wird, ist die indische Kunstindustrie in allen ihren Branchen, namentlich in Mosaik, Holzschnitzereien, Messingwaaren, Teppichen, Brocaten u. s. w.
Der Schiffsverkehr von Bombay umfasste:
[Tabelle]
An dem Verkehre mit dem Auslande war 1889/90 die englische Flagge mit 934 Schiffen und 1,638.386 Reg.-T. oder 80 % der ganzen Tonnenzahl, Oesterreich- Ungarn mit 75 Schiffen und 160.362 Reg.-T. (fast 8 %) betheiligt; diesem folgen Italien, Arabien (meist mit Segelschiffen), das Deutsche Reich und Frankreich.
Die Küstenschiffahrt besorgen britische Schiffe neben den Schiffen der Ein- geborenen. Diese kaufen auch alte Dampfschiffe, stellen die Besatzung derselben bis auf den Capitän und einen Officier aus Eingeborenen zusammen und vermitteln den Verkehr sehr billig.
Die Dampfer der Peninsular and Oriental Steam Navig. Cy. verbinden London über Brindisi und Aden wöchentlich mit Bombay. Ueber Bombay gehen ferner die in vierzehntägigen Zwischenräumen nach China und Japan abgefer- tigten Postdampfer dieser Gesellschaft. Von Liperpool gehen aus: Hall Line, City Line, McIver Line, von Glasgow und Liverpool: Anchor Line, Clan Line, von Hull: Wilson Line; der Oesterreich-Ungarische Lloyd veranstaltet jeden Monat eine Fahrt von Triest über Aden nach Bombay und ausserdem jeden zweiten Monat eine, auf welcher die Häfen des Rothen Meeres Djedda, Suaki, Massaua, Hodeida und Aden angelaufen werden; auch unterhält er eine monatliche Verbindung mit Singapore und Hongkong. Die Messageries maritimes (Marseille) unterhalten in Verbindung mit ihren australischen und ostafrikanischen Linien einmal im Mo- nate die Zweiglinie Aden--Kurrachee--Bombay. Die Dampfer der Navigazione Generale Italiana gehen jede dritte Woche von Genua nach Bombay und von dort einmal im Monate nach Singapore und Hongkong. Endlich unterhält die Hansa aus Bremen einen monatlichen Verkehr zwischen Bombay und Hamburg oder Bremen über Antwerpen.
Hauptsächlich den Verkehr mit den Häfen des Persischen Meerbusens und Ostafrika vermitteln: 1. Die British India Steam Navigation Cy., welche ihre Schiffe von London nach Bedarf nach Bombay verkehren lässt und von dort aus folgende Zweiglinien unterhält: Zweimal wöchentlich zwischen Bombay und Kurra- chee nach Calcutta, wöchentlich über Kurrachee, Mascat, Bender Abbas, Linga und Bushir nach Bassorah. Ueberdies besorgt diese Gesellschaft die Verbindung mit Mauritius, Mozambique und Sansibar; 2. Bombay and Persian Golf Steam Navigation Cy.; 3. H. H. the Sultan of Sansibar's Line of Steamers zwischen Bombay und Sansibar; 4. die Asiatic Steam Navigation Cy. geht nach Häfen an der Ostküste und die Bombay Steam Navigation Cy. nach denen an der Westküste Vorderindiens.
Ueber den umfangreichen Passagierverkehr fehlen vollständige stati- stische Nachweisungen. Es reisten von Bombay ab 1889/90 22.327 Europäer (von
Der indische Ocean.
wird, ist die indische Kunstindustrie in allen ihren Branchen, namentlich in Mosaïk, Holzschnitzereien, Messingwaaren, Teppichen, Brocaten u. s. w.
Der Schiffsverkehr von Bombay umfasste:
[Tabelle]
An dem Verkehre mit dem Auslande war 1889/90 die englische Flagge mit 934 Schiffen und 1,638.386 Reg.-T. oder 80 % der ganzen Tonnenzahl, Oesterreich- Ungarn mit 75 Schiffen und 160.362 Reg.-T. (fast 8 %) betheiligt; diesem folgen Italien, Arabien (meist mit Segelschiffen), das Deutsche Reich und Frankreich.
Die Küstenschiffahrt besorgen britische Schiffe neben den Schiffen der Ein- geborenen. Diese kaufen auch alte Dampfschiffe, stellen die Besatzung derselben bis auf den Capitän und einen Officier aus Eingeborenen zusammen und vermitteln den Verkehr sehr billig.
Die Dampfer der Peninsular and Oriental Steam Navig. Cy. verbinden London über Brindisi und Aden wöchentlich mit Bombay. Ueber Bombay gehen ferner die in vierzehntägigen Zwischenräumen nach China und Japan abgefer- tigten Postdampfer dieser Gesellschaft. Von Liperpool gehen aus: Hall Line, City Line, McIver Line, von Glasgow und Liverpool: Anchor Line, Clan Line, von Hull: Wilson Line; der Oesterreich-Ungarische Lloyd veranstaltet jeden Monat eine Fahrt von Triest über Aden nach Bombay und ausserdem jeden zweiten Monat eine, auf welcher die Häfen des Rothen Meeres Djedda, Suaki, Massaua, Hodeida und Aden angelaufen werden; auch unterhält er eine monatliche Verbindung mit Singapore und Hongkong. Die Messageries maritimes (Marseille) unterhalten in Verbindung mit ihren australischen und ostafrikanischen Linien einmal im Mo- nate die Zweiglinie Aden—Kurrachee—Bombay. Die Dampfer der Navigazione Generale Italiana gehen jede dritte Woche von Genua nach Bombay und von dort einmal im Monate nach Singapore und Hongkong. Endlich unterhält die Hansa aus Bremen einen monatlichen Verkehr zwischen Bombay und Hamburg oder Bremen über Antwerpen.
Hauptsächlich den Verkehr mit den Häfen des Persischen Meerbusens und Ostafrika vermitteln: 1. Die British India Steam Navigation Cy., welche ihre Schiffe von London nach Bedarf nach Bombay verkehren lässt und von dort aus folgende Zweiglinien unterhält: Zweimal wöchentlich zwischen Bombay und Kurra- chee nach Calcutta, wöchentlich über Kurrachee, Mascat, Bender Abbas, Linga und Bushir nach Bassorah. Ueberdies besorgt diese Gesellschaft die Verbindung mit Mauritius, Mozambique und Sansibar; 2. Bombay and Persian Golf Steam Navigation Cy.; 3. H. H. the Sultan of Sansibar’s Line of Steamers zwischen Bombay und Sansibar; 4. die Asiatic Steam Navigation Cy. geht nach Häfen an der Ostküste und die Bombay Steam Navigation Cy. nach denen an der Westküste Vorderindiens.
Ueber den umfangreichen Passagierverkehr fehlen vollständige stati- stische Nachweisungen. Es reisten von Bombay ab 1889/90 22.327 Europäer (von
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Der indische Ocean.
wird, ist die indische Kunstindustrie in allen ihren Branchen, namentlich in Mosaïk,
Holzschnitzereien, Messingwaaren, Teppichen, Brocaten u. s. w.
Der Schiffsverkehr von Bombay umfasste:
An dem Verkehre mit dem Auslande war 1889/90 die englische Flagge mit
934 Schiffen und 1,638.386 Reg.-T. oder 80 % der ganzen Tonnenzahl, Oesterreich-
Ungarn mit 75 Schiffen und 160.362 Reg.-T. (fast 8 %) betheiligt; diesem folgen
Italien, Arabien (meist mit Segelschiffen), das Deutsche Reich und Frankreich.
Die Küstenschiffahrt besorgen britische Schiffe neben den Schiffen der Ein-
geborenen. Diese kaufen auch alte Dampfschiffe, stellen die Besatzung derselben
bis auf den Capitän und einen Officier aus Eingeborenen zusammen und vermitteln
den Verkehr sehr billig.
Die Dampfer der Peninsular and Oriental Steam Navig. Cy. verbinden
London über Brindisi und Aden wöchentlich mit Bombay. Ueber Bombay gehen
ferner die in vierzehntägigen Zwischenräumen nach China und Japan abgefer-
tigten Postdampfer dieser Gesellschaft. Von Liperpool gehen aus: Hall Line, City
Line, McIver Line, von Glasgow und Liverpool: Anchor Line, Clan Line, von Hull:
Wilson Line; der Oesterreich-Ungarische Lloyd veranstaltet jeden Monat eine
Fahrt von Triest über Aden nach Bombay und ausserdem jeden zweiten Monat
eine, auf welcher die Häfen des Rothen Meeres Djedda, Suaki, Massaua, Hodeida
und Aden angelaufen werden; auch unterhält er eine monatliche Verbindung mit
Singapore und Hongkong. Die Messageries maritimes (Marseille) unterhalten
in Verbindung mit ihren australischen und ostafrikanischen Linien einmal im Mo-
nate die Zweiglinie Aden—Kurrachee—Bombay. Die Dampfer der Navigazione
Generale Italiana gehen jede dritte Woche von Genua nach Bombay und von dort
einmal im Monate nach Singapore und Hongkong. Endlich unterhält die Hansa
aus Bremen einen monatlichen Verkehr zwischen Bombay und Hamburg oder
Bremen über Antwerpen.
Hauptsächlich den Verkehr mit den Häfen des Persischen Meerbusens und
Ostafrika vermitteln: 1. Die British India Steam Navigation Cy., welche ihre
Schiffe von London nach Bedarf nach Bombay verkehren lässt und von dort aus
folgende Zweiglinien unterhält: Zweimal wöchentlich zwischen Bombay und Kurra-
chee nach Calcutta, wöchentlich über Kurrachee, Mascat, Bender Abbas, Linga und
Bushir nach Bassorah. Ueberdies besorgt diese Gesellschaft die Verbindung mit
Mauritius, Mozambique und Sansibar; 2. Bombay and Persian Golf Steam Navigation
Cy.; 3. H. H. the Sultan of Sansibar’s Line of Steamers zwischen Bombay und
Sansibar; 4. die Asiatic Steam Navigation Cy. geht nach Häfen an der Ostküste
und die Bombay Steam Navigation Cy. nach denen an der Westküste Vorderindiens.
Ueber den umfangreichen Passagierverkehr fehlen vollständige stati-
stische Nachweisungen. Es reisten von Bombay ab 1889/90 22.327 Europäer (von
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/626>, abgerufen am 22.11.2024.
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