Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721.

Bild:
<< vorherige Seite
[Beginn Spaltensatz]

frantzösisch, Meliante.

teutsch, Honigbaum.

Ist ein Gewächse, welches über Manneshöhe wächst, beständig grüne ist, und in seiner Kraft verbleibet. Sein Stamm ist Daumens dick, rund und gestreifft, rauh anzufühlen, knotigt und gegen die Wurtzel zu holtzig, dicht und röthlicht. Die Blätter sehen fast als wie die an der Pimpernelle, und stehen auch schier also dran, sind aber wol vier oder fünffmahl grösser, als dieselben, kalt, wann man sie anfühlet, voll Adern, rund umher tieff ausgezackt, meergrün von Farbe, eines starcken, übel riechenden Geruchs, der einen schläfrig macht, von Geschmack gantz grunicht und etwas anziehend. Die Blüten wachsen auf den Spitzen, und stehen wie an einer Aehre, sehen schwartzröthlicht aus, sitzen auf kleinen rothen Stielen, sind mit zarter, dünner Wolle oder Haar umgeben, und haben eine iede unter ihrer Blume ein Blatt, so groß als wie ein Nagel, das siehet zuweilen purperfarbig, zuweilen grünlicht purperhaftig aus. Eine iedwede Blüte bestehet aus vier Blättern, die eine offene Hand vorstellen, und sitzet in einem Kelche, der bis auf den Grund hinunter in fünff ungleiche Theile zerschnitten ist, woselbst ein Saft befindlich, der als wie Honig und roth sieht, einen süssen, weinhaftigen und überaus lieblichen Geschmack hat. Dieser Saft findet sich dermassen häuffig, daß er eine gute Zeit auf das kleine Blatt, das unter der Blume zu befinden, herab trieffet. Wann aber die Blume vergangen, so treufft kein Honig mehr herab, sondern der Pistillus wird zu einer Frucht, die als wie eine Blase siehet und so dicke ist, als wie die an der Nigella, häutig, mit vier erhabenen Ecken und in vier Fach getheilt, welche länglichte, schwartze Samen beschliessen, die so gleissend sind, wie die an der Päonie. Seine Wurtzel ist lang, dick und ästig, holtzig, schiest sehr tieff in das Land, und breitet sich weit aus. Dieses Gewächse wächst an feuchten Orten, wo es bergicht ist: ursprünglich kommt es aus Africa, und in Europa ist es gar sehr rar, und wird nur in ein und andern Gärten gezogen. Der Herr Herrmann, Professor Botanices zu Leyden, hat es zu erst bekannt gemacht.

Sein honiggleicher Saft, bevoraus, welcher von sich selbsten herab rinnet, stärcket das Hertz und den Magen, und nähret wol.

Ich habe nicht erfahren können, ob das Gewächse auch zur Artzney wird gebraucht.

Melianthus kommt von meli, mel, Honig, und anthos, flos, die Blume, als ob es heissen solte, des Honigs Blume, oder eine Honigblume.

Melica.

Melica, sive Sorghum, Dod. Park.

Sorgum seu Milium Indicum, Raji Hist.

Sorghum, Ger.

Milium arundinaceum subrotundo semine, Sorgo nominatum, C.B. Pit. Tournef.

Panicum Indicum, Gesn. Hort.

frantzösisch, Ble barbu.

teutsch, Indianischer Hirse.

Ist eine Gattung Hirse, oder ein Gewächs, das gar viel Stengel oder Rohre treibt, die wie das Schilffrohr sehen, acht bis neun Fuß hoch werden, starck und knotig sind, mit weissem Marck erfüllet. [Spaltenumbruch] Die Blätter sind länger als ein Fuß, und drey oder vier Finger breit, als wie die an dem Schilffe. Die Blüten wachsen auf den Spitzen, wie Bündel oder Büschel, viel dicker als wie die an dem gemeinen Hirse, und etwan eines Schuhes lang. Eine iedwede Blume bestehet aus einem Hauffen Fäslein, welche mitten aus einem zweyblätterigen Kelche heraus kommen. Wann die Blüten vergangen sind, so folgen darauf Samen, die schier gantz oder ovalrund, noch eins so dick, wie die gemeinen Hirsekörner, bald gelbe oder bräunlicht, bald schwartz. Die Wurtzel bestehet aus dicken, starcken Zasern. Dieses Gewächse wird in fett und feuchten Lande gebauet, insonderheit in warmen Landen, wie in Italien und Spanien.

Es giebt noch eine Gattung Melica, die wird genennet

Dora, Rauvvolfio.

Sorghi album, Milium Indicum, Dora, J. B.

Sorgo simile granum, Hareomen Arabum, Bellonio.

Milium arundinaceum plano alboque semine, C.B. Raji Hist.

Milium AEthiopicum, Portae.

Die ist von vorhergehender nur darinn unterschieden, daß ihre Körner bräunlicht sind, so dicke, als wie die am Orobus, und trefflich weiß.

Die Samen dieser Gewächse werden zum Futter für das Gevögel gebraucht: es wird auch Brod daraus gebacken, allein es ist gar bröcklicht und giebet schlechte Nahrung. Sie reinigen und öffnen.

Das Marck aus ihren Stengeln soll zu den Kröpfen dienlich seyn: es wird mit Schwamm vermischet, und mit einander zu Asche gebrannt, die wird gesammlet, mit gestossenem Pfeffer vermischet, und dieses Pulver bey abnehmenden Monde eingegeben.

Melica kommt von meli, mel, Honig, dieweil die Bienen Honig aus diesem Gewächse ziehen.

Melilotus.

Melilotus vulgaris, Park. Raji Hist.

Melilotus officinarum Germaniae, C.B. Pit. Tournef.

Trifolium odoratum, Dod.

Trifolium odoratum, sive Melilotus vulgaris flore luteo, J. B.

frantzösisch, Melilot.

teutsch, Steinklee.

Ist ein Gewächse, welches einen oder mehr, zwey bis drey Fuß hohe Stengel treibet, die rund sind und gestreifft, hol, schmal und ästig. Der Blätter wachsen drey und drey auf einem Stiele, die sehen aus wie die am Bockshornkraut, sind aber viel weisser, und am Rande ausgezacket, oder wie mit Fransen besetzt. Die Blüten sind klein, gestalt wie an den Hülsenfrüchten, sitzen wie an langen Aehren bey einander, sehen fast allezeit [Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz]

frantzösisch, Meliante.

teutsch, Honigbaum.

Ist ein Gewächse, welches über Manneshöhe wächst, beständig grüne ist, und in seiner Kraft verbleibet. Sein Stamm ist Daumens dick, rund und gestreifft, rauh anzufühlen, knotigt und gegen die Wurtzel zu holtzig, dicht und röthlicht. Die Blätter sehen fast als wie die an der Pimpernelle, und stehen auch schier also dran, sind aber wol vier oder fünffmahl grösser, als dieselben, kalt, wann man sie anfühlet, voll Adern, rund umher tieff ausgezackt, meergrün von Farbe, eines starcken, übel riechenden Geruchs, der einen schläfrig macht, von Geschmack gantz grunicht und etwas anziehend. Die Blüten wachsen auf den Spitzen, und stehen wie an einer Aehre, sehen schwartzröthlicht aus, sitzen auf kleinen rothen Stielen, sind mit zarter, dünner Wolle oder Haar umgeben, und haben eine iede unter ihrer Blume ein Blatt, so groß als wie ein Nagel, das siehet zuweilen purperfarbig, zuweilen grünlicht purperhaftig aus. Eine iedwede Blüte bestehet aus vier Blättern, die eine offene Hand vorstellen, und sitzet in einem Kelche, der bis auf den Grund hinunter in fünff ungleiche Theile zerschnitten ist, woselbst ein Saft befindlich, der als wie Honig und roth sieht, einen süssen, weinhaftigen und überaus lieblichen Geschmack hat. Dieser Saft findet sich dermassen häuffig, daß er eine gute Zeit auf das kleine Blatt, das unter der Blume zu befinden, herab trieffet. Wann aber die Blume vergangen, so treufft kein Honig mehr herab, sondern der Pistillus wird zu einer Frucht, die als wie eine Blase siehet und so dicke ist, als wie die an der Nigella, häutig, mit vier erhabenen Ecken und in vier Fach getheilt, welche länglichte, schwartze Samen beschliessen, die so gleissend sind, wie die an der Päonie. Seine Wurtzel ist lang, dick und ästig, holtzig, schiest sehr tieff in das Land, und breitet sich weit aus. Dieses Gewächse wächst an feuchten Orten, wo es bergicht ist: ursprünglich kommt es aus Africa, und in Europa ist es gar sehr rar, und wird nur in ein und andern Gärten gezogen. Der Herr Herrmann, Professor Botanices zu Leyden, hat es zu erst bekannt gemacht.

Sein honiggleicher Saft, bevoraus, welcher von sich selbsten herab rinnet, stärcket das Hertz und den Magen, und nähret wol.

Ich habe nicht erfahren können, ob das Gewächse auch zur Artzney wird gebraucht.

Melianthus kommt von μέλι, mel, Honig, und ἄνϑος, flos, die Blume, als ob es heissen solte, des Honigs Blume, oder eine Honigblume.

Melica.

Melica, sive Sorghum, Dod. Park.

Sorgum seu Milium Indicum, Raji Hist.

Sorghum, Ger.

Milium arundinaceum subrotundo semine, Sorgo nominatum, C.B. Pit. Tournef.

Panicum Indicum, Gesn. Hort.

frantzösisch, Blé barbu.

teutsch, Indianischer Hirse.

Ist eine Gattung Hirse, oder ein Gewächs, das gar viel Stengel oder Rohre treibt, die wie das Schilffrohr sehen, acht bis neun Fuß hoch werden, starck und knotig sind, mit weissem Marck erfüllet. [Spaltenumbruch] Die Blätter sind länger als ein Fuß, und drey oder vier Finger breit, als wie die an dem Schilffe. Die Blüten wachsen auf den Spitzen, wie Bündel oder Büschel, viel dicker als wie die an dem gemeinen Hirse, und etwan eines Schuhes lang. Eine iedwede Blume bestehet aus einem Hauffen Fäslein, welche mitten aus einem zweyblätterigen Kelche heraus kommen. Wann die Blüten vergangen sind, so folgen darauf Samen, die schier gantz oder ovalrund, noch eins so dick, wie die gemeinen Hirsekörner, bald gelbe oder bräunlicht, bald schwartz. Die Wurtzel bestehet aus dicken, starcken Zasern. Dieses Gewächse wird in fett und feuchten Lande gebauet, insonderheit in warmen Landen, wie in Italien und Spanien.

Es giebt noch eine Gattung Melica, die wird genennet

Dora, Rauvvolfio.

Sorghi album, Milium Indicum, Dora, J. B.

Sorgo simile granum, Hareomen Arabum, Bellonio.

Milium arundinaceum plano alboque semine, C.B. Raji Hist.

Milium Æthiopicum, Portæ.

Die ist von vorhergehender nur darinn unterschieden, daß ihre Körner bräunlicht sind, so dicke, als wie die am Orobus, und trefflich weiß.

Die Samen dieser Gewächse werden zum Futter für das Gevögel gebraucht: es wird auch Brod daraus gebacken, allein es ist gar bröcklicht und giebet schlechte Nahrung. Sie reinigen und öffnen.

Das Marck aus ihren Stengeln soll zu den Kröpfen dienlich seyn: es wird mit Schwamm vermischet, und mit einander zu Asche gebrannt, die wird gesammlet, mit gestossenem Pfeffer vermischet, und dieses Pulver bey abnehmenden Monde eingegeben.

Melica kommt von μέλι, mel, Honig, dieweil die Bienen Honig aus diesem Gewächse ziehen.

Melilotus.

Melilotus vulgaris, Park. Raji Hist.

Melilotus officinarum Germaniæ, C.B. Pit. Tournef.

Trifolium odoratum, Dod.

Trifolium odoratum, sive Melilotus vulgaris flore luteo, J. B.

frantzösisch, Melilot.

teutsch, Steinklee.

Ist ein Gewächse, welches einen oder mehr, zwey bis drey Fuß hohe Stengel treibet, die rund sind und gestreifft, hol, schmal und ästig. Der Blätter wachsen drey und drey auf einem Stiele, die sehen aus wie die am Bockshornkraut, sind aber viel weisser, und am Rande ausgezacket, oder wie mit Fransen besetzt. Die Blüten sind klein, gestalt wie an den Hülsenfrüchten, sitzen wie an langen Aehren bey einander, sehen fast allezeit [Ende Spaltensatz]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div type="lexiconEntry">
          <pb facs="#f0378"/>
          <cb type="start"/>
          <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Meliante.</hi></hi></p><lb/>
          <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Honigbaum.</hi></p><lb/>
          <p>Ist ein Gewächse, welches über Manneshöhe wächst, beständig grüne ist, und in seiner Kraft verbleibet. Sein Stamm ist Daumens dick, rund und gestreifft, rauh anzufühlen, knotigt und gegen die Wurtzel zu holtzig, dicht und röthlicht. Die Blätter sehen fast als wie die an der Pimpernelle, und stehen auch schier also dran, sind aber wol vier oder fünffmahl grösser, als dieselben, kalt, wann man sie anfühlet, voll Adern, rund umher tieff ausgezackt, meergrün von Farbe, eines starcken, übel riechenden Geruchs, der einen schläfrig macht, von Geschmack gantz grunicht und etwas anziehend. Die Blüten wachsen auf den Spitzen, und stehen wie an einer Aehre, sehen schwartzröthlicht aus, sitzen auf kleinen rothen Stielen, sind mit zarter, dünner Wolle oder Haar umgeben, und haben eine iede unter ihrer Blume ein Blatt, so groß als wie ein Nagel, das siehet zuweilen purperfarbig, zuweilen grünlicht purperhaftig aus. Eine iedwede Blüte bestehet aus vier Blättern, die eine offene Hand vorstellen, und sitzet in einem Kelche, der bis auf den Grund hinunter in fünff ungleiche Theile zerschnitten ist, woselbst ein Saft befindlich, der als wie Honig und roth sieht, einen süssen, weinhaftigen und überaus lieblichen Geschmack hat. Dieser Saft findet sich dermassen häuffig, daß er eine gute Zeit auf das kleine Blatt, das unter der Blume zu befinden, herab trieffet. Wann aber die Blume vergangen, so treufft kein Honig mehr herab, sondern der <hi rendition="#i">Pistillus</hi> wird zu einer Frucht, die als wie eine Blase siehet und so dicke ist, als wie die an der <hi rendition="#i">Nigella,</hi> häutig, mit vier erhabenen Ecken und in vier Fach getheilt, welche länglichte, schwartze Samen beschliessen, die so gleissend sind, wie die an der Päonie. Seine Wurtzel ist lang, dick und ästig, holtzig, schiest sehr tieff in das Land, und breitet sich weit aus. Dieses Gewächse wächst an feuchten Orten, wo es bergicht ist: ursprünglich kommt es aus <hi rendition="#fr">Africa,</hi> und in <hi rendition="#fr">Europa</hi> ist es gar sehr rar, und wird nur in ein und andern Gärten gezogen. Der Herr <hi rendition="#fr">Herrmann,</hi> <hi rendition="#i">Professor Botanices</hi> zu Leyden, hat es zu erst bekannt gemacht.</p><lb/>
          <p>Sein honiggleicher Saft, bevoraus, welcher von sich selbsten herab rinnet, stärcket das Hertz und den Magen, und nähret wol.</p><lb/>
          <p>Ich habe nicht erfahren können, ob das Gewächse auch zur Artzney wird gebraucht.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">Melianthus</hi> kommt von <hi rendition="#i">&#x03BC;&#x1F73;&#x03BB;&#x03B9;, mel,</hi> <hi rendition="#fr">Honig,</hi> und <hi rendition="#i">&#x1F04;&#x03BD;&#x03D1;&#x03BF;&#x03C2;, flos,</hi> die <hi rendition="#fr">Blume,</hi> als ob es heissen solte, des Honigs Blume, oder eine <hi rendition="#fr">Honigblume.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Melica.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Melica, sive Sorghum</hi>, Dod. Park</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sorgum seu Milium Indicum</hi>, Raji Hist</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sorghum</hi>, Ger</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Milium arundinaceum subrotundo semine, Sorgo nominatum</hi>, C.B. Pit. Tournef</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Panicum Indicum</hi>, Gesn. Hort</hi>.</p><lb/>
          <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Blé barbu.</hi></hi></p><lb/>
          <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Indianischer Hirse.</hi></p><lb/>
          <p>Ist eine Gattung Hirse, oder ein Gewächs, das gar viel Stengel oder Rohre treibt, die wie das Schilffrohr sehen, acht bis neun Fuß hoch werden, starck und knotig sind, mit weissem Marck erfüllet. <cb/>
Die Blätter sind länger als ein Fuß, und drey oder vier Finger breit, als wie die an dem Schilffe. Die Blüten wachsen auf den Spitzen, wie Bündel oder Büschel, viel dicker als wie die an dem gemeinen Hirse, und etwan eines Schuhes lang. Eine iedwede Blume bestehet aus einem Hauffen Fäslein, welche mitten aus einem zweyblätterigen Kelche heraus kommen. Wann die Blüten vergangen sind, so folgen darauf Samen, die schier gantz oder ovalrund, noch eins so dick, wie die gemeinen Hirsekörner, bald gelbe oder bräunlicht, bald schwartz. Die Wurtzel bestehet aus dicken, starcken Zasern. Dieses Gewächse wird in fett und feuchten Lande gebauet, insonderheit in warmen Landen, wie in <hi rendition="#fr">Italien</hi> und <hi rendition="#fr">Spanien.</hi></p><lb/>
          <p>Es giebt noch eine Gattung <hi rendition="#i">Melica,</hi> die wird genennet</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Dora</hi>, Rauvvolfio</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sorghi album, Milium Indicum</hi>, Dora, J. B</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Sorgo simile granum, Hareomen Arabum</hi>, Bellonio</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Milium arundinaceum plano alboque semine</hi>, C.B. Raji Hist</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Milium Æthiopicum</hi>, Portæ</hi>.</p><lb/>
          <p>Die ist von vorhergehender nur darinn unterschieden, daß ihre Körner bräunlicht sind, so dicke, als wie die am <hi rendition="#i">Orobus,</hi> und trefflich weiß.</p><lb/>
          <p>Die Samen dieser Gewächse werden zum Futter für das Gevögel gebraucht: es wird auch Brod daraus gebacken, allein es ist gar bröcklicht und giebet schlechte Nahrung. Sie reinigen und öffnen.</p><lb/>
          <p>Das Marck aus ihren Stengeln soll zu den Kröpfen dienlich seyn: es wird mit Schwamm vermischet, und mit einander zu Asche gebrannt, die wird gesammlet, mit gestossenem Pfeffer vermischet, und dieses Pulver bey abnehmenden Monde eingegeben.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i">Melica</hi> kommt von <hi rendition="#i">&#x03BC;&#x1F73;&#x03BB;&#x03B9;, mel,</hi> <hi rendition="#fr">Honig,</hi> dieweil die Bienen Honig aus diesem Gewächse ziehen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="lexiconEntry">
          <head>Melilotus.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Melilotus vulgaris</hi>, Park. Raji Hist</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Melilotus officinarum Germaniæ</hi>, C.B. Pit. Tournef</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Trifolium odoratum</hi>, Dod</hi>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Trifolium odoratum, sive Melilotus vulgaris flore luteo</hi>, J. B</hi>.</p><lb/>
          <p>frantzösisch, <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">Melilot.</hi></hi></p><lb/>
          <p>teutsch, <hi rendition="#fr">Steinklee.</hi></p><lb/>
          <p>Ist ein Gewächse, welches einen oder mehr, zwey bis drey Fuß hohe Stengel treibet, die rund sind und gestreifft, hol, schmal und ästig. Der Blätter wachsen drey und drey auf einem Stiele, die sehen aus wie die am Bockshornkraut, sind aber viel weisser, und am Rande ausgezacket, oder wie mit Fransen besetzt. Die Blüten sind klein, gestalt wie an den Hülsenfrüchten, sitzen wie an langen Aehren bey einander, sehen fast allezeit  <cb type="end"/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0378] frantzösisch, Meliante. teutsch, Honigbaum. Ist ein Gewächse, welches über Manneshöhe wächst, beständig grüne ist, und in seiner Kraft verbleibet. Sein Stamm ist Daumens dick, rund und gestreifft, rauh anzufühlen, knotigt und gegen die Wurtzel zu holtzig, dicht und röthlicht. Die Blätter sehen fast als wie die an der Pimpernelle, und stehen auch schier also dran, sind aber wol vier oder fünffmahl grösser, als dieselben, kalt, wann man sie anfühlet, voll Adern, rund umher tieff ausgezackt, meergrün von Farbe, eines starcken, übel riechenden Geruchs, der einen schläfrig macht, von Geschmack gantz grunicht und etwas anziehend. Die Blüten wachsen auf den Spitzen, und stehen wie an einer Aehre, sehen schwartzröthlicht aus, sitzen auf kleinen rothen Stielen, sind mit zarter, dünner Wolle oder Haar umgeben, und haben eine iede unter ihrer Blume ein Blatt, so groß als wie ein Nagel, das siehet zuweilen purperfarbig, zuweilen grünlicht purperhaftig aus. Eine iedwede Blüte bestehet aus vier Blättern, die eine offene Hand vorstellen, und sitzet in einem Kelche, der bis auf den Grund hinunter in fünff ungleiche Theile zerschnitten ist, woselbst ein Saft befindlich, der als wie Honig und roth sieht, einen süssen, weinhaftigen und überaus lieblichen Geschmack hat. Dieser Saft findet sich dermassen häuffig, daß er eine gute Zeit auf das kleine Blatt, das unter der Blume zu befinden, herab trieffet. Wann aber die Blume vergangen, so treufft kein Honig mehr herab, sondern der Pistillus wird zu einer Frucht, die als wie eine Blase siehet und so dicke ist, als wie die an der Nigella, häutig, mit vier erhabenen Ecken und in vier Fach getheilt, welche länglichte, schwartze Samen beschliessen, die so gleissend sind, wie die an der Päonie. Seine Wurtzel ist lang, dick und ästig, holtzig, schiest sehr tieff in das Land, und breitet sich weit aus. Dieses Gewächse wächst an feuchten Orten, wo es bergicht ist: ursprünglich kommt es aus Africa, und in Europa ist es gar sehr rar, und wird nur in ein und andern Gärten gezogen. Der Herr Herrmann, Professor Botanices zu Leyden, hat es zu erst bekannt gemacht. Sein honiggleicher Saft, bevoraus, welcher von sich selbsten herab rinnet, stärcket das Hertz und den Magen, und nähret wol. Ich habe nicht erfahren können, ob das Gewächse auch zur Artzney wird gebraucht. Melianthus kommt von μέλι, mel, Honig, und ἄνϑος, flos, die Blume, als ob es heissen solte, des Honigs Blume, oder eine Honigblume. Melica. Melica, sive Sorghum, Dod. Park. Sorgum seu Milium Indicum, Raji Hist. Sorghum, Ger. Milium arundinaceum subrotundo semine, Sorgo nominatum, C.B. Pit. Tournef. Panicum Indicum, Gesn. Hort. frantzösisch, Blé barbu. teutsch, Indianischer Hirse. Ist eine Gattung Hirse, oder ein Gewächs, das gar viel Stengel oder Rohre treibt, die wie das Schilffrohr sehen, acht bis neun Fuß hoch werden, starck und knotig sind, mit weissem Marck erfüllet. Die Blätter sind länger als ein Fuß, und drey oder vier Finger breit, als wie die an dem Schilffe. Die Blüten wachsen auf den Spitzen, wie Bündel oder Büschel, viel dicker als wie die an dem gemeinen Hirse, und etwan eines Schuhes lang. Eine iedwede Blume bestehet aus einem Hauffen Fäslein, welche mitten aus einem zweyblätterigen Kelche heraus kommen. Wann die Blüten vergangen sind, so folgen darauf Samen, die schier gantz oder ovalrund, noch eins so dick, wie die gemeinen Hirsekörner, bald gelbe oder bräunlicht, bald schwartz. Die Wurtzel bestehet aus dicken, starcken Zasern. Dieses Gewächse wird in fett und feuchten Lande gebauet, insonderheit in warmen Landen, wie in Italien und Spanien. Es giebt noch eine Gattung Melica, die wird genennet Dora, Rauvvolfio. Sorghi album, Milium Indicum, Dora, J. B. Sorgo simile granum, Hareomen Arabum, Bellonio. Milium arundinaceum plano alboque semine, C.B. Raji Hist. Milium Æthiopicum, Portæ. Die ist von vorhergehender nur darinn unterschieden, daß ihre Körner bräunlicht sind, so dicke, als wie die am Orobus, und trefflich weiß. Die Samen dieser Gewächse werden zum Futter für das Gevögel gebraucht: es wird auch Brod daraus gebacken, allein es ist gar bröcklicht und giebet schlechte Nahrung. Sie reinigen und öffnen. Das Marck aus ihren Stengeln soll zu den Kröpfen dienlich seyn: es wird mit Schwamm vermischet, und mit einander zu Asche gebrannt, die wird gesammlet, mit gestossenem Pfeffer vermischet, und dieses Pulver bey abnehmenden Monde eingegeben. Melica kommt von μέλι, mel, Honig, dieweil die Bienen Honig aus diesem Gewächse ziehen. Melilotus. Melilotus vulgaris, Park. Raji Hist. Melilotus officinarum Germaniæ, C.B. Pit. Tournef. Trifolium odoratum, Dod. Trifolium odoratum, sive Melilotus vulgaris flore luteo, J. B. frantzösisch, Melilot. teutsch, Steinklee. Ist ein Gewächse, welches einen oder mehr, zwey bis drey Fuß hohe Stengel treibet, die rund sind und gestreifft, hol, schmal und ästig. Der Blätter wachsen drey und drey auf einem Stiele, die sehen aus wie die am Bockshornkraut, sind aber viel weisser, und am Rande ausgezacket, oder wie mit Fransen besetzt. Die Blüten sind klein, gestalt wie an den Hülsenfrüchten, sitzen wie an langen Aehren bey einander, sehen fast allezeit

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

TextGrid: Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-02-19T20:05:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-02-19T20:05:58Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: DTABf-getreu; Zeilenumbrüche markiert: nein;

Abbildungen innerhalb des Textteils wurden nicht markiert. Die Stichwörter der einzelnen Einträge innerhalb des Textteils sind, abweichend von der Vorlage, nicht in Versalien gesetzt.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/378
Zitationshilfe: Lémery, Nicolas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lemery_lexicon_1721/378>, abgerufen am 22.11.2024.