Der Schiffsverkehr der drei Hafenplätze Batavia, Samarang und Soerabaya während des Jahres 1888 hatte folgenden Umfang:
In Batavia liefen ein 557 Dampfer mit 644.168 T, 247 Segler mit 129.373 T, zusammen 804 Schiffe mit 773.541 T. Von den Dampfern führten 400 die holländische, 125 die britische und 32 die französische Flagge. Unter den Seglern dominirte die holländische Flagge mit 190, ihr folgte die britische mit 20. Die Zahl der ausgelaufenen Schiffe betrug 799.
In Samarang liefen ein 431 Dampfer mit 497.744 T und 122 Segler mit 74.003 T, susammen 553 Schiffe mit 571.747 T. Von den Dampfern führten 300 die holländische, 119 die britische Flagge. Von den Seglern waren 83 holländische, 13 britische. Ausgelaufen sind gleichfalls 553 Schiffe.
In Soerabaya liefen ein 451 Dampfer mit 402.665 T und 297 Segler mit 134.611 T, zusammen 748 Schiffe mit 537.276 T. 304 Dampfer waren holländische, 137 britische. Von den Seglern waren 240 holländische, 30 britische. Ausgelaufen sind 738 Schiffe.
Den regelmässigen Verkehr vermitteln folgende Dampfschiffahrtsgesell- schaften:
1. Die von der Regierung subventionirte Koninklijke Pakketvaart Maatschappij welche die Fahrten im ganzen Archipel besorgt.
2. Die Dampfschiffahrtsgesellschaft "Neederland" (Amsterdam).
3. Der "Rotterdamsche Lloyd" (Rotterdam).
4. Die Peninsular and Oriental Steamship Cy. mit einer Zweiglinie von Singapore nach Batavia.
5. Compagnie des Messageries maritimes, Zweiglinie von Singapore nach Batavia.
6. Queensland Royal Mail Line, directe Linie von London über Batavia nach Australien.
7. Navigazione Generale Italiana, directe Linie Genua--Marseille--Batavia.
8. Compagnie Nationale de Navigation zwischen Marseille und Java.
9. Die Deutsche Dampfschiffsrhederei in Hamburg, deren Sunda-Linie Batavia, Samarang und Soerabaya anläuft.
10. Die Eastern Steamship Cy. Limited endlich berührt auf der Fahrt von Australien nach China Batavia und Samarang.
Von Batavia und Banjoevangi (an der Ostspitze von Java) geht je ein Kabel der Eastern Extension Australasia and China Telegraph Cy. nach Singapore und vermittelt über dieses den telegraphischen Verkehr mit Europa und Ost- asien. Zwei Kabel verbinden Banjoevangi mit Port Darwin in Nordaustralien. Auch mit Sumatra und Celebes ist Java durch Kabel verbunden.
In Batavia unterhalten Consulate: Belgien (G.-C.), Deutsches Reich, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Schweden und Norwegen, Schweiz, Siam, Türkei (G.-C.), Vereinigte Staaten von Nordamerika.
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Javanische Häfen.
Der Schiffsverkehr der drei Hafenplätze Batavia, Samarang und Soerabaya während des Jahres 1888 hatte folgenden Umfang:
In Batavia liefen ein 557 Dampfer mit 644.168 T, 247 Segler mit 129.373 T, zusammen 804 Schiffe mit 773.541 T. Von den Dampfern führten 400 die holländische, 125 die britische und 32 die französische Flagge. Unter den Seglern dominirte die holländische Flagge mit 190, ihr folgte die britische mit 20. Die Zahl der ausgelaufenen Schiffe betrug 799.
In Samarang liefen ein 431 Dampfer mit 497.744 T und 122 Segler mit 74.003 T, susammen 553 Schiffe mit 571.747 T. Von den Dampfern führten 300 die holländische, 119 die britische Flagge. Von den Seglern waren 83 holländische, 13 britische. Ausgelaufen sind gleichfalls 553 Schiffe.
In Soerabaya liefen ein 451 Dampfer mit 402.665 T und 297 Segler mit 134.611 T, zusammen 748 Schiffe mit 537.276 T. 304 Dampfer waren holländische, 137 britische. Von den Seglern waren 240 holländische, 30 britische. Ausgelaufen sind 738 Schiffe.
Den regelmässigen Verkehr vermitteln folgende Dampfschiffahrtsgesell- schaften:
1. Die von der Regierung subventionirte Koninklijke Pakketvaart Maatschappij welche die Fahrten im ganzen Archipel besorgt.
2. Die Dampfschiffahrtsgesellschaft „Neederland“ (Amsterdam).
3. Der „Rotterdamsche Lloyd“ (Rotterdam).
4. Die Peninsular and Oriental Steamship Cy. mit einer Zweiglinie von Singapore nach Batavia.
5. Compagnie des Messageries maritimes, Zweiglinie von Singapore nach Batavia.
6. Queensland Royal Mail Line, directe Linie von London über Batavia nach Australien.
7. Navigazione Generale Italiana, directe Linie Genua—Marseille—Batavia.
8. Compagnie Nationale de Navigation zwischen Marseille und Java.
9. Die Deutsche Dampfschiffsrhederei in Hamburg, deren Sunda-Linie Batavia, Samarang und Soerabaya anläuft.
10. Die Eastern Steamship Cy. Limited endlich berührt auf der Fahrt von Australien nach China Batavia und Samarang.
Von Batavia und Banjoevangi (an der Ostspitze von Java) geht je ein Kabel der Eastern Extension Australasia and China Telegraph Cy. nach Singapore und vermittelt über dieses den telegraphischen Verkehr mit Europa und Ost- asien. Zwei Kabel verbinden Banjoevangi mit Port Darwin in Nordaustralien. Auch mit Sumatra und Celebes ist Java durch Kabel verbunden.
In Batavia unterhalten Consulate: Belgien (G.-C.), Deutsches Reich, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Schweden und Norwegen, Schweiz, Siam, Türkei (G.-C.), Vereinigte Staaten von Nordamerika.
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Javanische Häfen.
Der Schiffsverkehr der drei Hafenplätze Batavia, Samarang und Soerabaya
während des Jahres 1888 hatte folgenden Umfang:
In Batavia liefen ein 557 Dampfer mit 644.168 T, 247 Segler mit
129.373 T, zusammen 804 Schiffe mit 773.541 T. Von den Dampfern führten
400 die holländische, 125 die britische und 32 die französische Flagge. Unter
den Seglern dominirte die holländische Flagge mit 190, ihr folgte die britische
mit 20. Die Zahl der ausgelaufenen Schiffe betrug 799.
In Samarang liefen ein 431 Dampfer mit 497.744 T und 122 Segler mit
74.003 T, susammen 553 Schiffe mit 571.747 T. Von den Dampfern führten 300
die holländische, 119 die britische Flagge. Von den Seglern waren 83 holländische,
13 britische. Ausgelaufen sind gleichfalls 553 Schiffe.
In Soerabaya liefen ein 451 Dampfer mit 402.665 T und 297 Segler mit
134.611 T, zusammen 748 Schiffe mit 537.276 T. 304 Dampfer waren holländische,
137 britische. Von den Seglern waren 240 holländische, 30 britische. Ausgelaufen
sind 738 Schiffe.
Den regelmässigen Verkehr vermitteln folgende Dampfschiffahrtsgesell-
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2. Die Dampfschiffahrtsgesellschaft „Neederland“ (Amsterdam).
3. Der „Rotterdamsche Lloyd“ (Rotterdam).
4. Die Peninsular and Oriental Steamship Cy. mit einer Zweiglinie von
Singapore nach Batavia.
5. Compagnie des Messageries maritimes, Zweiglinie von Singapore nach
Batavia.
6. Queensland Royal Mail Line, directe Linie von London über Batavia nach
Australien.
7. Navigazione Generale Italiana, directe Linie Genua—Marseille—Batavia.
8. Compagnie Nationale de Navigation zwischen Marseille und Java.
9. Die Deutsche Dampfschiffsrhederei in Hamburg, deren Sunda-Linie
Batavia, Samarang und Soerabaya anläuft.
10. Die Eastern Steamship Cy. Limited endlich berührt auf der Fahrt von
Australien nach China Batavia und Samarang.
Von Batavia und Banjoevangi (an der Ostspitze von Java) geht je ein
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und vermittelt über dieses den telegraphischen Verkehr mit Europa und Ost-
asien. Zwei Kabel verbinden Banjoevangi mit Port Darwin in Nordaustralien.
Auch mit Sumatra und Celebes ist Java durch Kabel verbunden.
In Batavia unterhalten Consulate: Belgien (G.-C.), Deutsches Reich,
Frankreich, Grossbritannien, Italien, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Schweden und
Norwegen, Schweiz, Siam, Türkei (G.-C.), Vereinigte Staaten von Nordamerika.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/531>, abgerufen am 22.11.2024.
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