Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
oder das Soldatenglück.


Vierter Auftritt.
Paul Werner. Der Wirth. Franciska.
Werner. Da ist er ja!
Franciska. Hundert Pistolen? Jch meynte,
nur achtzig.
Der Wirth. Es ist wahr, nur neunzig, nur
neunzig. Das will ich thun, mein schönes Kind,
das will ich thun.
Franciska. Alles das wird sich finden, Herr
Wirth.
Werner. (der ihnen hinterwärts näher kömmt, und
auf einmal der Franciska auf die Schulter klopft)
Frauen-
zimmerchen! Frauenzimmerchen!
Franciska. (erschrickt) He!
Werner. Erschrecke Sie nicht! -- Frauen-
zimmerchen, Frauenzimmerchen, ich sehe, Sie ist
hübsch, und ist wohl gar fremd -- Und hübsche
fremde Leute müssen gewarnet werden -- Frauen-
zimmerchen, Frauenzimmerchen, nehm Sie Sich
vor dem Manne in Acht!
(auf den Wirth zeigend)
Der Wirth. Je, unvermuthete Freude! Herr
Paul Werner! Willkommen bey uns, willkom-
men!
F 3
oder das Soldatengluͤck.


Vierter Auftritt.
Paul Werner. Der Wirth. Franciska.
Werner. Da iſt er ja!
Franciska. Hundert Piſtolen? Jch meynte,
nur achtzig.
Der Wirth. Es iſt wahr, nur neunzig, nur
neunzig. Das will ich thun, mein ſchoͤnes Kind,
das will ich thun.
Franciska. Alles das wird ſich finden, Herr
Wirth.
Werner. (der ihnen hinterwaͤrts naͤher koͤmmt, und
auf einmal der Franciska auf die Schulter klopft)
Frauen-
zimmerchen! Frauenzimmerchen!
Franciska. (erſchrickt) He!
Werner. Erſchrecke Sie nicht! — Frauen-
zimmerchen, Frauenzimmerchen, ich ſehe, Sie iſt
huͤbſch, und iſt wohl gar fremd — Und huͤbſche
fremde Leute muͤſſen gewarnet werden — Frauen-
zimmerchen, Frauenzimmerchen, nehm Sie Sich
vor dem Manne in Acht!
(auf den Wirth zeigend)
Der Wirth. Je, unvermuthete Freude! Herr
Paul Werner! Willkommen bey uns, willkom-
men!
F 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0089" n="85"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">oder das Soldatenglu&#x0364;ck.</hi> </fw><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vierter Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#fr">Paul Werner. Der Wirth. Franciska.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#WAC">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Werner.</hi> </speaker>
            <p>Da i&#x017F;t er ja!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Franciska.</hi> </speaker>
            <p>Hundert Pi&#x017F;tolen? Jch meynte,<lb/>
nur achtzig.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WIR">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Der Wirth.</hi> </speaker>
            <p>Es i&#x017F;t wahr, nur neunzig, nur<lb/>
neunzig. Das will ich thun, mein &#x017F;cho&#x0364;nes Kind,<lb/>
das will ich thun.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Franciska.</hi> </speaker>
            <p>Alles das wird &#x017F;ich finden, Herr<lb/>
Wirth.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WAC">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Werner.</hi> </speaker>
            <stage>(der ihnen hinterwa&#x0364;rts na&#x0364;her ko&#x0364;mmt, und<lb/>
auf einmal der Franciska auf die Schulter klopft)</stage>
            <p>Frauen-<lb/>
zimmerchen! Frauenzimmerchen!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FRA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Franciska.</hi> </speaker>
            <stage>(er&#x017F;chrickt)</stage>
            <p>He!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WAC">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Werner.</hi> </speaker>
            <p>Er&#x017F;chrecke Sie nicht! &#x2014; Frauen-<lb/>
zimmerchen, Frauenzimmerchen, ich &#x017F;ehe, Sie i&#x017F;t<lb/>
hu&#x0364;b&#x017F;ch, und i&#x017F;t wohl gar fremd &#x2014; Und hu&#x0364;b&#x017F;che<lb/>
fremde Leute mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en gewarnet werden &#x2014; Frauen-<lb/>
zimmerchen, Frauenzimmerchen, nehm Sie Sich<lb/>
vor dem Manne in Acht!</p>
            <stage>(auf den Wirth zeigend)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#WIR">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Der Wirth.</hi> </speaker>
            <p>Je, unvermuthete Freude! Herr<lb/>
Paul Werner! Willkommen bey uns, willkom-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 3</fw><fw place="bottom" type="catch">men!</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[85/0089] oder das Soldatengluͤck. Vierter Auftritt. Paul Werner. Der Wirth. Franciska. Werner. Da iſt er ja! Franciska. Hundert Piſtolen? Jch meynte, nur achtzig. Der Wirth. Es iſt wahr, nur neunzig, nur neunzig. Das will ich thun, mein ſchoͤnes Kind, das will ich thun. Franciska. Alles das wird ſich finden, Herr Wirth. Werner. (der ihnen hinterwaͤrts naͤher koͤmmt, und auf einmal der Franciska auf die Schulter klopft) Frauen- zimmerchen! Frauenzimmerchen! Franciska. (erſchrickt) He! Werner. Erſchrecke Sie nicht! — Frauen- zimmerchen, Frauenzimmerchen, ich ſehe, Sie iſt huͤbſch, und iſt wohl gar fremd — Und huͤbſche fremde Leute muͤſſen gewarnet werden — Frauen- zimmerchen, Frauenzimmerchen, nehm Sie Sich vor dem Manne in Acht! (auf den Wirth zeigend) Der Wirth. Je, unvermuthete Freude! Herr Paul Werner! Willkommen bey uns, willkom- men! F 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/89
Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm, oder das Soldatenglück. Berlin, 1767, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_minna_1767/89>, abgerufen am 18.12.2024.