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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Capstadt.

An Fellen wurden für 31.776 L Ziegen- und für 60.504 L Schaffelle
ausgeführt.

Der Export von marinirten Fischen erreichte 24.609 L.

Als letzter Artikel der Ausfuhr erscheint Wein im Werthe von 18.971 L.

Was nun speciell die Ausfuhr von Diamanten und Gold betrifft, so liegen
hierüber folgende Ziffern vor:

Während der zwanzig Jahre, in welchen die Kimberley-Minen bearbeitet
wurden, sind aus denselben Steine im Werthe von ca. 65 Mil. Pfd. St. genommen
worden. Die grosse Bedeutung der Diamantenminen für das wirtschaftliche
Leben der Capcolonie wird am besten durch die Angabe bezeichnet, dass jährlich
über 2 Mil. Pfd. St. für Arbeitslöhne, Materialien und die verschiedenen Bedürf-
nisse der Colonie verausgabt werden.

Im Jahre 1889 exportirte die Capcolonie 2,962.004 Karat Diamanten im
Werthe von 4,325.187 L, im Jahre 1888 wurden 3,841.937 Karat im Werthe von
4,022.379 L und im Jahre 1887 3,598.930 Karat im Werthe von 4,242.470 L
ausgeführt.

Die Ausfuhr von "rohem Gold" aus der Colonie erreichte im Jahre 1889
einen Werth von 860.271 L gegen 517.821 L des Jahres 1888.

Die Schiffsbewegung im Hafen von Capstadt während des Jahres 1888
verzeichnet im Einlaufe 474 Dampfer mit 851.742 T und 319 Segler mit 142.457 T.
Davon entfielen auf den internationalen Verkehr:

[Tabelle]
auf den Küstenverkehr
[Tabelle]

Man sieht also, dass der Dampfschiffahrtsverkehr dieses Hafens ausschliess-
lich in den Händen der Engländer liegt.

Thatsächlich unterhalten auch nur die englischen Gesellschaften, Union
Steam Ship Cy. (Southampton) und Castle Mail Packet Cy. (London) regelmässige
Verbindungen mit Südafrika. Jede Linie lässt monatlich zwei Dampfer regelmässig
abgehen, stellt jedoch zu Zeiten des grossen Waarenverkehres Extradampfer ein.
Die Schiffe der Union Line machen die Fahrt von Plymouth nach Capstadt in 20
Tagen mit Berührung von Madeira und St. Helena und gehen dann weiter bis Natal.

Die Castle Mail geht abwechselnd über Lissabon und Madeira und macht
jede zweite Fahrt über Natal hinaus nach Tamatave und Mauritius.

Dem überseeischen Telegraphenverkehr dient das Kabel Cadiz (beziehungs
weise die Linie Lissabon -- S. Vincent) -- S. Louis--Capstadt.

In Capstadt sind folgende Banken etablirt: Bank of Afrika, Cape of good
Hope Bank (in Liquidation), Cape of good Hope Savings Bank, Standard Bank,
Union Bank (in Liquidation).

Consulate unterhalten hier: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutsches Reich,
Frankreich, Italien, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Russland, Schwe-
den und Norwegen, Türkei, Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten von Amerika



Capstadt.

An Fellen wurden für 31.776 ₤ Ziegen- und für 60.504 ₤ Schaffelle
ausgeführt.

Der Export von marinirten Fischen erreichte 24.609 ₤.

Als letzter Artikel der Ausfuhr erscheint Wein im Werthe von 18.971 ₤.

Was nun speciell die Ausfuhr von Diamanten und Gold betrifft, so liegen
hierüber folgende Ziffern vor:

Während der zwanzig Jahre, in welchen die Kimberley-Minen bearbeitet
wurden, sind aus denselben Steine im Werthe von ca. 65 Mil. Pfd. St. genommen
worden. Die grosse Bedeutung der Diamantenminen für das wirtschaftliche
Leben der Capcolonie wird am besten durch die Angabe bezeichnet, dass jährlich
über 2 Mil. Pfd. St. für Arbeitslöhne, Materialien und die verschiedenen Bedürf-
nisse der Colonie verausgabt werden.

Im Jahre 1889 exportirte die Capcolonie 2,962.004 Karat Diamanten im
Werthe von 4,325.187 ₤, im Jahre 1888 wurden 3,841.937 Karat im Werthe von
4,022.379 ₤ und im Jahre 1887 3,598.930 Karat im Werthe von 4,242.470 ₤
ausgeführt.

Die Ausfuhr von „rohem Gold“ aus der Colonie erreichte im Jahre 1889
einen Werth von 860.271 ₤ gegen 517.821 ₤ des Jahres 1888.

Die Schiffsbewegung im Hafen von Capstadt während des Jahres 1888
verzeichnet im Einlaufe 474 Dampfer mit 851.742 T und 319 Segler mit 142.457 T.
Davon entfielen auf den internationalen Verkehr:

[Tabelle]
auf den Küstenverkehr
[Tabelle]

Man sieht also, dass der Dampfschiffahrtsverkehr dieses Hafens ausschliess-
lich in den Händen der Engländer liegt.

Thatsächlich unterhalten auch nur die englischen Gesellschaften, Union
Steam Ship Cy. (Southampton) und Castle Mail Packet Cy. (London) regelmässige
Verbindungen mit Südafrika. Jede Linie lässt monatlich zwei Dampfer regelmässig
abgehen, stellt jedoch zu Zeiten des grossen Waarenverkehres Extradampfer ein.
Die Schiffe der Union Line machen die Fahrt von Plymouth nach Capstadt in 20
Tagen mit Berührung von Madeira und St. Helena und gehen dann weiter bis Natal.

Die Castle Mail geht abwechselnd über Lissabon und Madeira und macht
jede zweite Fahrt über Natal hinaus nach Tamatave und Mauritius.

Dem überseeischen Telegraphenverkehr dient das Kabel Cadiz (beziehungs
weise die Linie Lissabon — S. Vincent) — S. Louis—Capstadt.

In Capstadt sind folgende Banken etablirt: Bank of Afrika, Cape of good
Hope Bank (in Liquidation), Cape of good Hope Savings Bank, Standard Bank,
Union Bank (in Liquidation).

Consulate unterhalten hier: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutsches Reich,
Frankreich, Italien, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Russland, Schwe-
den und Norwegen, Türkei, Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten von Amerika



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[685/0701] Capstadt. An Fellen wurden für 31.776 ₤ Ziegen- und für 60.504 ₤ Schaffelle ausgeführt. Der Export von marinirten Fischen erreichte 24.609 ₤. Als letzter Artikel der Ausfuhr erscheint Wein im Werthe von 18.971 ₤. Was nun speciell die Ausfuhr von Diamanten und Gold betrifft, so liegen hierüber folgende Ziffern vor: Während der zwanzig Jahre, in welchen die Kimberley-Minen bearbeitet wurden, sind aus denselben Steine im Werthe von ca. 65 Mil. Pfd. St. genommen worden. Die grosse Bedeutung der Diamantenminen für das wirtschaftliche Leben der Capcolonie wird am besten durch die Angabe bezeichnet, dass jährlich über 2 Mil. Pfd. St. für Arbeitslöhne, Materialien und die verschiedenen Bedürf- nisse der Colonie verausgabt werden. Im Jahre 1889 exportirte die Capcolonie 2,962.004 Karat Diamanten im Werthe von 4,325.187 ₤, im Jahre 1888 wurden 3,841.937 Karat im Werthe von 4,022.379 ₤ und im Jahre 1887 3,598.930 Karat im Werthe von 4,242.470 ₤ ausgeführt. Die Ausfuhr von „rohem Gold“ aus der Colonie erreichte im Jahre 1889 einen Werth von 860.271 ₤ gegen 517.821 ₤ des Jahres 1888. Die Schiffsbewegung im Hafen von Capstadt während des Jahres 1888 verzeichnet im Einlaufe 474 Dampfer mit 851.742 T und 319 Segler mit 142.457 T. Davon entfielen auf den internationalen Verkehr: auf den Küstenverkehr Man sieht also, dass der Dampfschiffahrtsverkehr dieses Hafens ausschliess- lich in den Händen der Engländer liegt. Thatsächlich unterhalten auch nur die englischen Gesellschaften, Union Steam Ship Cy. (Southampton) und Castle Mail Packet Cy. (London) regelmässige Verbindungen mit Südafrika. Jede Linie lässt monatlich zwei Dampfer regelmässig abgehen, stellt jedoch zu Zeiten des grossen Waarenverkehres Extradampfer ein. Die Schiffe der Union Line machen die Fahrt von Plymouth nach Capstadt in 20 Tagen mit Berührung von Madeira und St. Helena und gehen dann weiter bis Natal. Die Castle Mail geht abwechselnd über Lissabon und Madeira und macht jede zweite Fahrt über Natal hinaus nach Tamatave und Mauritius. Dem überseeischen Telegraphenverkehr dient das Kabel Cadiz (beziehungs weise die Linie Lissabon — S. Vincent) — S. Louis—Capstadt. In Capstadt sind folgende Banken etablirt: Bank of Afrika, Cape of good Hope Bank (in Liquidation), Cape of good Hope Savings Bank, Standard Bank, Union Bank (in Liquidation). Consulate unterhalten hier: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutsches Reich, Frankreich, Italien, Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Portugal, Russland, Schwe- den und Norwegen, Türkei, Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten von Amerika

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 685. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/701>, abgerufen am 22.11.2024.