[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.Vorrede des Uebersetzers. Der kurze Auszug der Geschichte, die sich in Esth- Lief- Bey der Uebersetzung habe mich zweyer Abschriften be- Es sind keine opera Ciceronis, welche nach Gronovischer Ab-
Vorrede des Ueberſetzers. Der kurze Auszug der Geſchichte, die ſich in Eſth- Lief- Bey der Ueberſetzung habe mich zweyer Abſchriften be- Es ſind keine opera Ciceronis, welche nach Gronoviſcher Ab-
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Vorrede des Ueberſetzers.
Der kurze Auszug der Geſchichte, die ſich in Eſth- Lief-
Lett- Curland und Semgallen bis 1677 zugetragen von
Guſtav von Lode, Mannrichter und Ritmeiſtern ꝛc. hat
wegen reifer Beurtheilungen und tuͤchtiger Documente viel Lieb-
haber gefunden, wie denn auch das Werk durch die Feder ſei-
nes Hofmeiſters und nachmaligen Hauspredigers bey des Herrn
von Plater, Staroſten zu Duͤneburg Excellenz, David
Werners, ins Lateiniſche uͤberſetzet worden. Allein in al-
ten Sachen hat dieſer Auszug weder was beſonders noch gelehr-
tes, man muͤſte denn diejenigen Griechiſchen und Lateiniſchen
Stellen dahin rechnen, worinne ſein Jnformator ihm fortge-
holfen, die doch ſo wichtige Sachen nicht entdecken. Jn
ſpaͤtern Zeiten ſind die Daͤniſchen Scribenten, Pontanus
und Huitfeld, gleichſam ſeine Kirchenvaͤter. Uebrigens
verdienet er in Sachen ſeiner Zeit allerdings ſein gehoͤriges
Lob.
Bey der Ueberſetzung habe mich zweyer Abſchriften be-
dienet. Die erſte, welche ich die Rigiſche nenne, war alt,
deutlich geſchrieben, aber ſehr mangelhaft, und ging nur bis
ins Jahr CHriſti 1207. Dieſe traf mit dem Gruberi-
ſchen Manuſcript in allem, auch ſogar in den Gloſſen uͤber-
ein. Sie hatte am Rande die Jahre CHriſti, war auch
mit einigen Anmerkungen, doch ſehr ſparſam, verſehen, die
aber ſehr mat herauskamen, und auf Muthmaſſungen mehren-
theils hinausliefen. Die andere, ſo ich die Revelſche heiſſe,
war eine neue Abſchrift von alten Papieren, ganz volſtaͤndig,
und ſchien dem Grundtexte am naͤchſten zu treten. Denn
ſie hatte nicht nur keine Gloſſen, ſondern faſte ſich auch
hier und da kuͤrzer, und druͤckte ſich runder aus, als
das andere Manuſcript, welches mit unnoͤthigen, und uͤber-
fluͤßig deutlichen Zwiſchenſaͤtzen angefuͤllet war, die faſt den
Gloſſen gleichen.
Es ſind keine opera Ciceronis, welche nach Gronoviſcher
Critik die verſchiedenen Lesarten darſtellen ſollen, daher man
auch durchgaͤngig ſolche Wortveraͤnderungen unbemerkt gelaſſen,
auſſer, wo etwas daran gelegen geſchienen. Zur Probe der
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