Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.Aristoteles scheinet diese Kraft des Wirklichen etwas * Aristoteles Rhetor. lib. II. cap. 20.
Ariſtoteles ſcheinet dieſe Kraft des Wirklichen etwas * Ariſtoteles Rhetor. lib. II. cap. 20.
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Ariſtoteles ſcheinet dieſe Kraft des Wirklichen
zwar gekannt zu haben; weil er ſie aber aus einer
unrechten Quelle herleitet, ſo konnte es nicht feh-
len, er mußte eine falſche Anwendung davon ma-
chen. Es wird nicht undienlich ſeyn, ſeine ganze
Lehre von dem Exempel (περι παραδειγματος) hier
zu überſehen *. Erſt von ſeiner Eintheilung des
Exempels: Παραδειγματων δ̛ ἐιδη δυο ἐϛιν, ſagt er,
ἑν μεν γαρ ἐϛι παραδειγματος ἐιδος, το λεγειν πραγ-
ματα προγεγε νημενα, ἑν δε, το ἁυτα ποιειν. Τουτου
δ̛ ἑν μεν παραβολη: ἑν δε λογοι: οἱον ὁι αισωπειοι και
λιβυκοι. Die Eintheilung überhaupt iſt richtig;
von einem Commentator aber würde ich verlangen,
daß er uns den Grund von der Unterabtheilung der
erdichteten Exempel beybrächte, und uns lehrte,
warum es deren nur zweyerley Arten gäbe, und
mehrere nicht geben könne. Er würde dieſen Grund,
wie ich es oben gethan habe, leicht aus den Bey-
ſpielen ſelbſt abſtrahiren können, die Ariſtoteles da-
von giebt. Die Parabel nehmlich führt er durch
ein ὡσπερ ἐι τις ein; und die Fabeln erzehlt er als
etwas
* Ariſtoteles Rhetor. lib. II. cap. 20.
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