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Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.

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[Beginn Spaltensatz] gelblichten Blätterlein, mit schwartzen Fäden in der Mitten, riechen als wie Honig. Wann die Sonne scheinet, so sind die Blätter dieses Baumes, obenher, mit einem überaus weissen Saltze bestreuet, welches von denen aus der See aufsteigenden Dünsten zu entstehen pfleget, und von der Sonnen getreuget wird. Ist aber der Himmel trübe und voller Wolcken, so zergehet dieses Saltz und läst sich wie ein Thau ansehen. Von zwey oder drey Blättern kan einer mit den Fingern soviel Saltz, wann es trocken ist, herunter reiben, als er zu einer Brühe nöthig hat.

Der andere heist Cereibuna, und ist ein kleiner Baum, dessen Laub breit und dicke ist und gar schön grüne siehet. Seine Blüte ist weiß, die Frucht so groß wie eine Haselnuß und trefflich bitter.

Den dritten nennen die Indianer Guaparumba und die Portugiesen Mangue verdadeiro. Das ist ein Baum, der gar viel grösser ist, als wie die vorigen, und sich weit mehr ausbreitet. Sein Wuchs ist etwas gantz besonders und zu bewundern: dann, wann seine Zweige in die Höhe geschossen und sich gnug ausgebreitet, so beugen sie sich bis auf den Boden herunter und schlagen frische Wurtzeln; daraus werden wieder junge Bäume und so starck, als wie der alte. Sein Holtz ist dicht und schwer, wird von den Zimmerleuten zum bauen gebrauchet. Die Blätter gleichen dem Birnbaumlaube, sind aber viel länger und viel dicker. Die Blüten sind klein und stehen in länglichten Kelchen. Nachdem sie verfallen sind, so folgen Schoten drauf, die äusserlich den Caßienröhren ähnlich sehen, nur daß sie um ein gut Theil kürtzer sind, eine dunckele Farbe haben, und mit weissem Marck erfüllet sind, welches wie das Marck in Beinen sieht und bitter schmecket. Einige Indianer essen es, wann sie sonst nichts anders haben. Seine Wurtzel ist weich und feuchte.

Diese Wurtzel dient wider die Bisse vergifteter Thiere, wann sie gespalten, geröstet und auf den Schaden geleget wird. Die Fischer brauchen sie gleichfals zu den Stichen, welche sie von den Fischen bekommen.

Der Herr Froger vermeldet in seiner Reisebeschreibung, daß auf der Insel Cayenne in Neufranckreich die Morasten mit Mangues bedecket wären, und an deren Stämmen hienge es voll Austern. Diese Bäume sind dermassen dicke, und ihre Wurtzeln, welche meistens auf der Erde haussen liegen, erheben und verwickeln sich dergestalt in einander, daß man hier und dort wol achtzehen oder zwantzig Schritte darauf gehen kan, ohne die Erde zu berühren.

Manna.

Manna, frantzösisch, Manne, teutsch, Manna, ist ein Succus concretus, ein zusammen gelauffener und geronnener Saft, der viel von des Zuckers oder des Honigs Natur an sich hat, zergehet oder zerschmiltzt gantz leichtlich in dem Wasser, schmeckt süsse, als wie Honig und hat einen schwachen, eckelen Geruch. Er rinnet wie die andern gummata, entweder von sich selbsten, aus den Stämmen, den stärcksten Aesten und den Blättern, der wilden und der mit Fleiß gezogenen Eschenbäume, welche in häuffiger Menge in Calabria und in Sicilien, insonderheit um Gallipoli, um dem Berge S. Angelo und [Spaltenumbruch] Atolfe zu wachsen pflegen; oder auch aus den darein gemachten Rissen.

Die schönst- und reinste Manna tringet von ihr selbst heraus, im Monat Junius und Julius, wann die Sonne in ihrer grösten Kraft wircket. Zu Anfang scheinet sie, so hell als wie crystallene Tropfen, welche grösser oder kleiner sind, nachdem sie hier und dort ist aus dem Baum getrungen: allein in einem Tage wird sie von der Hitze trocken und gantz weiß, wann es denselben Tag nur nicht geregnet hat; dann von dem Regen schmeltzet sie und geht zu schanden. Sie wird mit kleinen Messern von dem Baume abgenommen, sobald sie nur geronnen ist, und sie lassen sie noch ferner an der Sonne trocken werden, damit sie desto weisser werde, und sich um soviel besser führen lasse.

Die andere Manna kommt eben aus denselben Bäumen, im August und im September, wann sich die Hitze der Sonne beginnet zu vermindern. Sie reissen die Rinde der Eschenbäume auf, so rinnet der Saft heraus und läufft zusammen, wie der erste: er lauffet zwar in grössrer Menge heraus, ist aber weit gelber und nicht also rein: darauf wird er vom Baume abgenommen und an der Sonne getreuget. Wann es regnicht oder sonst feucht Wetter ist, so bekommen sie sehr wenig Manna von den Bäumen, dann er ist zerflossen und von dem Regen abgewaschen worden: daher ist auch die Manna zu einer Zeit viel theurer, als wie zu der andern. Schön trocken Wetter muß es seyn, wann sie gesammlet werden soll.

Pomet unterscheidet die Manna in drey Sorten: die erste kommt vom Berg S. Angelo und ist insgemein ein wenig schmierig, jedoch nicht ohne Ursach für die beste zu erachten.

Die andere ist die Sicilianische Manna, welche gemeiniglich weiß und trocken ist, doch aber voll Maronen oder Feigen.

Die dritte ist die Manna von Atolfe und die geringste. Sie ist trocken, weiß und matt, auch oftmahl sehr viel klein Zeug drunter.

Die Manna ist zu erwehlen, wann sie recht frisch ist, in grossen oder kleinen, rein und trocknen, leichten Tropfen oder Körnern, welche inwendig hol und voll Syrup, auch als wie crystallisiret sind, weiß sehen und süsse schmecken. Doch darum darff man eben nicht stracks die wegwerffen, welche so gar schön nicht ist, dann sie verliehret unterweilen etwas von ihrer Schönheit, entweder wann sie zu dörre wird, oder wann sie in die Kästen zu harte auf einander gedrucket, oder wann sie verführet, oder gar zu alt wird. Sie ist gut genug, wann sie nur sattsam trocken, weiß und sauber ist, wann nichts nicht drunter ist gemenget worden, wann sie ein wenig fetticht oder schmierig ist, wann sie zwar süsse schmeckt, doch etwas ecket. Sie führet viel Oel und phlegma, saures Saltz und etwas wenig Erde.

[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] gelblichten Blätterlein, mit schwartzen Fäden in der Mitten, riechen als wie Honig. Wann die Sonne scheinet, so sind die Blätter dieses Baumes, obenher, mit einem überaus weissen Saltze bestreuet, welches von denen aus der See aufsteigenden Dünsten zu entstehen pfleget, und von der Sonnen getreuget wird. Ist aber der Himmel trübe und voller Wolcken, so zergehet dieses Saltz und läst sich wie ein Thau ansehen. Von zwey oder drey Blättern kan einer mit den Fingern soviel Saltz, wann es trocken ist, herunter reiben, als er zu einer Brühe nöthig hat.

Der andere heist Cereibuna, und ist ein kleiner Baum, dessen Laub breit und dicke ist und gar schön grüne siehet. Seine Blüte ist weiß, die Frucht so groß wie eine Haselnuß und trefflich bitter.

Den dritten nennen die Indianer Guaparumba und die Portugiesen Mangue verdadeiro. Das ist ein Baum, der gar viel grösser ist, als wie die vorigen, und sich weit mehr ausbreitet. Sein Wuchs ist etwas gantz besonders und zu bewundern: dann, wann seine Zweige in die Höhe geschossen und sich gnug ausgebreitet, so beugen sie sich bis auf den Boden herunter und schlagen frische Wurtzeln; daraus werden wieder junge Bäume und so starck, als wie der alte. Sein Holtz ist dicht und schwer, wird von den Zimmerleuten zum bauen gebrauchet. Die Blätter gleichen dem Birnbaumlaube, sind aber viel länger und viel dicker. Die Blüten sind klein und stehen in länglichten Kelchen. Nachdem sie verfallen sind, so folgen Schoten drauf, die äusserlich den Caßienröhren ähnlich sehen, nur daß sie um ein gut Theil kürtzer sind, eine dunckele Farbe haben, und mit weissem Marck erfüllet sind, welches wie das Marck in Beinen sieht und bitter schmecket. Einige Indianer essen es, wann sie sonst nichts anders haben. Seine Wurtzel ist weich und feuchte.

Diese Wurtzel dient wider die Bisse vergifteter Thiere, wann sie gespalten, geröstet und auf den Schaden geleget wird. Die Fischer brauchen sie gleichfals zu den Stichen, welche sie von den Fischen bekommen.

Der Herr Froger vermeldet in seiner Reisebeschreibung, daß auf der Insel Cayenne in Neufranckreich die Morasten mit Mangues bedecket wären, und an deren Stämmen hienge es voll Austern. Diese Bäume sind dermassen dicke, und ihre Wurtzeln, welche meistens auf der Erde haussen liegen, erheben und verwickeln sich dergestalt in einander, daß man hier und dort wol achtzehen oder zwantzig Schritte darauf gehen kan, ohne die Erde zu berühren.

Manna.

Manna, frantzösisch, Manne, teutsch, Manna, ist ein Succus concretus, ein zusammen gelauffener und geronnener Saft, der viel von des Zuckers oder des Honigs Natur an sich hat, zergehet oder zerschmiltzt gantz leichtlich in dem Wasser, schmeckt süsse, als wie Honig und hat einen schwachen, eckelen Geruch. Er rinnet wie die andern gummata, entweder von sich selbsten, aus den Stämmen, den stärcksten Aesten und den Blättern, der wilden und der mit Fleiß gezogenen Eschenbäume, welche in häuffiger Menge in Calabria und in Sicilien, insonderheit um Gallipoli, um dem Berge S. Angelo und [Spaltenumbruch] Atolfe zu wachsen pflegen; oder auch aus den darein gemachten Rissen.

Die schönst- und reinste Manna tringet von ihr selbst heraus, im Monat Junius und Julius, wann die Sonne in ihrer grösten Kraft wircket. Zu Anfang scheinet sie, so hell als wie crystallene Tropfen, welche grösser oder kleiner sind, nachdem sie hier und dort ist aus dem Baum getrungen: allein in einem Tage wird sie von der Hitze trocken und gantz weiß, wann es denselben Tag nur nicht geregnet hat; dann von dem Regen schmeltzet sie und geht zu schanden. Sie wird mit kleinen Messern von dem Baume abgenommen, sobald sie nur geronnen ist, und sie lassen sie noch ferner an der Sonne trocken werden, damit sie desto weisser werde, und sich um soviel besser führen lasse.

Die andere Manna kommt eben aus denselben Bäumen, im August und im September, wann sich die Hitze der Sonne beginnet zu vermindern. Sie reissen die Rinde der Eschenbäume auf, so rinnet der Saft heraus und läufft zusammen, wie der erste: er lauffet zwar in grössrer Menge heraus, ist aber weit gelber und nicht also rein: darauf wird er vom Baume abgenommen und an der Sonne getreuget. Wann es regnicht oder sonst feucht Wetter ist, so bekommen sie sehr wenig Manna von den Bäumen, dann er ist zerflossen und von dem Regen abgewaschen worden: daher ist auch die Manna zu einer Zeit viel theurer, als wie zu der andern. Schön trocken Wetter muß es seyn, wann sie gesammlet werden soll.

Pomet unterscheidet die Manna in drey Sorten: die erste kommt vom Berg S. Angelo und ist insgemein ein wenig schmierig, jedoch nicht ohne Ursach für die beste zu erachten.

Die andere ist die Sicilianische Manna, welche gemeiniglich weiß und trocken ist, doch aber voll Maronen oder Feigen.

Die dritte ist die Manna von Atolfe und die geringste. Sie ist trocken, weiß und matt, auch oftmahl sehr viel klein Zeug drunter.

Die Manna ist zu erwehlen, wann sie recht frisch ist, in grossen oder kleinen, rein und trocknen, leichten Tropfen oder Körnern, welche inwendig hol und voll Syrup, auch als wie crystallisiret sind, weiß sehen und süsse schmecken. Doch darum darff man eben nicht stracks die wegwerffen, welche so gar schön nicht ist, dann sie verliehret unterweilen etwas von ihrer Schönheit, entweder wann sie zu dörre wird, oder wann sie in die Kästen zu harte auf einander gedrucket, oder wann sie verführet, oder gar zu alt wird. Sie ist gut genug, wann sie nur sattsam trocken, weiß und sauber ist, wann nichts nicht drunter ist gemenget worden, wann sie ein wenig fetticht oder schmierig ist, wann sie zwar süsse schmeckt, doch etwas ecket. Sie führet viel Oel und phlegma, saures Saltz und etwas wenig Erde.

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[0367] gelblichten Blätterlein, mit schwartzen Fäden in der Mitten, riechen als wie Honig. Wann die Sonne scheinet, so sind die Blätter dieses Baumes, obenher, mit einem überaus weissen Saltze bestreuet, welches von denen aus der See aufsteigenden Dünsten zu entstehen pfleget, und von der Sonnen getreuget wird. Ist aber der Himmel trübe und voller Wolcken, so zergehet dieses Saltz und läst sich wie ein Thau ansehen. Von zwey oder drey Blättern kan einer mit den Fingern soviel Saltz, wann es trocken ist, herunter reiben, als er zu einer Brühe nöthig hat. Der andere heist Cereibuna, und ist ein kleiner Baum, dessen Laub breit und dicke ist und gar schön grüne siehet. Seine Blüte ist weiß, die Frucht so groß wie eine Haselnuß und trefflich bitter. Den dritten nennen die Indianer Guaparumba und die Portugiesen Mangue verdadeiro. Das ist ein Baum, der gar viel grösser ist, als wie die vorigen, und sich weit mehr ausbreitet. Sein Wuchs ist etwas gantz besonders und zu bewundern: dann, wann seine Zweige in die Höhe geschossen und sich gnug ausgebreitet, so beugen sie sich bis auf den Boden herunter und schlagen frische Wurtzeln; daraus werden wieder junge Bäume und so starck, als wie der alte. Sein Holtz ist dicht und schwer, wird von den Zimmerleuten zum bauen gebrauchet. Die Blätter gleichen dem Birnbaumlaube, sind aber viel länger und viel dicker. Die Blüten sind klein und stehen in länglichten Kelchen. Nachdem sie verfallen sind, so folgen Schoten drauf, die äusserlich den Caßienröhren ähnlich sehen, nur daß sie um ein gut Theil kürtzer sind, eine dunckele Farbe haben, und mit weissem Marck erfüllet sind, welches wie das Marck in Beinen sieht und bitter schmecket. Einige Indianer essen es, wann sie sonst nichts anders haben. Seine Wurtzel ist weich und feuchte. Diese Wurtzel dient wider die Bisse vergifteter Thiere, wann sie gespalten, geröstet und auf den Schaden geleget wird. Die Fischer brauchen sie gleichfals zu den Stichen, welche sie von den Fischen bekommen. Der Herr Froger vermeldet in seiner Reisebeschreibung, daß auf der Insel Cayenne in Neufranckreich die Morasten mit Mangues bedecket wären, und an deren Stämmen hienge es voll Austern. Diese Bäume sind dermassen dicke, und ihre Wurtzeln, welche meistens auf der Erde haussen liegen, erheben und verwickeln sich dergestalt in einander, daß man hier und dort wol achtzehen oder zwantzig Schritte darauf gehen kan, ohne die Erde zu berühren. Manna. Manna, frantzösisch, Manne, teutsch, Manna, ist ein Succus concretus, ein zusammen gelauffener und geronnener Saft, der viel von des Zuckers oder des Honigs Natur an sich hat, zergehet oder zerschmiltzt gantz leichtlich in dem Wasser, schmeckt süsse, als wie Honig und hat einen schwachen, eckelen Geruch. Er rinnet wie die andern gummata, entweder von sich selbsten, aus den Stämmen, den stärcksten Aesten und den Blättern, der wilden und der mit Fleiß gezogenen Eschenbäume, welche in häuffiger Menge in Calabria und in Sicilien, insonderheit um Gallipoli, um dem Berge S. Angelo und Atolfe zu wachsen pflegen; oder auch aus den darein gemachten Rissen. Die schönst- und reinste Manna tringet von ihr selbst heraus, im Monat Junius und Julius, wann die Sonne in ihrer grösten Kraft wircket. Zu Anfang scheinet sie, so hell als wie crystallene Tropfen, welche grösser oder kleiner sind, nachdem sie hier und dort ist aus dem Baum getrungen: allein in einem Tage wird sie von der Hitze trocken und gantz weiß, wann es denselben Tag nur nicht geregnet hat; dann von dem Regen schmeltzet sie und geht zu schanden. Sie wird mit kleinen Messern von dem Baume abgenommen, sobald sie nur geronnen ist, und sie lassen sie noch ferner an der Sonne trocken werden, damit sie desto weisser werde, und sich um soviel besser führen lasse. Die andere Manna kommt eben aus denselben Bäumen, im August und im September, wann sich die Hitze der Sonne beginnet zu vermindern. Sie reissen die Rinde der Eschenbäume auf, so rinnet der Saft heraus und läufft zusammen, wie der erste: er lauffet zwar in grössrer Menge heraus, ist aber weit gelber und nicht also rein: darauf wird er vom Baume abgenommen und an der Sonne getreuget. Wann es regnicht oder sonst feucht Wetter ist, so bekommen sie sehr wenig Manna von den Bäumen, dann er ist zerflossen und von dem Regen abgewaschen worden: daher ist auch die Manna zu einer Zeit viel theurer, als wie zu der andern. Schön trocken Wetter muß es seyn, wann sie gesammlet werden soll. Pomet unterscheidet die Manna in drey Sorten: die erste kommt vom Berg S. Angelo und ist insgemein ein wenig schmierig, jedoch nicht ohne Ursach für die beste zu erachten. Die andere ist die Sicilianische Manna, welche gemeiniglich weiß und trocken ist, doch aber voll Maronen oder Feigen. Die dritte ist die Manna von Atolfe und die geringste. Sie ist trocken, weiß und matt, auch oftmahl sehr viel klein Zeug drunter. Die Manna ist zu erwehlen, wann sie recht frisch ist, in grossen oder kleinen, rein und trocknen, leichten Tropfen oder Körnern, welche inwendig hol und voll Syrup, auch als wie crystallisiret sind, weiß sehen und süsse schmecken. Doch darum darff man eben nicht stracks die wegwerffen, welche so gar schön nicht ist, dann sie verliehret unterweilen etwas von ihrer Schönheit, entweder wann sie zu dörre wird, oder wann sie in die Kästen zu harte auf einander gedrucket, oder wann sie verführet, oder gar zu alt wird. Sie ist gut genug, wann sie nur sattsam trocken, weiß und sauber ist, wann nichts nicht drunter ist gemenget worden, wann sie ein wenig fetticht oder schmierig ist, wann sie zwar süsse schmeckt, doch etwas ecket. Sie führet viel Oel und phlegma, saures Saltz und etwas wenig Erde.

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Zitationshilfe: Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/367>, abgerufen am 22.11.2024.