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Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.

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[Beginn Spaltensatz]

Delphinium kommt von delphin, Delphinus, ein Delphin, dieweil der Blumenknopf am Rittersporn, wann er bald will aufbrechen, dem Delphin einiger massen ähnlich siehet, so wie ihn die Mahler zu mahlen pflegen.

Delphinus.

Delphinus.

Delphin.

Porcus marinus.

frantzösisch, Dauphin.

teutsch, ein Meerschwein, ein Delphin.

Ist ein grosser Seefisch, der sehr behende ist, und stetig in Bewegung, wie er dann schier immerfort aufspringet, und trefflich schnelle schwimmt. Gemeiniglich wird er Simon genennet, quasi simum rostrum habens, das heist so viel als einer, der eine krumme Schnautze hat, dann er hat eine stumpfe Nase oder Rüssel. Seine Zunge ist kurtz, breit, fleischig und beweglich: die Zähne sind klein, scharff, und stehen wie an einem Kamme. Die Augen sind groß, doch dergestalt mit einer Haut bedeckt, daß man mehr nicht davon als nur den Apfel zu Gesichte kriegt; nichts desto minder siehet er sehr gut. Seine Stimme gleichet der Stimme eines Menschen, der sich beklaget. Sein Rücken ist als wie gewölbet und auswärts gebogen. Er schwimmet vermittelst zweyer Flügel, oder sehr starck und mächtiger Floßfedern, die ihm an statt der Schultern angefüget sind. Er bekommt seine Grösse in zehen Jahren, und lebet in die dreyßig Jahr. Mit dem Harder streitet er und frist denselbigen: er wohnet in dem Mittelmeer: er liebet die Menschen. Plinius erzehlet hiervon einen gantzen Hauffen wahrer Geschichte und Fabeln. Er springt um die Schiffe und kleinen Fahrzeuge herum, und ist insgemein noch mit einem andern Delphin vergesellet: diese beyden Fische thun so gar gleiche Sprünge, daß einer meynen solte, sie wären zusammen gehänget. Bey der Fischerey der Tunnfische in Provence und in Spanien giebet es gar viel Delphine: sie lassen sich wol essen: führen viel Saltz und flüchtiges Oel.

Der Magen des Delphins, getrocknet und zu Pulver gestossen, ist gut zu der Miltzbeschwerung.

Seine Leber getrocknet und zu Pulver gemacht, ist gut zu den nachlassenden Fiebern, wann sie innerlich gebrauchet wird.

Die Marsouins sind bey nahe so, wie die Delphinen gestalt, alleine, sie sind nicht so munter.

Das Fett vom Delphin und dem Marsouin zertheilen und erweichen.

Delphinus vel Delphin, Griechisch delphin, porcellus, ein kleines Schwein, Ferckel, ist er genennet worden, weil zwischen ihm und einem Ferckel einige Gleichheit ist befunden worden: eben darum heist er auch Porcus marinus, ein Meerschwein.

Marsouin, quasi maris sus, dieweil der Marsouin gleichfalls ein Meerschwein ist.

Dens Canis.

Dens canis, frantzösisch, Dent de chien, teutsch, Hundszahn, ist ein Gewächse, dessen es zwey Arten giebet.

Die erste heist

Dens canis, Ges. Hor.

[Spaltenumbruch]

Dens caninus, Dod. Ger.

Dens canis latiore rotundioreque folio, C.B. Pit. Tournef.

Mithridatium Cratevae, Plinii, Ang. Caesalp.

Dentali prim. Clus. Pan.

Satyrium quorundam Erythronium bifolium, flore unico radiato albo & purpureo, J. B.

Hermodactylus Mesuaei, folio maculoso, & Dens canis, Ges. Hor.

Dieses treibet insgemeine zwey, bisweilen auch drey Blätter, die liegen auf dem Boden herum, und sehen schier als wie die Blätter der Mayenblumen, sind aber viel dicker und fleischigter, rund und mit grossen weissen Flecken gezeichnet, auf Purper sich ziehend. Zwischen denenselben erhebet sich ein kleiner Stiel, der Hand hoch, der ist glatt und roth, trägt eine schöne sechsblätterige Blume, deren Blätter länglicht und spitzig sind, die hangen niederwärts, und drehen sich wiederum zurück in die Höhe, sehen bisweilen weiß, bisweilen purperfarbig, und innewendig mit weissen Flecken gezeichnet: in der Mitten haben sie purperfarbige Fäslein oder Stamina. Wann die Blume abgefallen ist, so folget an ihrer statt eine Frucht, die ist fast gantz rund, und hat drey erhabene Ecken, grün und roth gesprengt. Diese Frucht beschliesset in dreyen Fächlein länglicht und gelblichte Samen. Ihre Wurtzel ist länglicht und weiß, fleischig, oben dünner als wie unten, und siehet einiger massen einem Hundszahne gleich: sie stöst einen Hauffen Zäserlein von sich.

Die andere Sorte heist

Dens canis angustiore longiore folio, C. B.

Dens caninus flore albo, angustioribus foliis, Ger. Pit. Tournef.

Erythronium flore albo, angustioribus foliis, Lob. Icon.

Satyrii Erythronii aliud genus, J. B.

Dentali secund. Clus. Pan.

Die ist von der vorhergehenden darinne unterschieden, daß ihre Blätter viel länger und viel schmäler sind; daß ihre Blume insgemein viel grösser ist, und weiß, oder purperfarbig und weiß; wie auch, daß ihre Wurtzel viel dicker ist.

Eine wie die andere wachsen an bergichten Orten, werden auch in den Gärten gezogen. Sie führen viel Oel und phlegma, nicht eben gar viel Sal essentiale.

Die Wurtzeln zertheilen, machen zeitig und erweichen.

Dens canis wird dieses Gewächse genennet, weil seine Wurtzel die Gestalt eines Hundezahnes hat.

Dens Leonis.

Dens Leonis, Brunf. Matth. Dod.

Dens leonis latiore folio, C.B. Pit. Tournef.

Condrilla Galeni, Aug.

Aphaca, Caesalp.

Hieracium minus, Gesn. Hort.

Condrilla altera & rostrum porcinum, Dod. Gal.

Dens leonis vulgaris, Park.

Hedypnois, sive Dens leonis, Fuch. J. B.

Taraxacum minus, Lon.

Corona & caput monachi, Tab. Ger.

frantzösisch, Dent de Lion, oder Pissenlit.

teutsch, Münchskopf, Pfaffenröhrlein, [Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz]

Delphinium kommt von δελφὶν, Delphinus, ein Delphin, dieweil der Blumenknopf am Rittersporn, wann er bald will aufbrechen, dem Delphin einiger massen ähnlich siehet, so wie ihn die Mahler zu mahlen pflegen.

Delphinus.

Delphinus.

Delphin.

Porcus marinus.

frantzösisch, Dauphin.

teutsch, ein Meerschwein, ein Delphin.

Ist ein grosser Seefisch, der sehr behende ist, und stetig in Bewegung, wie er dann schier immerfort aufspringet, und trefflich schnelle schwimmt. Gemeiniglich wird er Simon genennet, quasi simum rostrum habens, das heist so viel als einer, der eine krumme Schnautze hat, dann er hat eine stumpfe Nase oder Rüssel. Seine Zunge ist kurtz, breit, fleischig und beweglich: die Zähne sind klein, scharff, und stehen wie an einem Kamme. Die Augen sind groß, doch dergestalt mit einer Haut bedeckt, daß man mehr nicht davon als nur den Apfel zu Gesichte kriegt; nichts desto minder siehet er sehr gut. Seine Stimme gleichet der Stimme eines Menschen, der sich beklaget. Sein Rücken ist als wie gewölbet und auswärts gebogen. Er schwimmet vermittelst zweyer Flügel, oder sehr starck und mächtiger Floßfedern, die ihm an statt der Schultern angefüget sind. Er bekommt seine Grösse in zehen Jahren, und lebet in die dreyßig Jahr. Mit dem Harder streitet er und frist denselbigen: er wohnet in dem Mittelmeer: er liebet die Menschen. Plinius erzehlet hiervon einen gantzen Hauffen wahrer Geschichte und Fabeln. Er springt um die Schiffe und kleinen Fahrzeuge herum, und ist insgemein noch mit einem andern Delphin vergesellet: diese beyden Fische thun so gar gleiche Sprünge, daß einer meynen solte, sie wären zusammen gehänget. Bey der Fischerey der Tunnfische in Provence und in Spanien giebet es gar viel Delphine: sie lassen sich wol essen: führen viel Saltz und flüchtiges Oel.

Der Magen des Delphins, getrocknet und zu Pulver gestossen, ist gut zu der Miltzbeschwerung.

Seine Leber getrocknet und zu Pulver gemacht, ist gut zu den nachlassenden Fiebern, wann sie innerlich gebrauchet wird.

Die Marsouins sind bey nahe so, wie die Delphinen gestalt, alleine, sie sind nicht so munter.

Das Fett vom Delphin und dem Marsouin zertheilen und erweichen.

Delphinus vel Delphin, Griechisch δελφὶν, porcellus, ein kleines Schwein, Ferckel, ist er genennet worden, weil zwischen ihm und einem Ferckel einige Gleichheit ist befunden worden: eben darum heist er auch Porcus marinus, ein Meerschwein.

Marsouin, quasi maris sus, dieweil der Marsouin gleichfalls ein Meerschwein ist.

Dens Canis.

Dens canis, frantzösisch, Dent de chien, teutsch, Hundszahn, ist ein Gewächse, dessen es zwey Arten giebet.

Die erste heist

Dens canis, Ges. Hor.

[Spaltenumbruch]

Dens caninus, Dod. Ger.

Dens canis latiore rotundioreque folio, C.B. Pit. Tournef.

Mithridatium Cratevæ, Plinii, Ang. Cæsalp.

Dentali prim. Clus. Pan.

Satyrium quorundam Erythronium bifolium, flore unico radiato albo & purpureo, J. B.

Hermodactylus Mesuæi, folio maculoso, & Dens canis, Ges. Hor.

Dieses treibet insgemeine zwey, bisweilen auch drey Blätter, die liegen auf dem Boden herum, und sehen schier als wie die Blätter der Mayenblumen, sind aber viel dicker und fleischigter, rund und mit grossen weissen Flecken gezeichnet, auf Purper sich ziehend. Zwischen denenselben erhebet sich ein kleiner Stiel, der Hand hoch, der ist glatt und roth, trägt eine schöne sechsblätterige Blume, deren Blätter länglicht und spitzig sind, die hangen niederwärts, und drehen sich wiederum zurück in die Höhe, sehen bisweilen weiß, bisweilen purperfarbig, und innewendig mit weissen Flecken gezeichnet: in der Mitten haben sie purperfarbige Fäslein oder Stamina. Wann die Blume abgefallen ist, so folget an ihrer statt eine Frucht, die ist fast gantz rund, und hat drey erhabene Ecken, grün und roth gesprengt. Diese Frucht beschliesset in dreyen Fächlein länglicht und gelblichte Samen. Ihre Wurtzel ist länglicht und weiß, fleischig, oben dünner als wie unten, und siehet einiger massen einem Hundszahne gleich: sie stöst einen Hauffen Zäserlein von sich.

Die andere Sorte heist

Dens canis angustiore longiore folio, C. B.

Dens caninus flore albo, angustioribus foliis, Ger. Pit. Tournef.

Erythronium flore albo, angustioribus foliis, Lob. Icon.

Satyrii Erythronii aliud genus, J. B.

Dentali secund. Clus. Pan.

Die ist von der vorhergehenden darinne unterschieden, daß ihre Blätter viel länger und viel schmäler sind; daß ihre Blume insgemein viel grösser ist, und weiß, oder purperfarbig und weiß; wie auch, daß ihre Wurtzel viel dicker ist.

Eine wie die andere wachsen an bergichten Orten, werden auch in den Gärten gezogen. Sie führen viel Oel und phlegma, nicht eben gar viel Sal essentiale.

Die Wurtzeln zertheilen, machen zeitig und erweichen.

Dens canis wird dieses Gewächse genennet, weil seine Wurtzel die Gestalt eines Hundezahnes hat.

Dens Leonis.

Dens Leonis, Brunf. Matth. Dod.

Dens leonis latiore folio, C.B. Pit. Tournef.

Condrilla Galeni, Aug.

Aphaca, Cæsalp.

Hieracium minus, Gesn. Hort.

Condrilla altera & rostrum porcinum, Dod. Gal.

Dens leonis vulgaris, Park.

Hedypnois, sive Dens leonis, Fuch. J. B.

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Corona & caput monachi, Tab. Ger.

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teutsch, Münchskopf, Pfaffenröhrlein, [Ende Spaltensatz]

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[0219] Delphinium kommt von δελφὶν, Delphinus, ein Delphin, dieweil der Blumenknopf am Rittersporn, wann er bald will aufbrechen, dem Delphin einiger massen ähnlich siehet, so wie ihn die Mahler zu mahlen pflegen. Delphinus. Delphinus. Delphin. Porcus marinus. frantzösisch, Dauphin. teutsch, ein Meerschwein, ein Delphin. Ist ein grosser Seefisch, der sehr behende ist, und stetig in Bewegung, wie er dann schier immerfort aufspringet, und trefflich schnelle schwimmt. Gemeiniglich wird er Simon genennet, quasi simum rostrum habens, das heist so viel als einer, der eine krumme Schnautze hat, dann er hat eine stumpfe Nase oder Rüssel. Seine Zunge ist kurtz, breit, fleischig und beweglich: die Zähne sind klein, scharff, und stehen wie an einem Kamme. Die Augen sind groß, doch dergestalt mit einer Haut bedeckt, daß man mehr nicht davon als nur den Apfel zu Gesichte kriegt; nichts desto minder siehet er sehr gut. Seine Stimme gleichet der Stimme eines Menschen, der sich beklaget. 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Seine Leber getrocknet und zu Pulver gemacht, ist gut zu den nachlassenden Fiebern, wann sie innerlich gebrauchet wird. Die Marsouins sind bey nahe so, wie die Delphinen gestalt, alleine, sie sind nicht so munter. Das Fett vom Delphin und dem Marsouin zertheilen und erweichen. Delphinus vel Delphin, Griechisch δελφὶν, porcellus, ein kleines Schwein, Ferckel, ist er genennet worden, weil zwischen ihm und einem Ferckel einige Gleichheit ist befunden worden: eben darum heist er auch Porcus marinus, ein Meerschwein. Marsouin, quasi maris sus, dieweil der Marsouin gleichfalls ein Meerschwein ist. Dens Canis. Dens canis, frantzösisch, Dent de chien, teutsch, Hundszahn, ist ein Gewächse, dessen es zwey Arten giebet. Die erste heist Dens canis, Ges. Hor. Dens caninus, Dod. Ger. Dens canis latiore rotundioreque folio, C.B. Pit. Tournef. Mithridatium Cratevæ, Plinii, Ang. Cæsalp. Dentali prim. Clus. Pan. Satyrium quorundam Erythronium bifolium, flore unico radiato albo & purpureo, J. B. 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Ihre Wurtzel ist länglicht und weiß, fleischig, oben dünner als wie unten, und siehet einiger massen einem Hundszahne gleich: sie stöst einen Hauffen Zäserlein von sich. Die andere Sorte heist Dens canis angustiore longiore folio, C. B. Dens caninus flore albo, angustioribus foliis, Ger. Pit. Tournef. Erythronium flore albo, angustioribus foliis, Lob. Icon. Satyrii Erythronii aliud genus, J. B. Dentali secund. Clus. Pan. Die ist von der vorhergehenden darinne unterschieden, daß ihre Blätter viel länger und viel schmäler sind; daß ihre Blume insgemein viel grösser ist, und weiß, oder purperfarbig und weiß; wie auch, daß ihre Wurtzel viel dicker ist. Eine wie die andere wachsen an bergichten Orten, werden auch in den Gärten gezogen. Sie führen viel Oel und phlegma, nicht eben gar viel Sal essentiale. Die Wurtzeln zertheilen, machen zeitig und erweichen. Dens canis wird dieses Gewächse genennet, weil seine Wurtzel die Gestalt eines Hundezahnes hat. Dens Leonis. Dens Leonis, Brunf. Matth. Dod. Dens leonis latiore folio, C.B. Pit. Tournef. Condrilla Galeni, Aug. Aphaca, Cæsalp. Hieracium minus, Gesn. Hort. Condrilla altera & rostrum porcinum, Dod. Gal. Dens leonis vulgaris, Park. Hedypnois, sive Dens leonis, Fuch. J. B. Taraxacum minus, Lon. Corona & caput monachi, Tab. Ger. frantzösisch, Dent de Lion, oder Pissenlit. teutsch, Münchskopf, Pfaffenröhrlein,

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Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-02-19T20:05:58Z)

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Zitationshilfe: Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/219>, abgerufen am 21.11.2024.