Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
oder das Soldatenglück.


Franciska. Bringen Sie doch den Schurken
her. -- Des Majors Bediente kenne ich ja wohl
alle. Welcher wäre denn das?
Das Fräulein. Bringen Sie ihn geschwind
her. Wenn er uns sieht, wird er schon gehen.
(Der Wirth geht ab.)
Fünfter Auftritt.
Das Fräulein. Franciska.
Das Fräulein. Jch kann den Augenlick nicht
erwarten. Aber, Franciska, du bist noch immer
so kalt? Du willst dich noch nicht mit mir
freuen?
Franciska. Jch wollte von Herzen gern;
wenn nur --
Das Fräulein. Wenn nur?
Franciska. Wir haben den Mann wieder-
gefunden; aber wie haben wir ihn wiedergefun-
den? Nach allem, was wir von ihm hören, muß
es ihm übel gehn. Er muß unglücklich seyn.
Das jammert mich.

Das
oder das Soldatengluͤck.


Franciska. Bringen Sie doch den Schurken
her. — Des Majors Bediente kenne ich ja wohl
alle. Welcher waͤre denn das?
Das Fraͤulein. Bringen Sie ihn geſchwind
her. Wenn er uns ſieht, wird er ſchon gehen.
(Der Wirth geht ab.)
Fuͤnfter Auftritt.
Das Fraͤulein. Franciska.
Das Fraͤulein. Jch kann den Augenlick nicht
erwarten. Aber, Franciska, du biſt noch immer
ſo kalt? Du willſt dich noch nicht mit mir
freuen?
Franciska. Jch wollte von Herzen gern;
wenn nur —
Das Fraͤulein. Wenn nur?
Franciska. Wir haben den Mann wieder-
gefunden; aber wie haben wir ihn wiedergefun-
den? Nach allem, was wir von ihm hoͤren, muß
es ihm uͤbel gehn. Er muß ungluͤcklich ſeyn.
Das jammert mich.

Das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#WIR">
            <pb facs="#f0063" n="59"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">oder das Soldatenglu&#x0364;ck.</hi> </fw><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Franciska.</hi> </speaker>
            <p>Bringen Sie doch den Schurken<lb/>
her. &#x2014; Des Majors Bediente kenne ich ja wohl<lb/>
alle. Welcher wa&#x0364;re denn das?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MIN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Das Fra&#x0364;ulein.</hi> </speaker>
            <p>Bringen Sie ihn ge&#x017F;chwind<lb/>
her. Wenn er uns &#x017F;ieht, wird er &#x017F;chon gehen.</p>
          </sp><lb/>
          <stage>(Der Wirth geht ab.)</stage>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;nfter Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#fr">Das Fra&#x0364;ulein. Franciska.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#MIN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Das Fra&#x0364;ulein.</hi> </speaker>
            <p>Jch kann den Augenlick nicht<lb/>
erwarten. Aber, Franciska, du bi&#x017F;t noch immer<lb/>
&#x017F;o kalt? Du will&#x017F;t dich noch nicht mit mir<lb/>
freuen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Franciska.</hi> </speaker>
            <p>Jch wollte von Herzen gern;<lb/>
wenn nur &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MIN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Das Fra&#x0364;ulein.</hi> </speaker>
            <p>Wenn nur?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Franciska.</hi> </speaker>
            <p>Wir haben den Mann wieder-<lb/>
gefunden; aber wie haben wir ihn wiedergefun-<lb/>
den? Nach allem, was wir von ihm ho&#x0364;ren, muß<lb/>
es ihm u&#x0364;bel gehn. Er muß unglu&#x0364;cklich &#x017F;eyn.<lb/>
Das jammert mich.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[59/0063] oder das Soldatengluͤck. Franciska. Bringen Sie doch den Schurken her. — Des Majors Bediente kenne ich ja wohl alle. Welcher waͤre denn das? Das Fraͤulein. Bringen Sie ihn geſchwind her. Wenn er uns ſieht, wird er ſchon gehen. (Der Wirth geht ab.) Fuͤnfter Auftritt. Das Fraͤulein. Franciska. Das Fraͤulein. Jch kann den Augenlick nicht erwarten. Aber, Franciska, du biſt noch immer ſo kalt? Du willſt dich noch nicht mit mir freuen? Franciska. Jch wollte von Herzen gern; wenn nur — Das Fraͤulein. Wenn nur? Franciska. Wir haben den Mann wieder- gefunden; aber wie haben wir ihn wiedergefun- den? Nach allem, was wir von ihm hoͤren, muß es ihm uͤbel gehn. Er muß ungluͤcklich ſeyn. Das jammert mich. Das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/63
Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/63>, abgerufen am 21.11.2024.