Lessing, Gotthold Ephraim: Fabeln. Berlin, 1759.auf die Aesopischen Fabeln, welche auf diese Eigen- Aber auch alsdenn noch, wenn es dem Schüler bald * Critische Vorrede zu M. v. K. neuen Fabeln.
auf die Aeſopiſchen Fabeln, welche auf dieſe Eigen- Aber auch alsdenn noch, wenn es dem Schüler bald * Critiſche Vorrede zu M. v. K. neuen Fabeln.
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auf die Aeſopiſchen Fabeln, welche auf dieſe Eigen-
ſchaften gebauet werden, geſehen haben.
Aber auch alsdenn noch, wenn es dem Schüler
an dieſer weitläuftigen Kenntniß nicht mehr fehlte,
würde man ihn die Fabeln Anfangs müſſen mehr
finden, als erfinden laſſen; und die allmäligen
Stuffen von dieſem Finden zum Erfinden, die
ſind es eigentlich, was ich durch verſchiedene Ver-
ſuche meines zweyten Buchs habe zeigen wollen.
Ein gewiſſer Kunſtrichter ſagt: „Man darf nur im
„Holz und im Feld, inſonderheit aber auf der Jagd,
„auf alles Betragen der zahmen und der wilden
„Thiere aufmerkſam ſeyn, und ſo oft etwas ſonder-
„bares und merkwürdiges zum Vorſchein kömmt,
„ſich ſelber in den Gedanken fragen, ob es nicht
„eine Aehnlichkeit mit einem gewiſſen Charakter der
„menſchlichen Sitten habe, und in dieſem Falle in
„eine ſymboliſche Fabel ausgebildet werden kön-
„ne *. Die Mühe mit ſeinem Schüler auf die
Jagd zu gehen, kann ſich der Lehrer erſparen, wenn
er in die alten Fabeln ſelbſt eine Art von Jagd zu
legen weiß; indem er die Geſchichte derſelben
bald
* Critiſche Vorrede zu M. v. K. neuen Fabeln.
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