Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.einem Schriftsteller, wenn er es auch in Eine Vorrede sollte nichts enthalten, schichte
einem Schriftſteller, wenn er es auch in Eine Vorrede ſollte nichts enthalten, ſchichte
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <p><pb facs="#f0017" n="IX"/> einem Schriftſteller, wenn er es auch in<lb/> ſolchen Dingen zu ſeinem Vertrauten zu<lb/> machen gedenkt. — So lange der Virtuo-<lb/> ſe Anſchläge faſſet, Ideen ſammlet, wäh-<lb/> let, ordnet, in Plane vertheilet: ſo lange<lb/> genießt er die ſich ſelbſt belohnenden Wol-<lb/> lüſte der Empfängniß. Aber ſo bald er<lb/> einen Schritt weiter gehet, und Hand an-<lb/> leget, ſeine Schöpfung auch auſſer ſich dar-<lb/> zuſtellen: ſogleich fangen die Schmerzen<lb/> der Geburt an, welchen er ſich ſelten ohne<lb/> alle Aufmunterung unterziehet. —</p><lb/> <p>Eine Vorrede ſollte nichts enthalten,<lb/> als die Geſchichte des Buchs. Die Ge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſchichte</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [IX/0017]
einem Schriftſteller, wenn er es auch in
ſolchen Dingen zu ſeinem Vertrauten zu
machen gedenkt. — So lange der Virtuo-
ſe Anſchläge faſſet, Ideen ſammlet, wäh-
let, ordnet, in Plane vertheilet: ſo lange
genießt er die ſich ſelbſt belohnenden Wol-
lüſte der Empfängniß. Aber ſo bald er
einen Schritt weiter gehet, und Hand an-
leget, ſeine Schöpfung auch auſſer ſich dar-
zuſtellen: ſogleich fangen die Schmerzen
der Geburt an, welchen er ſich ſelten ohne
alle Aufmunterung unterziehet. —
Eine Vorrede ſollte nichts enthalten,
als die Geſchichte des Buchs. Die Ge-
ſchichte
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