Lessing, Gotthold Ephraim: Vorbericht. In: Preussische Kriegeslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier. Berlin, 1758, S. 1–13.rung, die sich nicht durch wilde Sprünge und Ausschweifungen zeigt, sondern die wahre Ordnung der Begebenheiten zu der Ordnung ihrer Empfindungen und Bilder macht. Alle seine Bilder sind erhaben, und alle sein Erhabnes ist naiv. Von dem poetischen Pompe weis er nichts; und prahlen und schimmern scheint er, weder als Dichter noch als Soldat zu wollen. Sein Flug aber hält nie einerley Höhe. Eben der Adler, der vor in die Sonne sah, läßt sich nun tief herab, auf der Erde sein Futter zu suchen; und das ohne Beschädigung sei- rung, die sich nicht durch wilde Sprünge und Ausschweifungen zeigt, sondern die wahre Ordnung der Begebenheiten zu der Ordnung ihrer Empfindungen und Bilder macht. Alle seine Bilder sind erhaben, und alle sein Erhabnes ist naiv. Von dem poetischen Pompe weis er nichts; und prahlen und schimmern scheint er, weder als Dichter noch als Soldat zu wollen. Sein Flug aber hält nie einerley Höhe. Eben der Adler, der vor in die Sonne sah, läßt sich nun tief herab, auf der Erde sein Futter zu suchen; und das ohne Beschädigung sei- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0005"/> rung, die sich nicht durch wilde Sprünge und Ausschweifungen zeigt, sondern die wahre Ordnung der Begebenheiten zu der Ordnung ihrer Empfindungen und Bilder macht. </p><lb/> <p> Alle seine Bilder sind erhaben, und alle sein Erhabnes ist naiv. Von dem poetischen Pompe weis er nichts; und prahlen und schimmern scheint er, weder als Dichter noch als Soldat zu wollen. </p><lb/> <p> Sein Flug aber hält nie einerley Höhe. Eben der Adler, der vor in die Sonne sah, läßt sich nun tief herab, auf der Erde sein Futter zu suchen; und das ohne Beschädigung sei- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0005]
rung, die sich nicht durch wilde Sprünge und Ausschweifungen zeigt, sondern die wahre Ordnung der Begebenheiten zu der Ordnung ihrer Empfindungen und Bilder macht.
Alle seine Bilder sind erhaben, und alle sein Erhabnes ist naiv. Von dem poetischen Pompe weis er nichts; und prahlen und schimmern scheint er, weder als Dichter noch als Soldat zu wollen.
Sein Flug aber hält nie einerley Höhe. Eben der Adler, der vor in die Sonne sah, läßt sich nun tief herab, auf der Erde sein Futter zu suchen; und das ohne Beschädigung sei-
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(2018-09-20T14:07:31Z)
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Rahel Gajaneh Hartz: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2018-09-20T14:07:31Z)
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