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Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767.

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oder das Soldatenglück.


v. Tellheim. Genug, mein Freund. Den
Namen Eurer Herrschaft wollte ich wissen; aber
nicht ihre Geheimnisse. Geht nur!
Der Bediente. Kammerad, das wäre kein
Herr für mich!
Zehnter Auftritt.
v. Tellheim. Just.
v. Tellheim. Mache, Just, mache, daß wir
aus diesem Hause kommen! Die Höflichkeit der
fremden Dame ist mir empfindlicher, als die
Grobheit des Wirths. Hier nimm diesen Ring;
die einzige Kostbarkeit, die mir übrig ist; von der
ich nie geglaubt hätte, einen solchen Gebrauch zu
machen! -- Versetze ihn! laß dir achtzig Frie-
drichsdor darauf geben; die Rechnung des Wirths
kann keine dreyßig betragen. Bezahle ihn, und
räume meine Sachen -- Ja, wohin? --
Wohin du willst. Der wohlfeilste Gasthof der
beste. Du sollst mich hier neben an, auf dem
Kaffeehause, treffen. Jch gehe, mache deine
Sache gut. --

Just.
oder das Soldatengluͤck.


v. Tellheim. Genug, mein Freund. Den
Namen Eurer Herrſchaft wollte ich wiſſen; aber
nicht ihre Geheimniſſe. Geht nur!
Der Bediente. Kammerad, das waͤre kein
Herr fuͤr mich!
Zehnter Auftritt.
v. Tellheim. Juſt.
v. Tellheim. Mache, Juſt, mache, daß wir
aus dieſem Hauſe kommen! Die Hoͤflichkeit der
fremden Dame iſt mir empfindlicher, als die
Grobheit des Wirths. Hier nimm dieſen Ring;
die einzige Koſtbarkeit, die mir uͤbrig iſt; von der
ich nie geglaubt haͤtte, einen ſolchen Gebrauch zu
machen! — Verſetze ihn! laß dir achtzig Frie-
drichsdor darauf geben; die Rechnung des Wirths
kann keine dreyßig betragen. Bezahle ihn, und
raͤume meine Sachen — Ja, wohin? —
Wohin du willſt. Der wohlfeilſte Gaſthof der
beſte. Du ſollſt mich hier neben an, auf dem
Kaffeehauſe, treffen. Jch gehe, mache deine
Sache gut. —

Juſt.
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[31/0035] oder das Soldatengluͤck. v. Tellheim. Genug, mein Freund. Den Namen Eurer Herrſchaft wollte ich wiſſen; aber nicht ihre Geheimniſſe. Geht nur! Der Bediente. Kammerad, das waͤre kein Herr fuͤr mich! Zehnter Auftritt. v. Tellheim. Juſt. v. Tellheim. Mache, Juſt, mache, daß wir aus dieſem Hauſe kommen! Die Hoͤflichkeit der fremden Dame iſt mir empfindlicher, als die Grobheit des Wirths. Hier nimm dieſen Ring; die einzige Koſtbarkeit, die mir uͤbrig iſt; von der ich nie geglaubt haͤtte, einen ſolchen Gebrauch zu machen! — Verſetze ihn! laß dir achtzig Frie- drichsdor darauf geben; die Rechnung des Wirths kann keine dreyßig betragen. Bezahle ihn, und raͤume meine Sachen — Ja, wohin? — Wohin du willſt. Der wohlfeilſte Gaſthof der beſte. Du ſollſt mich hier neben an, auf dem Kaffeehauſe, treffen. Jch gehe, mache deine Sache gut. — Juſt.

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Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/35>, abgerufen am 23.11.2024.