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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Der atlantische Ocean.

Der Rijnhaven, von welchem gegenwärtig mehr als 11 ha mit
3 m Tiefe ausgehoben sind, kann bis zu einer Wasserfläche von
30 ha erweitert werden. Es liegt aber ein Project vor, welches den
Ausbau auf 14 ha Fläche bei 7 m Wassertiefe zum Gegenstande hat,
wodurch das geräumige Bassin auch für grosse Seeschiffe prakti-
kabel wäre. So drängt ein Project das andere, jedes grösser als sein
Vorgänger.

Der Grossartigkeit der Hafenanlagen entsprechend ist auch der
Reichthum an Maschinen und sonstigen Hilfsmitteln für den Handels-
verkehr. Nächst der rheinischen Eisenbahnstation sind 10 Krahne thätig,
davon drei mit einer Hebefähigkeit von 10, 20 und 25 t; am linken
Ufer bestehen 43 Dampfkrahne, von welchen der grösste 30 t zu
heben vermag, und 8 Dampfgangspille.

Die Werfte und Maschinenfabrik der 1823 gegründeten Neder-
landsche Stoomboot-Maatschappij (X) besitzt auf Feijenoord einen
Dampfkrahn für 60 t, und die Gesellschaft zur Hebung gesunkener
Schiffe einen solchen für 20 t Last.

Im Jahre 1886 liess die Stadt einen hydraulischen Kohlenele-
vator im Binnenhafen erbauen, mittelst welchem die Seedampfer 200 t
Steinkohle in einer Stunde einzuladen vermögen, auch besteht ein
Waggonhebewerk (Tragfähigkeit 15 t) zur schnellen Einschiffung des
Oels in die Flussdampfer.

Dagegen bestehen am rechten Ufer der Maas keine öffentlichen
Waarenmagazine, jedoch besitzen die Kaufherren von Rotterdam
theils private Magazine längs der älteren Bassins der Stadt, theils
lassen sie ihre Waaren an den Quais unter freiem Himmel lagern.

Am linken Ufer hingegen bestehen Hangars mit einer Gesammt-
bodenfläche von 56.367 m2, von welcher 16.800 m2 der Staatsbahn,
der Rest aber der Stadt gehören.

Für die Vertäuung der Schiffe sind auf der Maas 56 Bojen
verankert worden. Eine eigene Gesellschaft (Berging-Maatschappij)
befasst sich wie der 1886 gegründete Nordische Bergungsverein in
Hamburg mit der Hebung der an der holländischen und belgischen Küste
oder in den Flüssen gesunkenen Schiffe und Bergung der Ladungen.

Die Stadt besitzt zwei eiserne Schwimmdocks, eines von 90 m
und eines von 48 m Länge; diese können auch für die Benützung
durch grössere Schiffe vereinigt werden und haben dann eine Ge-
sammtlänge von 138 m. Ein drittes Dock von 110 m Länge ist im
Bau begriffen. In Privatbesitz stehen ein schwimmendes Holzdock,
eine Aufholwerfte und mehrere Bauwerften.


Der atlantische Ocean.

Der Rijnhaven, von welchem gegenwärtig mehr als 11 ha mit
3 m Tiefe ausgehoben sind, kann bis zu einer Wasserfläche von
30 ha erweitert werden. Es liegt aber ein Project vor, welches den
Ausbau auf 14 ha Fläche bei 7 m Wassertiefe zum Gegenstande hat,
wodurch das geräumige Bassin auch für grosse Seeschiffe prakti-
kabel wäre. So drängt ein Project das andere, jedes grösser als sein
Vorgänger.

Der Grossartigkeit der Hafenanlagen entsprechend ist auch der
Reichthum an Maschinen und sonstigen Hilfsmitteln für den Handels-
verkehr. Nächst der rheinischen Eisenbahnstation sind 10 Krahne thätig,
davon drei mit einer Hebefähigkeit von 10, 20 und 25 t; am linken
Ufer bestehen 43 Dampfkrahne, von welchen der grösste 30 t zu
heben vermag, und 8 Dampfgangspille.

Die Werfte und Maschinenfabrik der 1823 gegründeten Neder-
landsche Stoomboot-Maatschappij (X) besitzt auf Feijenoord einen
Dampfkrahn für 60 t, und die Gesellschaft zur Hebung gesunkener
Schiffe einen solchen für 20 t Last.

Im Jahre 1886 liess die Stadt einen hydraulischen Kohlenele-
vator im Binnenhafen erbauen, mittelst welchem die Seedampfer 200 t
Steinkohle in einer Stunde einzuladen vermögen, auch besteht ein
Waggonhebewerk (Tragfähigkeit 15 t) zur schnellen Einschiffung des
Oels in die Flussdampfer.

Dagegen bestehen am rechten Ufer der Maas keine öffentlichen
Waarenmagazine, jedoch besitzen die Kaufherren von Rotterdam
theils private Magazine längs der älteren Bassins der Stadt, theils
lassen sie ihre Waaren an den Quais unter freiem Himmel lagern.

Am linken Ufer hingegen bestehen Hangars mit einer Gesammt-
bodenfläche von 56.367 m2, von welcher 16.800 m2 der Staatsbahn,
der Rest aber der Stadt gehören.

Für die Vertäuung der Schiffe sind auf der Maas 56 Bojen
verankert worden. Eine eigene Gesellschaft (Berging-Maatschappij)
befasst sich wie der 1886 gegründete Nordische Bergungsverein in
Hamburg mit der Hebung der an der holländischen und belgischen Küste
oder in den Flüssen gesunkenen Schiffe und Bergung der Ladungen.

Die Stadt besitzt zwei eiserne Schwimmdocks, eines von 90 m
und eines von 48 m Länge; diese können auch für die Benützung
durch grössere Schiffe vereinigt werden und haben dann eine Ge-
sammtlänge von 138 m. Ein drittes Dock von 110 m Länge ist im
Bau begriffen. In Privatbesitz stehen ein schwimmendes Holzdock,
eine Aufholwerfte und mehrere Bauwerften.


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[676/0696] Der atlantische Ocean. Der Rijnhaven, von welchem gegenwärtig mehr als 11 ha mit 3 m Tiefe ausgehoben sind, kann bis zu einer Wasserfläche von 30 ha erweitert werden. Es liegt aber ein Project vor, welches den Ausbau auf 14 ha Fläche bei 7 m Wassertiefe zum Gegenstande hat, wodurch das geräumige Bassin auch für grosse Seeschiffe prakti- kabel wäre. So drängt ein Project das andere, jedes grösser als sein Vorgänger. Der Grossartigkeit der Hafenanlagen entsprechend ist auch der Reichthum an Maschinen und sonstigen Hilfsmitteln für den Handels- verkehr. Nächst der rheinischen Eisenbahnstation sind 10 Krahne thätig, davon drei mit einer Hebefähigkeit von 10, 20 und 25 t; am linken Ufer bestehen 43 Dampfkrahne, von welchen der grösste 30 t zu heben vermag, und 8 Dampfgangspille. Die Werfte und Maschinenfabrik der 1823 gegründeten Neder- landsche Stoomboot-Maatschappij (X) besitzt auf Feijenoord einen Dampfkrahn für 60 t, und die Gesellschaft zur Hebung gesunkener Schiffe einen solchen für 20 t Last. Im Jahre 1886 liess die Stadt einen hydraulischen Kohlenele- vator im Binnenhafen erbauen, mittelst welchem die Seedampfer 200 t Steinkohle in einer Stunde einzuladen vermögen, auch besteht ein Waggonhebewerk (Tragfähigkeit 15 t) zur schnellen Einschiffung des Oels in die Flussdampfer. Dagegen bestehen am rechten Ufer der Maas keine öffentlichen Waarenmagazine, jedoch besitzen die Kaufherren von Rotterdam theils private Magazine längs der älteren Bassins der Stadt, theils lassen sie ihre Waaren an den Quais unter freiem Himmel lagern. Am linken Ufer hingegen bestehen Hangars mit einer Gesammt- bodenfläche von 56.367 m2, von welcher 16.800 m2 der Staatsbahn, der Rest aber der Stadt gehören. Für die Vertäuung der Schiffe sind auf der Maas 56 Bojen verankert worden. Eine eigene Gesellschaft (Berging-Maatschappij) befasst sich wie der 1886 gegründete Nordische Bergungsverein in Hamburg mit der Hebung der an der holländischen und belgischen Küste oder in den Flüssen gesunkenen Schiffe und Bergung der Ladungen. Die Stadt besitzt zwei eiserne Schwimmdocks, eines von 90 m und eines von 48 m Länge; diese können auch für die Benützung durch grössere Schiffe vereinigt werden und haben dann eine Ge- sammtlänge von 138 m. Ein drittes Dock von 110 m Länge ist im Bau begriffen. In Privatbesitz stehen ein schwimmendes Holzdock, eine Aufholwerfte und mehrere Bauwerften.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/696>, abgerufen am 22.11.2024.