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Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767.

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Minna von Barnhelm,


Riccaut. Jk hätt ihn zu sprek, sehr nothwen-
dik. Jk komm ihm bringen eine Nouvelle,
davon er sehr fröhlik seyn wird.
Das Fräulein. Jch bedauere um so viel
mehr. -- Doch hoffe ich, vielleicht bald, ihn zu
sprechen. Jst es gleichviel, aus wessen Munde
er diese gute Nachricht erfährt, so erbiete ich mich,
mein Herr -- --
Riccaut. Jk versteh. -- Mademoiselle parle
francois? Mais sans doute; telle que je la vois! --
La demande etoit bien impolie; Vous me par-
donneres, Mademoiselle.
--
Das Fräulein. Mein Herr --
Riccaut. Nit? Sie sprek nit Französisch, Jhro
Gnad?
Das Fräulein. Mein Herr, in Frankreich
würde ich es zu sprechen suchen. Aber warum
hier? Jch höre ja, daß Sie mich verstehen, mein
Herr. Und ich, mein Herr, werde Sie gewiß
auch verstehen; sprechen Sie, wie es Jhnen
beliebt.
Riccaut. Gutt, gutt! Jk kann auk mik auf
Deutsch explicier. -- Saches donc. Mademoiselle --
Jhre
Minna von Barnhelm,


Riccaut. Jk haͤtt ihn zu ſprek, ſehr nothwen-
dik. Jk komm ihm bringen eine Nouvelle,
davon er ſehr froͤhlik ſeyn wird.
Das Fraͤulein. Jch bedauere um ſo viel
mehr. — Doch hoffe ich, vielleicht bald, ihn zu
ſprechen. Jſt es gleichviel, aus weſſen Munde
er dieſe gute Nachricht erfaͤhrt, ſo erbiete ich mich,
mein Herr — —
Riccaut. Jk verſteh. — Mademoiſelle parle
françois? Mais ſans doute; telle que je la vois! —
La demande etoit bien impolie; Vous me par-
donnerés, Mademoiſelle.
Das Fraͤulein. Mein Herr —
Riccaut. Nit? Sie ſprek nit Franzoͤſiſch, Jhro
Gnad?
Das Fraͤulein. Mein Herr, in Frankreich
wuͤrde ich es zu ſprechen ſuchen. Aber warum
hier? Jch hoͤre ja, daß Sie mich verſtehen, mein
Herr. Und ich, mein Herr, werde Sie gewiß
auch verſtehen; ſprechen Sie, wie es Jhnen
beliebt.
Riccaut. Gutt, gutt! Jk kann auk mik auf
Deutſch explicier. — Sachés donc. Mademoiſelle
Jhre
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[118/0122] Minna von Barnhelm, Riccaut. Jk haͤtt ihn zu ſprek, ſehr nothwen- dik. Jk komm ihm bringen eine Nouvelle, davon er ſehr froͤhlik ſeyn wird. Das Fraͤulein. Jch bedauere um ſo viel mehr. — Doch hoffe ich, vielleicht bald, ihn zu ſprechen. Jſt es gleichviel, aus weſſen Munde er dieſe gute Nachricht erfaͤhrt, ſo erbiete ich mich, mein Herr — — Riccaut. Jk verſteh. — Mademoiſelle parle françois? Mais ſans doute; telle que je la vois! — La demande etoit bien impolie; Vous me par- donnerés, Mademoiſelle. — Das Fraͤulein. Mein Herr — Riccaut. Nit? Sie ſprek nit Franzoͤſiſch, Jhro Gnad? Das Fraͤulein. Mein Herr, in Frankreich wuͤrde ich es zu ſprechen ſuchen. Aber warum hier? Jch hoͤre ja, daß Sie mich verſtehen, mein Herr. Und ich, mein Herr, werde Sie gewiß auch verſtehen; ſprechen Sie, wie es Jhnen beliebt. Riccaut. Gutt, gutt! Jk kann auk mik auf Deutſch explicier. — Sachés donc. Mademoiſelle — Jhre

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/122>, abgerufen am 21.11.2024.