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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892.

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Die australischen Gewässer.
welche vierwöchentlich von Auckland eine Fahrt nach den Südsee-Inseln unter-
nimmt, wobei die Inselgruppen Tonga und Samoa berührt werden.

Auckland ist Sitz einer Handelskammer und folgender Banken: Bank
of New Zealand (mit 106 Filialen in den einzelnen Städten), National Bank of
New Zealand, Colonial Bank of New Zealand, Bank of New South Wales, Union
Bank of Australia und Bank of Australasia.

Durch Consulate sind daselbst vertreten: Chile, Dänemark, Deutsches
Reich, Frankreich, Hawaii, Italien, Niederlande, Schweden und Norwegen und die
Vereinigten Staaten von Nordamerika.

Während Auckland auf der Nord-Insel den nördlichen Knotenpunkt
der Bahnlinien bildet, ist solcher Wellington im Süden der Insel.
Man hat, wie schon erwähnt, 1865 den Sitz der Colonialregierung
von Auckland hieher verlegt, weil letzterer doch zu entlegen für
das übrige Neuseeland war, während Wellington ziemlich central an
der Cookstrasse gelegen ist, welche die beiden grossen Inseln von
einander scheidet. Wellington ist die älteste Niederlassung auf Neu-
seeland und besitzt in dem wohl geschlossenen Port Nicholson, einer
in das Land kreisförmig hineinreichenden Bucht, einen leicht zugäng-
lichen und prächtigen Hafen (Lambton Harbour), sowohl in Bezug
auf Schutz und Sicherheit, als auch in Bezug auf Tiefgang. Die Stadt
zählt 32.000 Einwohner, besitzt ein hübsches Regierungspalais, das
in italienischem Style gehaltene und bereits elektrisch beleuchtete,
sehr stattliche Parlamentshaus (mit Ober- und Abgeordneten-
haus), drei Kathedralkirchen (St. Paul, St. Marcus und St. Peter)
nebst einer Anzahl anderer Gotteshäuser. Es sind drei Theater vor-
handen, von denen das Opernhaus 1200, das Royal Theatre 1000
Personen fassen kann. Wellington besitzt mehrere bedeutende Un-
terrichtsanstalten, darunter den schönen Bau des katholischen St. Pa-
trick's Collegiums, verschiedene Bankinstitute, einen botanischen
Garten und andere hübsche Parks, dann auch ein Colonial-
museum, in welchem alle Merkwürdigkeiten von Neuseeland
gesammelt werden, um dem Besucher ein anschauliches Bild von der
Beschaffenheit der Colonie in Bezug auf Land und Leute zu gewähren.
Der Hafen hat zwei grosse Piers, den Queen's Wharf und den Rail-
way Wharf Pier und ausserdem ein auch für grössere Schiffe (bis zu
2000 Tonnen) brauchbares Slipdock in der östlich von der Stadt ge-
legenen Evansbai. Im ganzen stellt sich Wellington daher als ein
bedeutender Ort dar, welcher auch in industrieller Beziehung eine
rege Thätigkeit entwickelt und eine Anzahl ganz stattlicher Eta-
blissements, darunter z. B. eine grosse Fleischconservenfabrik und
mehrere Wolle- und Flachspressen aufweist.


Die australischen Gewässer.
welche vierwöchentlich von Auckland eine Fahrt nach den Südsee-Inseln unter-
nimmt, wobei die Inselgruppen Tonga und Samoa berührt werden.

Auckland ist Sitz einer Handelskammer und folgender Banken: Bank
of New Zealand (mit 106 Filialen in den einzelnen Städten), National Bank of
New Zealand, Colonial Bank of New Zealand, Bank of New South Wales, Union
Bank of Australia und Bank of Australasia.

Durch Consulate sind daselbst vertreten: Chile, Dänemark, Deutsches
Reich, Frankreich, Hawaïi, Italien, Niederlande, Schweden und Norwegen und die
Vereinigten Staaten von Nordamerika.

Während Auckland auf der Nord-Insel den nördlichen Knotenpunkt
der Bahnlinien bildet, ist solcher Wellington im Süden der Insel.
Man hat, wie schon erwähnt, 1865 den Sitz der Colonialregierung
von Auckland hieher verlegt, weil letzterer doch zu entlegen für
das übrige Neuseeland war, während Wellington ziemlich central an
der Cookstrasse gelegen ist, welche die beiden grossen Inseln von
einander scheidet. Wellington ist die älteste Niederlassung auf Neu-
seeland und besitzt in dem wohl geschlossenen Port Nicholson, einer
in das Land kreisförmig hineinreichenden Bucht, einen leicht zugäng-
lichen und prächtigen Hafen (Lambton Harbour), sowohl in Bezug
auf Schutz und Sicherheit, als auch in Bezug auf Tiefgang. Die Stadt
zählt 32.000 Einwohner, besitzt ein hübsches Regierungspalais, das
in italienischem Style gehaltene und bereits elektrisch beleuchtete,
sehr stattliche Parlamentshaus (mit Ober- und Abgeordneten-
haus), drei Kathedralkirchen (St. Paul, St. Marcus und St. Peter)
nebst einer Anzahl anderer Gotteshäuser. Es sind drei Theater vor-
handen, von denen das Opernhaus 1200, das Royal Theatre 1000
Personen fassen kann. Wellington besitzt mehrere bedeutende Un-
terrichtsanstalten, darunter den schönen Bau des katholischen St. Pa-
trick’s Collegiums, verschiedene Bankinstitute, einen botanischen
Garten und andere hübsche Parks, dann auch ein Colonial-
museum, in welchem alle Merkwürdigkeiten von Neuseeland
gesammelt werden, um dem Besucher ein anschauliches Bild von der
Beschaffenheit der Colonie in Bezug auf Land und Leute zu gewähren.
Der Hafen hat zwei grosse Piers, den Queen’s Wharf und den Rail-
way Wharf Pier und ausserdem ein auch für grössere Schiffe (bis zu
2000 Tonnen) brauchbares Slipdock in der östlich von der Stadt ge-
legenen Evansbai. Im ganzen stellt sich Wellington daher als ein
bedeutender Ort dar, welcher auch in industrieller Beziehung eine
rege Thätigkeit entwickelt und eine Anzahl ganz stattlicher Eta-
blissements, darunter z. B. eine grosse Fleischconservenfabrik und
mehrere Wolle- und Flachspressen aufweist.


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[826/0842] Die australischen Gewässer. welche vierwöchentlich von Auckland eine Fahrt nach den Südsee-Inseln unter- nimmt, wobei die Inselgruppen Tonga und Samoa berührt werden. Auckland ist Sitz einer Handelskammer und folgender Banken: Bank of New Zealand (mit 106 Filialen in den einzelnen Städten), National Bank of New Zealand, Colonial Bank of New Zealand, Bank of New South Wales, Union Bank of Australia und Bank of Australasia. Durch Consulate sind daselbst vertreten: Chile, Dänemark, Deutsches Reich, Frankreich, Hawaïi, Italien, Niederlande, Schweden und Norwegen und die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Während Auckland auf der Nord-Insel den nördlichen Knotenpunkt der Bahnlinien bildet, ist solcher Wellington im Süden der Insel. Man hat, wie schon erwähnt, 1865 den Sitz der Colonialregierung von Auckland hieher verlegt, weil letzterer doch zu entlegen für das übrige Neuseeland war, während Wellington ziemlich central an der Cookstrasse gelegen ist, welche die beiden grossen Inseln von einander scheidet. Wellington ist die älteste Niederlassung auf Neu- seeland und besitzt in dem wohl geschlossenen Port Nicholson, einer in das Land kreisförmig hineinreichenden Bucht, einen leicht zugäng- lichen und prächtigen Hafen (Lambton Harbour), sowohl in Bezug auf Schutz und Sicherheit, als auch in Bezug auf Tiefgang. Die Stadt zählt 32.000 Einwohner, besitzt ein hübsches Regierungspalais, das in italienischem Style gehaltene und bereits elektrisch beleuchtete, sehr stattliche Parlamentshaus (mit Ober- und Abgeordneten- haus), drei Kathedralkirchen (St. Paul, St. Marcus und St. Peter) nebst einer Anzahl anderer Gotteshäuser. Es sind drei Theater vor- handen, von denen das Opernhaus 1200, das Royal Theatre 1000 Personen fassen kann. Wellington besitzt mehrere bedeutende Un- terrichtsanstalten, darunter den schönen Bau des katholischen St. Pa- trick’s Collegiums, verschiedene Bankinstitute, einen botanischen Garten und andere hübsche Parks, dann auch ein Colonial- museum, in welchem alle Merkwürdigkeiten von Neuseeland gesammelt werden, um dem Besucher ein anschauliches Bild von der Beschaffenheit der Colonie in Bezug auf Land und Leute zu gewähren. Der Hafen hat zwei grosse Piers, den Queen’s Wharf und den Rail- way Wharf Pier und ausserdem ein auch für grössere Schiffe (bis zu 2000 Tonnen) brauchbares Slipdock in der östlich von der Stadt ge- legenen Evansbai. Im ganzen stellt sich Wellington daher als ein bedeutender Ort dar, welcher auch in industrieller Beziehung eine rege Thätigkeit entwickelt und eine Anzahl ganz stattlicher Eta- blissements, darunter z. B. eine grosse Fleischconservenfabrik und mehrere Wolle- und Flachspressen aufweist.

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 2. Wien, 1892, S. 826. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen02_1892/842>, abgerufen am 21.11.2024.