Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

Bild:
<< vorherige Seite

Der atlantische Ocean.
direction, der Handelskammer für Kiel und Umgebung, der Gewerbe-
kammer für die Provinz und anderer Behörden und Anstalten.

Die Stadt ist auch durch ihre Industrie hervorragend. Maschinen-
fabriken, Werften, Giessereien, Mühlen, Bierbrauereien und Dampf-
sägen sind dort entstanden. Die Rhederei ist blühend.

Zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Anstalten Deutschlands
zählt die Kieler Sternwarte, welche unter 54° 20' 29.7" nördl. Breite
und 10° 8' 56.5" östl. Länge von Greenwich liegt.

Gegenüber der Stadt am Ostufer der Bucht liegen am äussersten
Ende der letzteren die grossen Schlachthofanlagen, kleinere Schiff-

[Abbildung]

Kiel.

bauanstalten und die Etablissements der "Germania"-Werft; an diese
schliessen sich die ausgedehnten Marineanlagen und an diese das
durch die Erzeugung der berühmten "Kieler Sprotten" bekannte Fischer-
dorf Ellerbek mit sehenswerthen Räuchereien.

An der malerischen Mündung des Flüsschens Schwentine haben
sich die Ortschaften Wellingdorf und Neumühlen in hübsches Grün
gelagert. Dort erhebt sich die riesige Anlage der Baltischen Mühlen-
gesellschaft, angeblich die grösste auf dem europäischen Festlande.
Auch die grosse Maschinenfabrik und Eisengiesserei sowie die be-
deutende Schiffswerfte, welche jetzt vereinigt den Namen "Howaldts-
werke" führen, liegen daselbst. Am westlichen Ufer der Bucht zählt

Der atlantische Ocean.
direction, der Handelskammer für Kiel und Umgebung, der Gewerbe-
kammer für die Provinz und anderer Behörden und Anstalten.

Die Stadt ist auch durch ihre Industrie hervorragend. Maschinen-
fabriken, Werften, Giessereien, Mühlen, Bierbrauereien und Dampf-
sägen sind dort entstanden. Die Rhederei ist blühend.

Zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Anstalten Deutschlands
zählt die Kieler Sternwarte, welche unter 54° 20′ 29.7″ nördl. Breite
und 10° 8′ 56.5″ östl. Länge von Greenwich liegt.

Gegenüber der Stadt am Ostufer der Bucht liegen am äussersten
Ende der letzteren die grossen Schlachthofanlagen, kleinere Schiff-

[Abbildung]

Kiel.

bauanstalten und die Etablissements der „Germania“-Werft; an diese
schliessen sich die ausgedehnten Marineanlagen und an diese das
durch die Erzeugung der berühmten „Kieler Sprotten“ bekannte Fischer-
dorf Ellerbek mit sehenswerthen Räuchereien.

An der malerischen Mündung des Flüsschens Schwentine haben
sich die Ortschaften Wellingdorf und Neumühlen in hübsches Grün
gelagert. Dort erhebt sich die riesige Anlage der Baltischen Mühlen-
gesellschaft, angeblich die grösste auf dem europäischen Festlande.
Auch die grosse Maschinenfabrik und Eisengiesserei sowie die be-
deutende Schiffswerfte, welche jetzt vereinigt den Namen „Howaldts-
werke“ führen, liegen daselbst. Am westlichen Ufer der Bucht zählt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0816" n="796"/><fw place="top" type="header">Der atlantische Ocean.</fw><lb/>
direction, der Handelskammer für Kiel und Umgebung, der Gewerbe-<lb/>
kammer für die Provinz und anderer Behörden und Anstalten.</p><lb/>
          <p>Die Stadt ist auch durch ihre Industrie hervorragend. Maschinen-<lb/>
fabriken, Werften, Giessereien, Mühlen, Bierbrauereien und Dampf-<lb/>
sägen sind dort entstanden. Die Rhederei ist blühend.</p><lb/>
          <p>Zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Anstalten Deutschlands<lb/>
zählt die Kieler Sternwarte, welche unter 54° 20&#x2032; 29.<hi rendition="#sub">7</hi>&#x2033; nördl. Breite<lb/>
und 10° 8&#x2032; 56.<hi rendition="#sub">5</hi>&#x2033; östl. Länge von Greenwich liegt.</p><lb/>
          <p>Gegenüber der Stadt am Ostufer der Bucht liegen am äussersten<lb/>
Ende der letzteren die grossen Schlachthofanlagen, kleinere Schiff-<lb/><figure><p><hi rendition="#b">Kiel.</hi></p></figure><lb/>
bauanstalten und die Etablissements der &#x201E;Germania&#x201C;-Werft; an diese<lb/>
schliessen sich die ausgedehnten Marineanlagen und an diese das<lb/>
durch die Erzeugung der berühmten &#x201E;Kieler Sprotten&#x201C; bekannte Fischer-<lb/>
dorf Ellerbek mit sehenswerthen Räuchereien.</p><lb/>
          <p>An der malerischen Mündung des Flüsschens Schwentine haben<lb/>
sich die Ortschaften Wellingdorf und Neumühlen in hübsches Grün<lb/>
gelagert. Dort erhebt sich die riesige Anlage der Baltischen Mühlen-<lb/>
gesellschaft, angeblich die grösste auf dem europäischen Festlande.<lb/>
Auch die grosse Maschinenfabrik und Eisengiesserei sowie die be-<lb/>
deutende Schiffswerfte, welche jetzt vereinigt den Namen &#x201E;Howaldts-<lb/>
werke&#x201C; führen, liegen daselbst. Am westlichen Ufer der Bucht zählt<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[796/0816] Der atlantische Ocean. direction, der Handelskammer für Kiel und Umgebung, der Gewerbe- kammer für die Provinz und anderer Behörden und Anstalten. Die Stadt ist auch durch ihre Industrie hervorragend. Maschinen- fabriken, Werften, Giessereien, Mühlen, Bierbrauereien und Dampf- sägen sind dort entstanden. Die Rhederei ist blühend. Zu den bedeutendsten wissenschaftlichen Anstalten Deutschlands zählt die Kieler Sternwarte, welche unter 54° 20′ 29.7″ nördl. Breite und 10° 8′ 56.5″ östl. Länge von Greenwich liegt. Gegenüber der Stadt am Ostufer der Bucht liegen am äussersten Ende der letzteren die grossen Schlachthofanlagen, kleinere Schiff- [Abbildung Kiel.] bauanstalten und die Etablissements der „Germania“-Werft; an diese schliessen sich die ausgedehnten Marineanlagen und an diese das durch die Erzeugung der berühmten „Kieler Sprotten“ bekannte Fischer- dorf Ellerbek mit sehenswerthen Räuchereien. An der malerischen Mündung des Flüsschens Schwentine haben sich die Ortschaften Wellingdorf und Neumühlen in hübsches Grün gelagert. Dort erhebt sich die riesige Anlage der Baltischen Mühlen- gesellschaft, angeblich die grösste auf dem europäischen Festlande. Auch die grosse Maschinenfabrik und Eisengiesserei sowie die be- deutende Schiffswerfte, welche jetzt vereinigt den Namen „Howaldts- werke“ führen, liegen daselbst. Am westlichen Ufer der Bucht zählt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/816
Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 796. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/816>, abgerufen am 16.07.2024.