuft sanft der Rio Gadalmedina die Stadt,
deren älterer Theil sich an der linken, östlichen Uferseite hinstreckt.
Dieser Stadttheil ist, die Seeseite ausgenommen, uneben und hügelig,
die Strassen sind unregelmässig, mitunter sehr enge, dennoch ist
gerade dieser an den Hafen anstossende Theil der weitaus belebtere
und bevorzugte. Alle wichtigeren Staats- und Stadtämter, zumeist in
dem mächtigen Zollgebäude (Aduana) untergebracht, befinden sich
hier, doch entwickelt und dehnt sich die Stadt schon mächtig in der
Ebene am westlichen Flussufer aus, und reihen sich in den neu an-
gelegten Strassen immer mehr und schönere Wohngebäude aneinander.

An der rechten Uferseite des Guadalmedina liegen die Baulichkeiten
des Bahnhofs, aus dessen Hallen die Schienen via Cordoba nach dem
Reiche führen. Südlich der Station gewahrt man die bis zum Quai
reichenden grossartigen industriellen Anstalten, deren Gedeihen im
Vereine mit der Thätigkeit der anderen zahlreichen Fabriken der
Stadt den Aufschwung Málagas herbeigeführt hat.

Die Eisengewerkschaften der „Constantia“, die „Industria Mala-
gueña“ und „La Aurora“ verdienen ganz besondere Beachtung.

Abseits der hohen industriellen Thätigkeit ist Málaga auch in
seinen humanitären Bestrebungen anderen Städten vielleicht mehr als
ebenbürtig und nimmt ebenso auf dem Gebiete der Geistespflege einen
ehrenvollen Platz zur Ehre seiner lebhaften und ritterlichen Söhne ein.

Gesellschaftliche Vereine, Theater und Badeanstalten, vornehme

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[476/0496] Das Mittelmeerbecken. Von den beiden Thürmen ist nur einer bis zu 90 m Höhe ausgebaut. Auch das nächst der Kathedrale erbaute bischöfliche Palais ist in architektonischer Hinsicht erwähnenswerth; überhaupt bildet der schöne Domplatz das Centrum der Stadt, nächst welchem die be- suchtesten Strassen, Plätze und Promenaden, so der mit Baumalleen gezierte Paseo de la Alameda und die Plaza de la Constitution liegen. Letztere schmückt ein schöner in Erz ausgeführter Brunnen von grossen Dimensionen. Auch die Plaza de Riego, in deren Mitte das Monument eines Märtyrers der Freiheit, des im Jahre 1831 erschossenen Generals Torrijos, sich erhebt, sei hier genannt. Eine Lieblingspromenade ist insbesondere an Frühlingsabenden der herrliche Quai, jedoch bei hereinbrechender Dunkelheit ziehen sich die Städter nach der Alameda zurück, um den öffentlichen Productionen von Militärcapellen zu lauschen, oder in eleganten Cafés und Restaurants Erfrischung zu suchen, hier spielt sich das öffentliche Leben Málagas ab. Nord-Süd durchläuft sanft der Rio Gadalmedina die Stadt, deren älterer Theil sich an der linken, östlichen Uferseite hinstreckt. Dieser Stadttheil ist, die Seeseite ausgenommen, uneben und hügelig, die Strassen sind unregelmässig, mitunter sehr enge, dennoch ist gerade dieser an den Hafen anstossende Theil der weitaus belebtere und bevorzugte. Alle wichtigeren Staats- und Stadtämter, zumeist in dem mächtigen Zollgebäude (Aduana) untergebracht, befinden sich hier, doch entwickelt und dehnt sich die Stadt schon mächtig in der Ebene am westlichen Flussufer aus, und reihen sich in den neu an- gelegten Strassen immer mehr und schönere Wohngebäude aneinander. An der rechten Uferseite des Guadalmedina liegen die Baulichkeiten des Bahnhofs, aus dessen Hallen die Schienen via Cordoba nach dem Reiche führen. Südlich der Station gewahrt man die bis zum Quai reichenden grossartigen industriellen Anstalten, deren Gedeihen im Vereine mit der Thätigkeit der anderen zahlreichen Fabriken der Stadt den Aufschwung Málagas herbeigeführt hat. Die Eisengewerkschaften der „Constantia“, die „Industria Mala- gueña“ und „La Aurora“ verdienen ganz besondere Beachtung. Abseits der hohen industriellen Thätigkeit ist Málaga auch in seinen humanitären Bestrebungen anderen Städten vielleicht mehr als ebenbürtig und nimmt ebenso auf dem Gebiete der Geistespflege einen ehrenvollen Platz zur Ehre seiner lebhaften und ritterlichen Söhne ein. Gesellschaftliche Vereine, Theater und Badeanstalten, vornehme

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/496>, abgerufen am 22.11.2024.