die Befestigung der britischen Küsten immer mehr Bedacht nahm, wesentlich verstärkt worden sind und zu den stärksten Positionen im Königreiche zählen. Von den Western Heights aus beherrscht man weithin Land und See und geniesst einen schönen Blick auf das bewegte Bild in der Meerenge, welche das am stärksten befahrene Gewässer Europas repräsentirt und durch welche sich Tag und Nacht mehr Schiffe bewegen, als in irgend einer anderen Meeresstrasse der Welt. Dabei den häufigen Nebeln der Canal eben der starken Frequenz wegen zugleich eine der gefährlichsten Wasserstrassen der Erde ist, denkt man daran, besondere internationale seepolizeiliche Vorschriften für die Durchfahrt zu entwerfen. Im Interesse der Schiffahrt wäre die baldigste Durchführung dieser Verordnung dringend zu wünschen.
Wenden wir uns der Handelsbewegung Dovers zu, so finden wir, dass der ganze Handel Dovers für englische Begriffe ein sehr geringer ist und der Import den Export um ein Bedeutendes überragt
[Tabelle]
Die Getreideeinfuhr Dovers ist, wenn sie auch der Quantität nach alle übrigen Artikel übertrifft, eine im Verhältnisse zu anderen Häfen ziemlich geringe. Man importirte 1889 55.200 qGerste, 19.300 qHafer, 4080 qBohnen und 18.400 q Mais.
Die Einfuhr von Obstsorten umfasste 4287 hl, die von Eiern Gt. Hunds 72014. Unter den Getränken behauptet Wein mit 20.012 hl die erste Stelle.
Die dem Werth nach bedeutendsten Importartikel Dovers sind Woll- und Seidenfabricate (fast alles aus Frankreich). An ersteren wurden im letzten Jahre für 1,301.853 L, an letzteren für 1,082.321 L eingeführt. Desgleichen er- zielten Wollgarne einen lebhaften Import, der sich auf 9337 q belief. Schaf- und Lammwolle verzeichnet eine Einfuhr von 4376 q, Leder eine solche von 3354 q.
In der Ausfuhr Dovers, für welche nur das Jahr 1889 als Massstab ge- nommen wird, behaupten dem Werthe nach Textilwaaren den Vorrang. Unter diesen selbst wieder stehen Seide (gesponnen und gedreht) und Seidenfabri- cate mit einem Werthe von 230.127 L an der Spitze. Es folgen dann die mannig- faltigen Fabricate der Wollfabrication in einem Gesammtwerthe von 79.468 L, die Erzeugnisse der Baumwollindustrie inclusive Baumwollgarn im Werthe von 31.710 L, und den Schluss machen Leinenwaaren und Garne im Werthe von 11.330 L. Die ausgeführten Kleidungsstücke verzeichnen einen Werth von 71.600 L.
Unter den anderen Erzeugnissen, die über Dover zur Ausfuhr gelangen, sind hervorzuheben: Maschinen aller Art (82.577 L), Werkzeuge und Messer- waaren (20.664 L), Waffen (12.847 L), Putz- und Kurzwaaren (58.452 L), Leder- und Sattlerwaaren (16.250 L), Kautschukfabricate (11.960 L), Papierwaaren aller Art (25.797 L), gedruckte Bücher (30.713 L), Thon- und
Der atlantische Ocean.
die Befestigung der britischen Küsten immer mehr Bedacht nahm, wesentlich verstärkt worden sind und zu den stärksten Positionen im Königreiche zählen. Von den Western Heights aus beherrscht man weithin Land und See und geniesst einen schönen Blick auf das bewegte Bild in der Meerenge, welche das am stärksten befahrene Gewässer Europas repräsentirt und durch welche sich Tag und Nacht mehr Schiffe bewegen, als in irgend einer anderen Meeresstrasse der Welt. Dabei den häufigen Nebeln der Canal eben der starken Frequenz wegen zugleich eine der gefährlichsten Wasserstrassen der Erde ist, denkt man daran, besondere internationale seepolizeiliche Vorschriften für die Durchfahrt zu entwerfen. Im Interesse der Schiffahrt wäre die baldigste Durchführung dieser Verordnung dringend zu wünschen.
Wenden wir uns der Handelsbewegung Dovers zu, so finden wir, dass der ganze Handel Dovers für englische Begriffe ein sehr geringer ist und der Import den Export um ein Bedeutendes überragt
[Tabelle]
Die Getreideeinfuhr Dovers ist, wenn sie auch der Quantität nach alle übrigen Artikel übertrifft, eine im Verhältnisse zu anderen Häfen ziemlich geringe. Man importirte 1889 55.200 qGerste, 19.300 qHafer, 4080 qBohnen und 18.400 q Mais.
Die Einfuhr von Obstsorten umfasste 4287 hl, die von Eiern Gt. Hunds 72014. Unter den Getränken behauptet Wein mit 20.012 hl die erste Stelle.
Die dem Werth nach bedeutendsten Importartikel Dovers sind Woll- und Seidenfabricate (fast alles aus Frankreich). An ersteren wurden im letzten Jahre für 1,301.853 ₤, an letzteren für 1,082.321 ₤ eingeführt. Desgleichen er- zielten Wollgarne einen lebhaften Import, der sich auf 9337 q belief. Schaf- und Lammwolle verzeichnet eine Einfuhr von 4376 q, Leder eine solche von 3354 q.
In der Ausfuhr Dovers, für welche nur das Jahr 1889 als Massstab ge- nommen wird, behaupten dem Werthe nach Textilwaaren den Vorrang. Unter diesen selbst wieder stehen Seide (gesponnen und gedreht) und Seidenfabri- cate mit einem Werthe von 230.127 ₤ an der Spitze. Es folgen dann die mannig- faltigen Fabricate der Wollfabrication in einem Gesammtwerthe von 79.468 ₤, die Erzeugnisse der Baumwollindustrie inclusive Baumwollgarn im Werthe von 31.710 ₤, und den Schluss machen Leinenwaaren und Garne im Werthe von 11.330 ₤. Die ausgeführten Kleidungsstücke verzeichnen einen Werth von 71.600 ₤.
Unter den anderen Erzeugnissen, die über Dover zur Ausfuhr gelangen, sind hervorzuheben: Maschinen aller Art (82.577 ₤), Werkzeuge und Messer- waaren (20.664 ₤), Waffen (12.847 ₤), Putz- und Kurzwaaren (58.452 ₤), Leder- und Sattlerwaaren (16.250 ₤), Kautschukfabricate (11.960 ₤), Papierwaaren aller Art (25.797 ₤), gedruckte Bücher (30.713 ₤), Thon- und
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Der atlantische Ocean.
die Befestigung der britischen Küsten immer mehr Bedacht nahm,
wesentlich verstärkt worden sind und zu den stärksten Positionen
im Königreiche zählen. Von den Western Heights aus beherrscht man
weithin Land und See und geniesst einen schönen Blick auf das
bewegte Bild in der Meerenge, welche das am stärksten befahrene
Gewässer Europas repräsentirt und durch welche sich Tag und Nacht
mehr Schiffe bewegen, als in irgend einer anderen Meeresstrasse der
Welt. Dabei den häufigen Nebeln der Canal eben der starken Frequenz
wegen zugleich eine der gefährlichsten Wasserstrassen der Erde ist,
denkt man daran, besondere internationale seepolizeiliche Vorschriften
für die Durchfahrt zu entwerfen. Im Interesse der Schiffahrt wäre die
baldigste Durchführung dieser Verordnung dringend zu wünschen.
Wenden wir uns der Handelsbewegung Dovers zu, so finden wir, dass der
ganze Handel Dovers für englische Begriffe ein sehr geringer ist und der Import
den Export um ein Bedeutendes überragt
_
Die Getreideeinfuhr Dovers ist, wenn sie auch der Quantität nach alle
übrigen Artikel übertrifft, eine im Verhältnisse zu anderen Häfen ziemlich geringe.
Man importirte 1889 55.200 q Gerste, 19.300 q Hafer, 4080 q Bohnen und
18.400 q Mais.
Die Einfuhr von Obstsorten umfasste 4287 hl, die von Eiern Gt. Hunds
72014. Unter den Getränken behauptet Wein mit 20.012 hl die erste Stelle.
Die dem Werth nach bedeutendsten Importartikel Dovers sind Woll- und
Seidenfabricate (fast alles aus Frankreich). An ersteren wurden im letzten
Jahre für 1,301.853 ₤, an letzteren für 1,082.321 ₤ eingeführt. Desgleichen er-
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und Lammwolle verzeichnet eine Einfuhr von 4376 q, Leder eine solche
von 3354 q.
In der Ausfuhr Dovers, für welche nur das Jahr 1889 als Massstab ge-
nommen wird, behaupten dem Werthe nach Textilwaaren den Vorrang. Unter
diesen selbst wieder stehen Seide (gesponnen und gedreht) und Seidenfabri-
cate mit einem Werthe von 230.127 ₤ an der Spitze. Es folgen dann die mannig-
faltigen Fabricate der Wollfabrication in einem Gesammtwerthe von 79.468 ₤, die
Erzeugnisse der Baumwollindustrie inclusive Baumwollgarn im Werthe von
31.710 ₤, und den Schluss machen Leinenwaaren und Garne im Werthe von
11.330 ₤. Die ausgeführten Kleidungsstücke verzeichnen einen Werth von
71.600 ₤.
Unter den anderen Erzeugnissen, die über Dover zur Ausfuhr gelangen, sind
hervorzuheben: Maschinen aller Art (82.577 ₤), Werkzeuge und Messer-
waaren (20.664 ₤), Waffen (12.847 ₤), Putz- und Kurzwaaren (58.452 ₤),
Leder- und Sattlerwaaren (16.250 ₤), Kautschukfabricate (11.960 ₤),
Papierwaaren aller Art (25.797 ₤), gedruckte Bücher (30.713 ₤), Thon- und
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 972. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/992>, abgerufen am 23.11.2024.
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