Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lessing, Gotthold Ephraim: Nathan der Weise. Berlin, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite
Die aller Orten diesen Grund durchschlängeln;
Ein Bild des Reichthums. Seht Jhr? Allerliebst!
Nathan.
Was witzelst du mir da? Von wessen Brautkleid
Sinnbilderst du mir so gelehrt? -- Bist du
Denn Braut?
Daja.
Jch?
Nathan.
Nun wer denn?
Daja.
Jch? -- lieber Gott!
Nathan.
Wer denn? Von wessen Brautkleid sprichst du denn? --
Das alles ist ja dein, und keiner andern.
Daja.
Jst mein? Soll mein seyn? -- Jst für Recha nicht?
Nathan.
Was ich für Recha mitgebracht, das liegt
Jn einem andern Ballen. Mach! nimm weg!
Trag deine Siebensachen fort!
Daja.
Versucher!
Nein, wären es die Kostbarkeiten auch
Der ganzen Welt! Nicht rühr an! wenn Jhr mir
Vorher nicht schwört, von dieser einzigen
Gelegen-
M
Die aller Orten dieſen Grund durchſchlaͤngeln;
Ein Bild des Reichthums. Seht Jhr? Allerliebſt!
Nathan.
Was witzelſt du mir da? Von weſſen Brautkleid
Sinnbilderſt du mir ſo gelehrt? — Biſt du
Denn Braut?
Daja.
Jch?
Nathan.
Nun wer denn?
Daja.
Jch? — lieber Gott!
Nathan.
Wer denn? Von weſſen Brautkleid ſprichſt du denn? —
Das alles iſt ja dein, und keiner andern.
Daja.
Jſt mein? Soll mein ſeyn? — Jſt fuͤr Recha nicht?
Nathan.
Was ich fuͤr Recha mitgebracht, das liegt
Jn einem andern Ballen. Mach! nimm weg!
Trag deine Siebenſachen fort!
Daja.
Verſucher!
Nein, waͤren es die Koſtbarkeiten auch
Der ganzen Welt! Nicht ruͤhr an! wenn Jhr mir
Vorher nicht ſchwoͤrt, von dieſer einzigen
Gelegen-
M
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#DAJ">
              <p><pb facs="#f0185" n="177"/>
Die aller Orten die&#x017F;en Grund durch&#x017F;chla&#x0364;ngeln;<lb/>
Ein Bild des Reichthums. Seht Jhr? Allerlieb&#x017F;t!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#NAT">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Nathan.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Was witzel&#x017F;t du mir da? Von we&#x017F;&#x017F;en Brautkleid<lb/>
Sinnbilder&#x017F;t du mir &#x017F;o gelehrt? &#x2014; Bi&#x017F;t du<lb/>
Denn Braut?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DAJ">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Daja.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Jch?</hi> </p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#NAT">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Nathan.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Nun wer denn?</hi> </p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DAJ">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Daja.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p> <hi rendition="#et">Jch? &#x2014; lieber Gott!</hi> </p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#NAT">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Nathan.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Wer denn? Von we&#x017F;&#x017F;en Brautkleid &#x017F;prich&#x017F;t du denn? &#x2014;<lb/>
Das alles i&#x017F;t ja dein, und keiner andern.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DAJ">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Daja.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>J&#x017F;t mein? Soll mein &#x017F;eyn? &#x2014; J&#x017F;t fu&#x0364;r Recha nicht?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#NAT">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Nathan.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Was ich fu&#x0364;r Recha mitgebracht, das liegt<lb/>
Jn einem andern Ballen. Mach! nimm weg!<lb/>
Trag deine Sieben&#x017F;achen fort!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#DAJ">
              <speaker> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Daja.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Ver&#x017F;ucher!</hi><lb/>
Nein, wa&#x0364;ren es die Ko&#x017F;tbarkeiten auch<lb/>
Der ganzen Welt! Nicht ru&#x0364;hr an! wenn Jhr mir<lb/>
Vorher nicht &#x017F;chwo&#x0364;rt, von die&#x017F;er einzigen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M</fw><fw place="bottom" type="catch">Gelegen-</fw><lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[177/0185] Die aller Orten dieſen Grund durchſchlaͤngeln; Ein Bild des Reichthums. Seht Jhr? Allerliebſt! Nathan. Was witzelſt du mir da? Von weſſen Brautkleid Sinnbilderſt du mir ſo gelehrt? — Biſt du Denn Braut? Daja. Jch? Nathan. Nun wer denn? Daja. Jch? — lieber Gott! Nathan. Wer denn? Von weſſen Brautkleid ſprichſt du denn? — Das alles iſt ja dein, und keiner andern. Daja. Jſt mein? Soll mein ſeyn? — Jſt fuͤr Recha nicht? Nathan. Was ich fuͤr Recha mitgebracht, das liegt Jn einem andern Ballen. Mach! nimm weg! Trag deine Siebenſachen fort! Daja. Verſucher! Nein, waͤren es die Koſtbarkeiten auch Der ganzen Welt! Nicht ruͤhr an! wenn Jhr mir Vorher nicht ſchwoͤrt, von dieſer einzigen Gelegen- M

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_nathan_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_nathan_1779/185
Zitationshilfe: Lessing, Gotthold Ephraim: Nathan der Weise. Berlin, 1779, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lessing_nathan_1779/185>, abgerufen am 21.11.2024.