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Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780.

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§. 23.

Noch einmal. Der Mangel jener Leh¬
ren in den Schriften des Alten Testaments
beweiset wider ihre Göttlichkeit nichts. Mo¬
ses war doch von Gott gesandt, obschon die
Sanktion seines Gesetzes sich nur auf dieses
Leben erstreckte. Denn warum weiter?
Er war ja nur an das Israelitsche Volk,
an das damalige Israelitische Volk ge¬
sandt: und sein Auftrag war den Kennt¬
nissen, den Fähigkeiten, den Neigungen die¬
ses damaligen Israelitischen Volks, so
wie der Bestimmung des künftigen, voll¬
kommen angemessen. Das ist genug.

§. 24.
§. 23.

Noch einmal. Der Mangel jener Leh¬
ren in den Schriften des Alten Teſtaments
beweiſet wider ihre Goͤttlichkeit nichts. Mo¬
ſes war doch von Gott geſandt, obſchon die
Sanktion ſeines Geſetzes ſich nur auf dieſes
Leben erſtreckte. Denn warum weiter?
Er war ja nur an das Iſraelitſche Volk,
an das damalige Iſraelitiſche Volk ge¬
ſandt: und ſein Auftrag war den Kennt¬
niſſen, den Faͤhigkeiten, den Neigungen die¬
ſes damaligen Iſraelitiſchen Volks, ſo
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kommen angemeſſen. Das iſt genug.

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[26/0029] §. 23. Noch einmal. Der Mangel jener Leh¬ ren in den Schriften des Alten Teſtaments beweiſet wider ihre Goͤttlichkeit nichts. Mo¬ ſes war doch von Gott geſandt, obſchon die Sanktion ſeines Geſetzes ſich nur auf dieſes Leben erſtreckte. Denn warum weiter? Er war ja nur an das Iſraelitſche Volk, an das damalige Iſraelitiſche Volk ge¬ ſandt: und ſein Auftrag war den Kennt¬ niſſen, den Faͤhigkeiten, den Neigungen die¬ ſes damaligen Iſraelitiſchen Volks, ſo wie der Beſtimmung des kuͤnftigen, voll¬ kommen angemeſſen. Das iſt genug. §. 24.

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts. Berlin, 1780, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_menschengeschlecht_1780/29>, abgerufen am 24.11.2024.