[Lessing, Gotthold Ephraim]: Hamburgische Dramaturgie. Bd. 2. Hamburg u. a., [1769].fidelis Parmeno infidelis vel Syrus meh- ihm, was er seiner Personen für Namen
beylegen, oder was er mit diesen Namen für einen Stand oder für eine Verrichtung verbinden wollte. Sonach dürfte sich viel- leicht Donatus auch selbst so zweydeutig nicht ausgedrückt haben; und mit Verän- derung einer einzigen Sylbe ist dieser Anstoß vermieden. Man lese nehmlich entweder: Absurdum est, Comicum aperte argu- mentum confingentem vel nomen per- sonae &c. Oder auch aperte argumentum confingere & nomen personae u. s. w. fidelis Parmeno infidelis vel Syrus meh- ihm, was er ſeiner Perſonen für Namen
beylegen, oder was er mit dieſen Namen für einen Stand oder für eine Verrichtung verbinden wollte. Sonach dürfte ſich viel- leicht Donatus auch ſelbſt ſo zweydeutig nicht ausgedrückt haben; und mit Verän- derung einer einzigen Sylbe iſt dieſer Anſtoß vermieden. Man leſe nehmlich entweder: Abſurdum eſt, Comicum aperte argu- mentum confingentem vel nomen per- ſonæ &c. Oder auch aperte argumentum confingere & nomen perſonæ u. ſ. w. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0306" n="300"/><hi rendition="#aq">fidelis <hi rendition="#g">Parmeno</hi> infidelis vel <hi rendition="#g">Syrus</hi><lb/> vel <hi rendition="#g">Geta</hi>: miles Thraſo vel Polemon:<lb/> juvenis <hi rendition="#g">Pamphilus</hi>: matrona <hi rendition="#g">Myr-<lb/> rhina</hi>, & puer ab adore <hi rendition="#g">Storax</hi>: vel a<lb/> ludo & a geſticulatione <hi rendition="#g">Circus</hi>: & item<lb/> ſimilia. In quibus ſummum Poetæ vi-<lb/> tium eſt, ſi quid e contrario repugnans<lb/> contrarium diverſumque protulerit, niſi<lb/> per</hi> ἀντιϕρασιν <hi rendition="#aq">nomen impoſuerit jocula-<lb/> riter, ut <hi rendition="#g">Miſarygrides</hi> in Plauto di-<lb/> citer trapezita.</hi> Wer ſich durch noch mehr<lb/> Beyſpiele hiervon überzeugen will, der darf nur<lb/> die Namen bey dem Plautus und Terenz unter-<lb/> ſuchen. Da ihre Stücke alle aus dem Griechi-<lb/> ſchen genommen ſind: ſo ſind auch die Namen<lb/> ihrer Perſonen griechiſchen Urſprungs, und ha-<lb/> ben, der Etymologie nach, immer eine Bezie-<lb/> hung auf den Stand, auf die Denkungsart,<lb/> oder auf ſonſt etwas, was dieſe Perſonen mit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">meh-</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_25_2" prev="#seg2pn_25_1" place="foot" n="(*)">ihm, was er ſeiner Perſonen für Namen<lb/> beylegen, oder was er mit dieſen Namen<lb/> für einen Stand oder für eine Verrichtung<lb/> verbinden wollte. Sonach dürfte ſich viel-<lb/> leicht Donatus auch ſelbſt ſo zweydeutig<lb/> nicht ausgedrückt haben; und mit Verän-<lb/> derung einer einzigen Sylbe iſt dieſer Anſtoß<lb/> vermieden. Man leſe nehmlich entweder:<lb/><hi rendition="#aq">Abſurdum eſt, Comicum aperte argu-<lb/> mentum confingentem vel nomen per-<lb/> ſonæ &c.</hi> Oder auch <hi rendition="#aq">aperte argumentum<lb/> confingere & nomen perſonæ</hi> u. ſ. w.</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [300/0306]
fidelis Parmeno infidelis vel Syrus
vel Geta: miles Thraſo vel Polemon:
juvenis Pamphilus: matrona Myr-
rhina, & puer ab adore Storax: vel a
ludo & a geſticulatione Circus: & item
ſimilia. In quibus ſummum Poetæ vi-
tium eſt, ſi quid e contrario repugnans
contrarium diverſumque protulerit, niſi
per ἀντιϕρασιν nomen impoſuerit jocula-
riter, ut Miſarygrides in Plauto di-
citer trapezita. Wer ſich durch noch mehr
Beyſpiele hiervon überzeugen will, der darf nur
die Namen bey dem Plautus und Terenz unter-
ſuchen. Da ihre Stücke alle aus dem Griechi-
ſchen genommen ſind: ſo ſind auch die Namen
ihrer Perſonen griechiſchen Urſprungs, und ha-
ben, der Etymologie nach, immer eine Bezie-
hung auf den Stand, auf die Denkungsart,
oder auf ſonſt etwas, was dieſe Perſonen mit
meh-
(*)
(*) ihm, was er ſeiner Perſonen für Namen
beylegen, oder was er mit dieſen Namen
für einen Stand oder für eine Verrichtung
verbinden wollte. Sonach dürfte ſich viel-
leicht Donatus auch ſelbſt ſo zweydeutig
nicht ausgedrückt haben; und mit Verän-
derung einer einzigen Sylbe iſt dieſer Anſtoß
vermieden. Man leſe nehmlich entweder:
Abſurdum eſt, Comicum aperte argu-
mentum confingentem vel nomen per-
ſonæ &c. Oder auch aperte argumentum
confingere & nomen perſonæ u. ſ. w.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |