Eine regelmässige wöchentliche Schiffsverbindung mit Buschir unterhält die British India Steam Navigation Cy. auf ihren Linien Bombay--Kurrachee--Basrah, eine in Zwischenräumen von 14 Tagen die Bombay and Persia Steam Navi- gation Cy.
Buschir ist Kopfstation der Hauptlinie der Indo-European Telegraph Cy. (London), welche England über Russland und Persien mit Indien verbindet, und Anlegestelle eines Kabels nach Fao und von zwei Kabeln nach Kurrachee.
Im östlichen Theile des persischen Golfes, unter 26° 33' nörd- licher Breite und 54° 54' östlicher Länge liegt Lingeh (Linga) mit 20.000 Einwohnern, der Ausfuhrhafen der Provinz Laristan und Stapelplatz der gegenüber liegenden arabischen Küste. Besonders wichtig ist hier der Perlenhandel, der jährlich an vier Millionen Gulden beträgt; ihn vermitteln Banianen und reiche Araber.
Gegenüber der Insel Ormus liegt in heisser und äusserst un- gesunder Gegend Bender- (Bander-) Abbas, von den Arabern ge- wöhnlich nur Bander, früher Gombrun (Gombroon) genannt, Hafen- stadt der persischen Provinz Kerman. Bender-Abbas liegt unter 27° 10' nördlicher Breite und 56° 18' östlicher Länge; es war einst- mals als Niederlage indischer und persischer Waaren berühmt. Trotz seines ungünstigen Hafens -- grössere Schiffe müssen zwei See- meilen vom Lande entfernt ankern und sind da zuweilen bei Südost- winden starkem Seegange ausgesetzt -- ist Bender-Abbas doch ein ziemlich wichtiger Handelsplatz geblieben, weil es den Endpunkt der Karawanenstrassen aus dem östlichen Persien und aus Afghanistan bildet.
Von der flachen und seichten Küste ragt ein langer Molo in die See, und dieser bietet einen guten Anlegeplatz für Boote. Un- mittelbar hinter diesem Molo befindet sich das zweistöckige Gebäude des Gouverneurs. Vor der Front dieses Gebäudes, das auf seinem Dache einen luftigen Pavillon trägt und einst eine holländische be- festigte Factorei war, ist eine Batterie aufgestellt.
Der Bazar ist ziemlich gut bestellt und ausgedehnt; man findet in demselben namentlich sehr viele und schöne Teppiche, speciell solche aus Chorasan und Kerman. Die Stadt ist mit gut erhaltenen Mauern umgeben, ausserhalb welcher die Palmstrohhütten der Sidis liegen und die ankommenden Karawanen lagern.
Wie in den übrigen Ortschaften des persischen Golfes, ist auch hier wenig Bemerkenswerthes an Baulichkeiten u. dgl. zu finden. Nur in der Mitte der Stadt liegen einige grössere Gebäude und eine
Häfen des persischen Golfes.
Eine regelmässige wöchentliche Schiffsverbindung mit Buschir unterhält die British India Steam Navigation Cy. auf ihren Linien Bombay—Kurrachee—Basrah, eine in Zwischenräumen von 14 Tagen die Bombay and Persia Steam Navi- gation Cy.
Buschir ist Kopfstation der Hauptlinie der Indo-European Telegraph Cy. (London), welche England über Russland und Persien mit Indien verbindet, und Anlegestelle eines Kabels nach Fao und von zwei Kabeln nach Kurrachee.
Im östlichen Theile des persischen Golfes, unter 26° 33′ nörd- licher Breite und 54° 54′ östlicher Länge liegt Lingeh (Linga) mit 20.000 Einwohnern, der Ausfuhrhafen der Provinz Laristan und Stapelplatz der gegenüber liegenden arabischen Küste. Besonders wichtig ist hier der Perlenhandel, der jährlich an vier Millionen Gulden beträgt; ihn vermitteln Banianen und reiche Araber.
Gegenüber der Insel Ormus liegt in heisser und äusserst un- gesunder Gegend Bender- (Bander-) Abbas, von den Arabern ge- wöhnlich nur Bander, früher Gombrun (Gombroon) genannt, Hafen- stadt der persischen Provinz Kerman. Bender-Abbas liegt unter 27° 10′ nördlicher Breite und 56° 18′ östlicher Länge; es war einst- mals als Niederlage indischer und persischer Waaren berühmt. Trotz seines ungünstigen Hafens — grössere Schiffe müssen zwei See- meilen vom Lande entfernt ankern und sind da zuweilen bei Südost- winden starkem Seegange ausgesetzt — ist Bender-Abbas doch ein ziemlich wichtiger Handelsplatz geblieben, weil es den Endpunkt der Karawanenstrassen aus dem östlichen Persien und aus Afghanistan bildet.
Von der flachen und seichten Küste ragt ein langer Molo in die See, und dieser bietet einen guten Anlegeplatz für Boote. Un- mittelbar hinter diesem Molo befindet sich das zweistöckige Gebäude des Gouverneurs. Vor der Front dieses Gebäudes, das auf seinem Dache einen luftigen Pavillon trägt und einst eine holländische be- festigte Factorei war, ist eine Batterie aufgestellt.
Der Bazar ist ziemlich gut bestellt und ausgedehnt; man findet in demselben namentlich sehr viele und schöne Teppiche, speciell solche aus Chorasan und Kerman. Die Stadt ist mit gut erhaltenen Mauern umgeben, ausserhalb welcher die Palmstrohhütten der Sidis liegen und die ankommenden Karawanen lagern.
Wie in den übrigen Ortschaften des persischen Golfes, ist auch hier wenig Bemerkenswerthes an Baulichkeiten u. dgl. zu finden. Nur in der Mitte der Stadt liegen einige grössere Gebäude und eine
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Häfen des persischen Golfes.
Eine regelmässige wöchentliche Schiffsverbindung mit Buschir unterhält die
British India Steam Navigation Cy. auf ihren Linien Bombay—Kurrachee—Basrah,
eine in Zwischenräumen von 14 Tagen die Bombay and Persia Steam Navi-
gation Cy.
Buschir ist Kopfstation der Hauptlinie der Indo-European Telegraph Cy.
(London), welche England über Russland und Persien mit Indien verbindet, und
Anlegestelle eines Kabels nach Fao und von zwei Kabeln nach Kurrachee.
Im östlichen Theile des persischen Golfes, unter 26° 33′ nörd-
licher Breite und 54° 54′ östlicher Länge liegt Lingeh (Linga) mit
20.000 Einwohnern, der Ausfuhrhafen der Provinz Laristan und
Stapelplatz der gegenüber liegenden arabischen Küste. Besonders
wichtig ist hier der Perlenhandel, der jährlich an vier Millionen
Gulden beträgt; ihn vermitteln Banianen und reiche Araber.
Gegenüber der Insel Ormus liegt in heisser und äusserst un-
gesunder Gegend Bender- (Bander-) Abbas, von den Arabern ge-
wöhnlich nur Bander, früher Gombrun (Gombroon) genannt, Hafen-
stadt der persischen Provinz Kerman. Bender-Abbas liegt unter
27° 10′ nördlicher Breite und 56° 18′ östlicher Länge; es war einst-
mals als Niederlage indischer und persischer Waaren berühmt. Trotz
seines ungünstigen Hafens — grössere Schiffe müssen zwei See-
meilen vom Lande entfernt ankern und sind da zuweilen bei Südost-
winden starkem Seegange ausgesetzt — ist Bender-Abbas doch ein
ziemlich wichtiger Handelsplatz geblieben, weil es den Endpunkt
der Karawanenstrassen aus dem östlichen Persien und aus Afghanistan
bildet.
Von der flachen und seichten Küste ragt ein langer Molo in
die See, und dieser bietet einen guten Anlegeplatz für Boote. Un-
mittelbar hinter diesem Molo befindet sich das zweistöckige Gebäude
des Gouverneurs. Vor der Front dieses Gebäudes, das auf seinem
Dache einen luftigen Pavillon trägt und einst eine holländische be-
festigte Factorei war, ist eine Batterie aufgestellt.
Der Bazar ist ziemlich gut bestellt und ausgedehnt; man findet
in demselben namentlich sehr viele und schöne Teppiche, speciell
solche aus Chorasan und Kerman. Die Stadt ist mit gut erhaltenen
Mauern umgeben, ausserhalb welcher die Palmstrohhütten der Sidis
liegen und die ankommenden Karawanen lagern.
Wie in den übrigen Ortschaften des persischen Golfes, ist auch
hier wenig Bemerkenswerthes an Baulichkeiten u. dgl. zu finden.
Nur in der Mitte der Stadt liegen einige grössere Gebäude und eine
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 623. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/639>, abgerufen am 22.11.2024.
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