neuen Quelle des Wohlstandes für das Capland geworden. Es mag zur Beurtheilung dieses Umstandes der Hinweis auf die Thatsache genügen, dass in den hauptsächlichsten Minen von beiläufig 2000 weissen und 12.000 farbigen Arbeitern u. s. w. eine jährliche Aus- beute im Werthe von mindestens 100 Millionen Francs erzielt wird.
Wiewohl Capstadt als Hauptstadt der Capcolonie auch als deren Haupthafen betrachtet wird, kann es in Bezug auf seinen Handelsverkehr als solcher nicht mehr gelten, weil es schon seit mehreren Jahren von Port Elizabeth, dem Hafen des Ostens der Colonie, übertroffen wurde. Welchen Antheil Capstadt in den letzten Jahren an dem Gesammthandel des Landes nahm, kann schon aus der Besprechung des Verkehres von Port Elizabeth entnommen werden.
Der Gesammtimport des Hafens belief sich im Jahre 1889 auf 2,625.609, 1888 auf 1,900.564, 1887 auf 1,696.015 L.
Der Gesammtexport (mit Ausschluss von Diamanten und Gold) an colo- nialen Producten umfasste im Jahre 1889 557.595, 1888 559.980, 1887 480.174 L.
In der Einfuhr des Jahres 1888, welches für die folgenden Nachweise als Berichtsjahr dient, verzeichnen Mode- und Kurzwaaren die stärkste Import- ziffer von 300.455 L. Daneben betrug die Einfuhr von Baumwollwaaren 185.307 L, die von Leinenwaaren 12.862 L und die von Säcken 18.401 L.
Eisen- und Messerschmiedwaaren repräsentirten einen Werth von 78.426 L, Schiffsgeräthe einen solchen von 121.721 L und Maschinen von 22.336 L.
Leder und Lederwaaren (incl. Schuhwaaren) bezifferten ihre Einfuhr auf 108.296 L.
Der Import von Möbeln belief sich auf 35.449 L, der von Schreib- requisiten auf 65.132 L und von gedruckten Büchern auf 36.519 L.
In der Reihe der übrigen Industrieerzeugnisse erscheinen noch erwähnenswerth Hüte (19.230 L), Juwelierwaaren (10.652 L), Tabakpfeifen (11.912 L) und Apothekerwaaren (39.240 L).
Den Import von Nahrungs- und Genussmitteln vertreten:
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[Tabelle]
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[Tabelle]
Die Einfuhr von Getränken beschränkte sich auf Bier für 10.093 L, Wein für 12.418 L und Spirituosen aller Art für 18.199 L.
Eine bemerkenswerthe Rolle in der Einfuhr spielen schliesslich noch Kohle und Holz. Der Holzimport belief sich auf die stattliche Ziffer von 69.000 L, davon 54.000 L für bearbeitetes und 15.000 L für unbearbeitetes Holz.
Kohle importirte Capstadt für 82.331 L, welche Ziffer nicht einmal so bedeutend erscheint, wenn man bedenkt, dass Capstadt die Hauptkohlenstation für die zwischen Europa und Australien um das Cap verkehrenden Dampfer bildet.
In der Ausfuhr bildet Wolle den bedeutendsten Artikel. Im Jahre 1888 exportirte Capstadt gewaschene und ungewaschene Wolle für 250.453 L.
In Straussfedern betrug der Werth der Ausfuhr 129.220 L.
Der indische Ocean.
neuen Quelle des Wohlstandes für das Capland geworden. Es mag zur Beurtheilung dieses Umstandes der Hinweis auf die Thatsache genügen, dass in den hauptsächlichsten Minen von beiläufig 2000 weissen und 12.000 farbigen Arbeitern u. s. w. eine jährliche Aus- beute im Werthe von mindestens 100 Millionen Francs erzielt wird.
Wiewohl Capstadt als Hauptstadt der Capcolonie auch als deren Haupthafen betrachtet wird, kann es in Bezug auf seinen Handelsverkehr als solcher nicht mehr gelten, weil es schon seit mehreren Jahren von Port Elizabeth, dem Hafen des Ostens der Colonie, übertroffen wurde. Welchen Antheil Capstadt in den letzten Jahren an dem Gesammthandel des Landes nahm, kann schon aus der Besprechung des Verkehres von Port Elizabeth entnommen werden.
Der Gesammtimport des Hafens belief sich im Jahre 1889 auf 2,625.609, 1888 auf 1,900.564, 1887 auf 1,696.015 ₤.
Der Gesammtexport (mit Ausschluss von Diamanten und Gold) an colo- nialen Producten umfasste im Jahre 1889 557.595, 1888 559.980, 1887 480.174 ₤.
In der Einfuhr des Jahres 1888, welches für die folgenden Nachweise als Berichtsjahr dient, verzeichnen Mode- und Kurzwaaren die stärkste Import- ziffer von 300.455 ₤. Daneben betrug die Einfuhr von Baumwollwaaren 185.307 ₤, die von Leinenwaaren 12.862 ₤ und die von Säcken 18.401 ₤.
Eisen- und Messerschmiedwaaren repräsentirten einen Werth von 78.426 ₤, Schiffsgeräthe einen solchen von 121.721 ₤ und Maschinen von 22.336 ₤.
Leder und Lederwaaren (incl. Schuhwaaren) bezifferten ihre Einfuhr auf 108.296 ₤.
Der Import von Möbeln belief sich auf 35.449 ₤, der von Schreib- requisiten auf 65.132 ₤ und von gedruckten Büchern auf 36.519 ₤.
In der Reihe der übrigen Industrieerzeugnisse erscheinen noch erwähnenswerth Hüte (19.230 ₤), Juwelierwaaren (10.652 ₤), Tabakpfeifen (11.912 ₤) und Apothekerwaaren (39.240 ₤).
Den Import von Nahrungs- und Genussmitteln vertreten:
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Die Einfuhr von Getränken beschränkte sich auf Bier für 10.093 ₤, Wein für 12.418 ₤ und Spirituosen aller Art für 18.199 ₤.
Eine bemerkenswerthe Rolle in der Einfuhr spielen schliesslich noch Kohle und Holz. Der Holzimport belief sich auf die stattliche Ziffer von 69.000 ₤, davon 54.000 ₤ für bearbeitetes und 15.000 ₤ für unbearbeitetes Holz.
Kohle importirte Capstadt für 82.331 ₤, welche Ziffer nicht einmal so bedeutend erscheint, wenn man bedenkt, dass Capstadt die Hauptkohlenstation für die zwischen Europa und Australien um das Cap verkehrenden Dampfer bildet.
In der Ausfuhr bildet Wolle den bedeutendsten Artikel. Im Jahre 1888 exportirte Capstadt gewaschene und ungewaschene Wolle für 250.453 ₤.
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Der indische Ocean.
neuen Quelle des Wohlstandes für das Capland geworden. Es mag
zur Beurtheilung dieses Umstandes der Hinweis auf die Thatsache
genügen, dass in den hauptsächlichsten Minen von beiläufig 2000
weissen und 12.000 farbigen Arbeitern u. s. w. eine jährliche Aus-
beute im Werthe von mindestens 100 Millionen Francs erzielt wird.
Wiewohl Capstadt als Hauptstadt der Capcolonie auch als deren Haupthafen
betrachtet wird, kann es in Bezug auf seinen Handelsverkehr als solcher nicht
mehr gelten, weil es schon seit mehreren Jahren von Port Elizabeth, dem Hafen
des Ostens der Colonie, übertroffen wurde. Welchen Antheil Capstadt in den
letzten Jahren an dem Gesammthandel des Landes nahm, kann schon aus der
Besprechung des Verkehres von Port Elizabeth entnommen werden.
Der Gesammtimport des Hafens belief sich im Jahre 1889 auf 2,625.609,
1888 auf 1,900.564, 1887 auf 1,696.015 ₤.
Der Gesammtexport (mit Ausschluss von Diamanten und Gold) an colo-
nialen Producten umfasste im Jahre 1889 557.595, 1888 559.980, 1887 480.174 ₤.
In der Einfuhr des Jahres 1888, welches für die folgenden Nachweise als
Berichtsjahr dient, verzeichnen Mode- und Kurzwaaren die stärkste Import-
ziffer von 300.455 ₤. Daneben betrug die Einfuhr von Baumwollwaaren
185.307 ₤, die von Leinenwaaren 12.862 ₤ und die von Säcken 18.401 ₤.
Eisen- und Messerschmiedwaaren repräsentirten einen Werth von
78.426 ₤, Schiffsgeräthe einen solchen von 121.721 ₤ und Maschinen von
22.336 ₤.
Leder und Lederwaaren (incl. Schuhwaaren) bezifferten ihre Einfuhr auf
108.296 ₤.
Der Import von Möbeln belief sich auf 35.449 ₤, der von Schreib-
requisiten auf 65.132 ₤ und von gedruckten Büchern auf 36.519 ₤.
In der Reihe der übrigen Industrieerzeugnisse erscheinen noch erwähnenswerth
Hüte (19.230 ₤), Juwelierwaaren (10.652 ₤), Tabakpfeifen (11.912 ₤) und
Apothekerwaaren (39.240 ₤).
Den Import von Nahrungs- und Genussmitteln vertreten:
Die Einfuhr von Getränken beschränkte sich auf Bier für 10.093 ₤, Wein
für 12.418 ₤ und Spirituosen aller Art für 18.199 ₤.
Eine bemerkenswerthe Rolle in der Einfuhr spielen schliesslich noch Kohle
und Holz. Der Holzimport belief sich auf die stattliche Ziffer von 69.000 ₤, davon
54.000 ₤ für bearbeitetes und 15.000 ₤ für unbearbeitetes Holz.
Kohle importirte Capstadt für 82.331 ₤, welche Ziffer nicht einmal so
bedeutend erscheint, wenn man bedenkt, dass Capstadt die Hauptkohlenstation
für die zwischen Europa und Australien um das Cap verkehrenden Dampfer bildet.
In der Ausfuhr bildet Wolle den bedeutendsten Artikel. Im Jahre 1888
exportirte Capstadt gewaschene und ungewaschene Wolle für 250.453 ₤.
In Straussfedern betrug der Werth der Ausfuhr 129.220 ₤.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/700>, abgerufen am 22.11.2024.
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