Das Hamburger Geschäft wird mit Rübenzucker zum grössten Theile auf der Oberelbe über Magdeburg aus den Fabriken der Provinz Sachsen versorgt und lehnt sich im Exporte an England, denn dorthin geht weit über die Hälfte der Ausfuhr.
Im Jahre 1888 wurden aus den hier einmündenden Eisenbahnen und auf der Oberelbe 4,276.302 q (Werth 118,866.790 Mark), 1887 4,166.419 q eingeführt, und seewärts ausgeführt 1888 4,438.038 q (Werth 126,129.000 Mark), 1887 4,774.563 q.
Die Zufuhr auf dem Seewege, die Abfuhr auf dem Landwege sind dagegen ganz klein.
Von Syrup und Melasse kamen 1888 41.702 q auf dem Seewege und 192.204 q landwärts an. Die Ausfuhr erfolgt überwiegend seewärts nach Havre.
Von Mehl und Mühlenfabricaten gibt Deutschland durch Vermittlung Hamburgs weit mehr an das Ausland ab, als er von dort erhält, denn seewärts betrug die Einfuhr 140.343 q, die Ausfuhr 1,383.217 q, landwärts die Einfuhr 1,387.092 q, die Ausfuhr 329.625 q.
Getrocknete Pflaumen und Zwetschken kommen aus Slavonien, Bosnien, Serbien und Frankreich. Letztere auf dem Seewege. Gesammteinfuhr 1888 2,452.770 q.
Von Spirituosen wurden 1888 nach Hamburg 520.381 hl im Werthe von 14,054.760 Mark eingeführt. Ueberwiegend ist die Einfuhr minderwerthiger Pro- ducte auf dem Landwege bis von Posen her.
Eine wichtige Industrie des freien Gebietes von Hamburg, die vom Zoll- inlande vielfach und heftig angefochten wird, ist die Raffinirung von russischem Sprit zur Wiederausfuhr.
Hauptabsatzgebiet für Kartoffelsprit ist Südeuropa, vor Allem Spanien, dann Italien, Nordafrika, die La Platastaaten und Centralamerika, für Genever Westafrika, wo er mit dem englischen Erzeugniss in Wettbetrieb tritt.
Die Philanthropen beider Staaten streiten sich, ob der hamburgische oder der englische Genever der Gesundheit der Neger abträglicher ist.
Auch in Bier überwiegt die deutsche Ausfuhr, Hamburg selbst trägt zu der- selben viel bei.
Zugeführt wurden 1888 meist von der Landseite und von Bremen her 271.896 hl, ausgeführt seewärts 457.885 q. Die stets steigende Ausfuhr geht nach Brasilien, Argentina, Columbia, Venezuela, Japan, Chile.
Kartoffel, Kartoffelmehl und Stärke aller Art kommen aus Deutschland nach Hamburg, und zwar meist auf der Elbe.
Die Bestimmungsländer der 1888 ausgeführten 316.731 q Kartoffelmehl und Kartoffelstärke sind Grossbritannien, Spanien und Frankreich.
Butter wird aus dem Binnenlande zugeführt und nach Grossbritannien ausgeführt.
Grossartig entwickelt ist die Zufuhr von Eiern aus Russland, Galizien und Deutschland, die ihren Absatz in England finden; auf den Eisenbahnen kamen 1888 610.823 Tausend Stück (Werth 22,784.540 Mark), 1887 520.351 Tausend an, seewärts gingen 1888 286.590 q, 1887 251.772 q hinaus.
Auch Rauchfleisch, darunter viel in Hamburg selbst bereitet, gelangt seewärts zur Ausfuhr.
Die Kalisalzlager von Stassfurth und Leopoldshall sind hervorragend an
Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 96
Hamburg.
Das Hamburger Geschäft wird mit Rübenzucker zum grössten Theile auf der Oberelbe über Magdeburg aus den Fabriken der Provinz Sachsen versorgt und lehnt sich im Exporte an England, denn dorthin geht weit über die Hälfte der Ausfuhr.
Im Jahre 1888 wurden aus den hier einmündenden Eisenbahnen und auf der Oberelbe 4,276.302 q (Werth 118,866.790 Mark), 1887 4,166.419 q eingeführt, und seewärts ausgeführt 1888 4,438.038 q (Werth 126,129.000 Mark), 1887 4,774.563 q.
Die Zufuhr auf dem Seewege, die Abfuhr auf dem Landwege sind dagegen ganz klein.
Von Syrup und Melasse kamen 1888 41.702 q auf dem Seewege und 192.204 q landwärts an. Die Ausfuhr erfolgt überwiegend seewärts nach Hâvre.
Von Mehl und Mühlenfabricaten gibt Deutschland durch Vermittlung Hamburgs weit mehr an das Ausland ab, als er von dort erhält, denn seewärts betrug die Einfuhr 140.343 q, die Ausfuhr 1,383.217 q, landwärts die Einfuhr 1,387.092 q, die Ausfuhr 329.625 q.
Getrocknete Pflaumen und Zwetschken kommen aus Slavonien, Bosnien, Serbien und Frankreich. Letztere auf dem Seewege. Gesammteinfuhr 1888 2,452.770 q.
Von Spirituosen wurden 1888 nach Hamburg 520.381 hl im Werthe von 14,054.760 Mark eingeführt. Ueberwiegend ist die Einfuhr minderwerthiger Pro- ducte auf dem Landwege bis von Posen her.
Eine wichtige Industrie des freien Gebietes von Hamburg, die vom Zoll- inlande vielfach und heftig angefochten wird, ist die Raffinirung von russischem Sprit zur Wiederausfuhr.
Hauptabsatzgebiet für Kartoffelsprit ist Südeuropa, vor Allem Spanien, dann Italien, Nordafrika, die La Platastaaten und Centralamerika, für Genever Westafrika, wo er mit dem englischen Erzeugniss in Wettbetrieb tritt.
Die Philanthropen beider Staaten streiten sich, ob der hamburgische oder der englische Genever der Gesundheit der Neger abträglicher ist.
Auch in Bier überwiegt die deutsche Ausfuhr, Hamburg selbst trägt zu der- selben viel bei.
Zugeführt wurden 1888 meist von der Landseite und von Bremen her 271.896 hl, ausgeführt seewärts 457.885 q. Die stets steigende Ausfuhr geht nach Brasilien, Argentina, Columbia, Venezuela, Japan, Chile.
Kartoffel, Kartoffelmehl und Stärke aller Art kommen aus Deutschland nach Hamburg, und zwar meist auf der Elbe.
Die Bestimmungsländer der 1888 ausgeführten 316.731 q Kartoffelmehl und Kartoffelstärke sind Grossbritannien, Spanien und Frankreich.
Butter wird aus dem Binnenlande zugeführt und nach Grossbritannien ausgeführt.
Grossartig entwickelt ist die Zufuhr von Eiern aus Russland, Galizien und Deutschland, die ihren Absatz in England finden; auf den Eisenbahnen kamen 1888 610.823 Tausend Stück (Werth 22,784.540 Mark), 1887 520.351 Tausend an, seewärts gingen 1888 286.590 q, 1887 251.772 q hinaus.
Auch Rauchfleisch, darunter viel in Hamburg selbst bereitet, gelangt seewärts zur Ausfuhr.
Die Kalisalzlager von Stassfurth und Leopoldshall sind hervorragend an
Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 96
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Hamburg.
Das Hamburger Geschäft wird mit Rübenzucker zum grössten Theile auf der
Oberelbe über Magdeburg aus den Fabriken der Provinz Sachsen versorgt und
lehnt sich im Exporte an England, denn dorthin geht weit über die Hälfte der
Ausfuhr.
Im Jahre 1888 wurden aus den hier einmündenden Eisenbahnen und auf
der Oberelbe 4,276.302 q (Werth 118,866.790 Mark), 1887 4,166.419 q eingeführt,
und seewärts ausgeführt 1888 4,438.038 q (Werth 126,129.000 Mark), 1887
4,774.563 q.
Die Zufuhr auf dem Seewege, die Abfuhr auf dem Landwege sind dagegen
ganz klein.
Von Syrup und Melasse kamen 1888 41.702 q auf dem Seewege und
192.204 q landwärts an. Die Ausfuhr erfolgt überwiegend seewärts nach Hâvre.
Von Mehl und Mühlenfabricaten gibt Deutschland durch Vermittlung
Hamburgs weit mehr an das Ausland ab, als er von dort erhält, denn seewärts
betrug die Einfuhr 140.343 q, die Ausfuhr 1,383.217 q, landwärts die Einfuhr
1,387.092 q, die Ausfuhr 329.625 q.
Getrocknete Pflaumen und Zwetschken kommen aus Slavonien,
Bosnien, Serbien und Frankreich. Letztere auf dem Seewege. Gesammteinfuhr
1888 2,452.770 q.
Von Spirituosen wurden 1888 nach Hamburg 520.381 hl im Werthe von
14,054.760 Mark eingeführt. Ueberwiegend ist die Einfuhr minderwerthiger Pro-
ducte auf dem Landwege bis von Posen her.
Eine wichtige Industrie des freien Gebietes von Hamburg, die vom Zoll-
inlande vielfach und heftig angefochten wird, ist die Raffinirung von russischem
Sprit zur Wiederausfuhr.
Hauptabsatzgebiet für Kartoffelsprit ist Südeuropa, vor Allem Spanien,
dann Italien, Nordafrika, die La Platastaaten und Centralamerika, für Genever
Westafrika, wo er mit dem englischen Erzeugniss in Wettbetrieb tritt.
Die Philanthropen beider Staaten streiten sich, ob der hamburgische oder
der englische Genever der Gesundheit der Neger abträglicher ist.
Auch in Bier überwiegt die deutsche Ausfuhr, Hamburg selbst trägt zu der-
selben viel bei.
Zugeführt wurden 1888 meist von der Landseite und von Bremen her
271.896 hl, ausgeführt seewärts 457.885 q. Die stets steigende Ausfuhr geht nach
Brasilien, Argentina, Columbia, Venezuela, Japan, Chile.
Kartoffel, Kartoffelmehl und Stärke aller Art kommen aus Deutschland
nach Hamburg, und zwar meist auf der Elbe.
Die Bestimmungsländer der 1888 ausgeführten 316.731 q Kartoffelmehl und
Kartoffelstärke sind Grossbritannien, Spanien und Frankreich.
Butter wird aus dem Binnenlande zugeführt und nach Grossbritannien
ausgeführt.
Grossartig entwickelt ist die Zufuhr von Eiern aus Russland, Galizien und
Deutschland, die ihren Absatz in England finden; auf den Eisenbahnen kamen
1888 610.823 Tausend Stück (Werth 22,784.540 Mark), 1887 520.351 Tausend an,
seewärts gingen 1888 286.590 q, 1887 251.772 q hinaus.
Auch Rauchfleisch, darunter viel in Hamburg selbst bereitet, gelangt
seewärts zur Ausfuhr.
Die Kalisalzlager von Stassfurth und Leopoldshall sind hervorragend an
Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 96
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 761. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/781>, abgerufen am 22.11.2024.
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