78.377 q an, von Petroleum aus Amerika 128.120 q, von Soda, Pottasche u. a. 27.850 q, von Droguen, Apotheker- und Farbwaaren 10.225 q, von Oelen aller Art, auch Terpentin 29.853 q.
Die Einfuhr von Eisen aller Art findet besonders von Rheinland und Westfalen zum grossen Theil über Lübeck, Hamburg und Altona statt, Roheisen wird in den grösseren Eisengiessereien Königsbergs selbst verarbeitet, andere Gattungen kommen auf dem Bahnwege nach Südrussland zur Wiederausfuhr; Einfuhr 1889 98.793 q, 1888 151.952 q.
Von bearbeiteten feineren Eisenwaaren sind vor Allem Eisenbahnrequi- siten zu nennen, wie Federn, Achsen etc., die in den grossen Waggonfabriken der Ostbahn und einiger grösserer Actiengesellschaften verbraucht werden. Die Einfuhr von Metallen, Maschinen und Instrumenten zur See betrug 1889 193.136 q (Werth 5·7 Millionen Mark), 1888 246.808 q.
Von Baumaterialien ist die Einfuhr von Cement und Gyps, ferner die von Ziegeln und Steinen aus Schweden zu nennen.
Von sonstigen Waaren sind noch zu nennen Baumwollgarne (1889 7966 q, 1888 14.447 q), Baumwollwaaren (1889 14.886 q, 1888 12.974 q), Leinwand und Packleinwand (1889 6545 q, 1888 8260 q), amerikanisches Sohlenleder und Papier, Papierwaaren, Bücher (1889 22.188 q).
Der Handel von Königsberg betrug:
[Tabelle]
Die Industrie von Königsberg ist bedeutend, namentlich nach ostpreussi- schen Begriffen, sie weist Etablissements für Eisenguss, Schiffbau, Waggons und Maschinen, Holzschneide-, Oel- und Mehlmühlen, Spiritusraffinerien, Fabriken für Cigarren und Tabak, für Zündhölzer, Reisstärke, Knochenmehl und Wollwäsche- reien auf.
Auf der Frischen Nehrung wird bei Palmnicken und Kraxtepellen Bern- stein bergmännisch gewonnen, bei Schwarzort gebaggert.
Der Schiffsverkehr von Pillau betrug:
[Tabelle]
Den Hauptantheil an dem Verkehre hat die deutsche Marine (1889 1·3 Millionen m3), dann folgen die englische, dänische, die norwegische, die schwedische, die holländische, die belgische Flagge.
Der Seeverkehr geht zumeist nach Deutschland (Stettin), Grossbritannien und Schweden und Norwegen, minder wichtig sind Frankreich, die Niederlande, Russland und Dänemark.
Der Schiffsverkehr von Königsberg erreichte 1889 3587 Schiffe mit 2,303.223 m3, 1888 3906 Schiffe mit 2,784.872 m3, immer ohne die Schiffe, welche in Pillau ihre ganze Ladung gelöscht hatten.
Der atlantische Ocean.
78.377 q an, von Petroleum aus Amerika 128.120 q, von Soda, Pottasche u. a. 27.850 q, von Droguen, Apotheker- und Farbwaaren 10.225 q, von Oelen aller Art, auch Terpentin 29.853 q.
Die Einfuhr von Eisen aller Art findet besonders von Rheinland und Westfalen zum grossen Theil über Lübeck, Hamburg und Altona statt, Roheisen wird in den grösseren Eisengiessereien Königsbergs selbst verarbeitet, andere Gattungen kommen auf dem Bahnwege nach Südrussland zur Wiederausfuhr; Einfuhr 1889 98.793 q, 1888 151.952 q.
Von bearbeiteten feineren Eisenwaaren sind vor Allem Eisenbahnrequi- siten zu nennen, wie Federn, Achsen etc., die in den grossen Waggonfabriken der Ostbahn und einiger grösserer Actiengesellschaften verbraucht werden. Die Einfuhr von Metallen, Maschinen und Instrumenten zur See betrug 1889 193.136 q (Werth 5·7 Millionen Mark), 1888 246.808 q.
Von Baumaterialien ist die Einfuhr von Cement und Gyps, ferner die von Ziegeln und Steinen aus Schweden zu nennen.
Von sonstigen Waaren sind noch zu nennen Baumwollgarne (1889 7966 q, 1888 14.447 q), Baumwollwaaren (1889 14.886 q, 1888 12.974 q), Leinwand und Packleinwand (1889 6545 q, 1888 8260 q), amerikanisches Sohlenleder und Papier, Papierwaaren, Bücher (1889 22.188 q).
Der Handel von Königsberg betrug:
[Tabelle]
Die Industrie von Königsberg ist bedeutend, namentlich nach ostpreussi- schen Begriffen, sie weist Etablissements für Eisenguss, Schiffbau, Waggons und Maschinen, Holzschneide-, Oel- und Mehlmühlen, Spiritusraffinerien, Fabriken für Cigarren und Tabak, für Zündhölzer, Reisstärke, Knochenmehl und Wollwäsche- reien auf.
Auf der Frischen Nehrung wird bei Palmnicken und Kraxtepellen Bern- stein bergmännisch gewonnen, bei Schwarzort gebaggert.
Der Schiffsverkehr von Pillau betrug:
[Tabelle]
Den Hauptantheil an dem Verkehre hat die deutsche Marine (1889 1·3 Millionen m3), dann folgen die englische, dänische, die norwegische, die schwedische, die holländische, die belgische Flagge.
Der Seeverkehr geht zumeist nach Deutschland (Stettin), Grossbritannien und Schweden und Norwegen, minder wichtig sind Frankreich, die Niederlande, Russland und Dänemark.
Der Schiffsverkehr von Königsberg erreichte 1889 3587 Schiffe mit 2,303.223 m3, 1888 3906 Schiffe mit 2,784.872 m3, immer ohne die Schiffe, welche in Pillau ihre ganze Ladung gelöscht hatten.
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Die Einfuhr von Eisen aller Art findet besonders von Rheinland und
Westfalen zum grossen Theil über Lübeck, Hamburg und Altona statt, Roheisen
wird in den grösseren Eisengiessereien Königsbergs selbst verarbeitet, andere
Gattungen kommen auf dem Bahnwege nach Südrussland zur Wiederausfuhr;
Einfuhr 1889 98.793 q, 1888 151.952 q.
Von bearbeiteten feineren Eisenwaaren sind vor Allem Eisenbahnrequi-
siten zu nennen, wie Federn, Achsen etc., die in den grossen Waggonfabriken
der Ostbahn und einiger grösserer Actiengesellschaften verbraucht werden. Die
Einfuhr von Metallen, Maschinen und Instrumenten zur See betrug 1889
193.136 q (Werth 5·7 Millionen Mark), 1888 246.808 q.
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7966 q, 1888 14.447 q), Baumwollwaaren (1889 14.886 q, 1888 12.974 q),
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Die Industrie von Königsberg ist bedeutend, namentlich nach ostpreussi-
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Cigarren und Tabak, für Zündhölzer, Reisstärke, Knochenmehl und Wollwäsche-
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Den Hauptantheil an dem Verkehre hat die deutsche Marine (1889
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Der Seeverkehr geht zumeist nach Deutschland (Stettin), Grossbritannien
und Schweden und Norwegen, minder wichtig sind Frankreich, die Niederlande,
Russland und Dänemark.
Der Schiffsverkehr von Königsberg erreichte 1889 3587 Schiffe mit
2,303.223 m3, 1888 3906 Schiffe mit 2,784.872 m3, immer ohne die Schiffe, welche
in Pillau ihre ganze Ladung gelöscht hatten.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 842. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/862>, abgerufen am 22.11.2024.
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