Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
Minna von Barnhelm,


Aber freue dich nur mit mir. Es ist so traurig,
sich allein zu freuen. Nun, so nimm doch --
Franciska. Jch stehle es Jhnen, Fräulein;
Sie sind trunken, von Fröhlichkeit trun-
ken. --
Das Fräulein. Mädchen, ich habe einen
zänkischen Rausch, nimm, oder --
(sie zwingt
ihr das Geld in die Hand)
Und wenn du dich bedan-
kest! -- Warte; gut, daß ich daran denke.

(sie greift nochmals in die Schatulle nach Geld) Das,
liebe Franciska, stecke bey Seite; für den ersten
blessirten armen Soldaten, der uns anspricht. --
Vierter Auftritt.
Der Wirth. Das Fräulein.
Franciska.
Das Fräulein. Nun? wird er kommen?
Der Wirth. Der widerwärtige, ungeschlif-
fene Kerl!
Das Fräulein. Wer?
Der Wirth. Sein Bedienter. Er weigert
sich, nach ihm zu gehen.

Das
Minna von Barnhelm,


Aber freue dich nur mit mir. Es iſt ſo traurig,
ſich allein zu freuen. Nun, ſo nimm doch —
Franciska. Jch ſtehle es Jhnen, Fraͤulein;
Sie ſind trunken, von Froͤhlichkeit trun-
ken. —
Das Fraͤulein. Maͤdchen, ich habe einen
zaͤnkiſchen Rauſch, nimm, oder —
(ſie zwingt
ihr das Geld in die Hand)
Und wenn du dich bedan-
keſt! — Warte; gut, daß ich daran denke.

(ſie greift nochmals in die Schatulle nach Geld) Das,
liebe Franciska, ſtecke bey Seite; fuͤr den erſten
bleſſirten armen Soldaten, der uns anſpricht. —
Vierter Auftritt.
Der Wirth. Das Fraͤulein.
Franciska.
Das Fraͤulein. Nun? wird er kommen?
Der Wirth. Der widerwaͤrtige, ungeſchlif-
fene Kerl!
Das Fraͤulein. Wer?
Der Wirth. Sein Bedienter. Er weigert
ſich, nach ihm zu gehen.

Das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#MIN">
            <p><pb facs="#f0062" n="58"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Minna von Barnhelm,</hi></fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
Aber freue dich nur mit mir. Es i&#x017F;t &#x017F;o traurig,<lb/>
&#x017F;ich allein zu freuen. Nun, &#x017F;o nimm doch &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Franciska.</hi> </speaker>
            <p>Jch &#x017F;tehle es Jhnen, Fra&#x0364;ulein;<lb/>
Sie &#x017F;ind trunken, von Fro&#x0364;hlichkeit trun-<lb/>
ken. &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MIN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Das Fra&#x0364;ulein.</hi> </speaker>
            <p>Ma&#x0364;dchen, ich habe einen<lb/>
za&#x0364;nki&#x017F;chen Rau&#x017F;ch, nimm, oder &#x2014;</p>
            <stage>(&#x017F;ie zwingt<lb/>
ihr das Geld in die Hand)</stage>
            <p>Und wenn du dich bedan-<lb/>
ke&#x017F;t! &#x2014; Warte; gut, daß ich daran denke.</p><lb/>
            <stage>(&#x017F;ie greift nochmals in die Schatulle nach Geld)</stage>
            <p>Das,<lb/>
liebe Franciska, &#x017F;tecke bey Seite; fu&#x0364;r den er&#x017F;ten<lb/>
ble&#x017F;&#x017F;irten armen Soldaten, der uns an&#x017F;pricht. &#x2014;</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vierter Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#fr">Der Wirth. Das Fra&#x0364;ulein.<lb/>
Franciska.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#MIN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Das Fra&#x0364;ulein.</hi> </speaker>
            <p>Nun? wird er kommen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WIR">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Der Wirth.</hi> </speaker>
            <p>Der widerwa&#x0364;rtige, unge&#x017F;chlif-<lb/>
fene Kerl!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MIN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Das Fra&#x0364;ulein.</hi> </speaker>
            <p>Wer?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WIR">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Der Wirth.</hi> </speaker>
            <p>Sein Bedienter. Er weigert<lb/>
&#x017F;ich, nach ihm zu gehen.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[58/0062] Minna von Barnhelm, Aber freue dich nur mit mir. Es iſt ſo traurig, ſich allein zu freuen. Nun, ſo nimm doch — Franciska. Jch ſtehle es Jhnen, Fraͤulein; Sie ſind trunken, von Froͤhlichkeit trun- ken. — Das Fraͤulein. Maͤdchen, ich habe einen zaͤnkiſchen Rauſch, nimm, oder — (ſie zwingt ihr das Geld in die Hand) Und wenn du dich bedan- keſt! — Warte; gut, daß ich daran denke. (ſie greift nochmals in die Schatulle nach Geld) Das, liebe Franciska, ſtecke bey Seite; fuͤr den erſten bleſſirten armen Soldaten, der uns anſpricht. — Vierter Auftritt. Der Wirth. Das Fraͤulein. Franciska. Das Fraͤulein. Nun? wird er kommen? Der Wirth. Der widerwaͤrtige, ungeſchlif- fene Kerl! Das Fraͤulein. Wer? Der Wirth. Sein Bedienter. Er weigert ſich, nach ihm zu gehen. Das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/62
Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/62>, abgerufen am 21.11.2024.