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[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.

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Geschichte des dritten Bischof Alberts, neunzehntes Jahr,
1216Zeichen einer obersten und unumschränkten, eines Grafen aber ein Beweiß seiner ein-
geschränkten und von anderer Befehl abhangenden Gewalt. Von Hamburg und dem
wird Herr von
Lawenburg.
Rechte Alberts auf selbige Stadt handelt Lambec. Von Lovenburg aber bezeu-
gens alle Scribenten damaliger Zeit, so viel ihn nur einen Grafen von Louenburg,
manchmal auch aus Versehen der Abschreiber von Lüneborg nennen. Man verstehet
aber darunter Lauenburg an der Elbe, mit der herumliegenden Gegend Sadelbende,
welches der König 1204 dem Grafen Adolph von Hollstein entrissen und es an Alber-
ten
gegeben, der wiederum durch dessen Zurückgebung Anno 1227 sich aus dem Gefäng-
niß los geholfen. Er beklagt sich hierüber in einem an den Pabst abgelassenen Schrei-
ben bey Schannat. vindem. l. p. 196: "Jch ward gefangen und saß sehr lange in
"Eisen, woraus ich nicht eher errettet noch losgelassen werden konte, bis ich eins meiner
"vestesten Schlösser, so mir durch das Erbschafts- (d. i. Eigenthums) Recht zuständig
"war, fahren lassen muste etc." Was das vor ein Schloß gewesen, und an wen es
überlassen worden, erkläret uns Albert von Staden ums Jahr 1227: "Das Schloß
"Louenburg wird dem Herzog (von Sachsen) Alberten für die Loslassung des Gra-
"fen Albert wieder ausgegeben." Dieser, weil ihm zu gleicher Zeit Ratzeburg mit ab-
getreten wurde, behielt diese 2 Schlösser als gleichsam zum Grunde des neu anzulegenden
Herzogthums Sachsen, nachdem nicht allein Heinrich der Löwe und dessen Prinzen,
sondern auch Adolph von Schauenburg und die Könige von Dännemark, Canut
und Waldemar, dasjenige Gewebe zerrissen hatten, welches sein Vater, erwählter
Herzog von Engern und einen Theil von Westphalen, in diesen Gegenden jenseit der
Elbe unrechtmäßig angezettelt. Denn Lauenburg ist niemals ein Stück von En-
gern
oder Westphalen gewesen. Wenn das wahr ist, wie es auch ist: so sehe ich
nicht ab, wie Lauenburg die Seitenverwandten angehe, die nicht von dem ersten
Stifter des neuen Fürstenthums, Alberten, abstammen, und sich selbst nicht einmal
Alberts Ge-
mahlin war
Hedwig, eine
Prinzeßin des
Landgrafen
von Thürin-
gen,
erster
Ehe.
vor Nachkommen Alberts, sondern seines Bruders Heinrichs, ausgeben. Das an-
sehnliche Glück dieses jungen Orlamündischen Herrn, so ihm von der Gnade seines
Vetters, des Königs, anleuchtete, und die Herrschaft über ganz Nordalbingen ihn
hoffen ließ, bewog den Landgraf Hermannen von Thüringen, daß er ihm seine Prin-
zeßin Tochter erster Ehe, Namens Hedwig, zur Gemahlin gab, die die einzige leibli-
che Schwester von derselben Jetta war, welche nachher die Landgrafschaft Thüringen
auf das Haus Meissen gebracht. Daß Landgraf Hermann eine Tochter dieses Na-
mens aus ersterer Ehe gehabt, und diese an einen Graf Alberten vermählet worden,
ist ausser Zweifel. Denn so melden die annales Landgraviorum p. 350 edit. Eccard.
"Hermann hatte von Sophien 2 Töchter, Jutta und Hedwigen. Die historia de
"Landgraviis p.
406. Hermann nahm Sophien, des Pfalzgrafen einzige Prin-
"zeßin zur Gemahlin, und zeugte 2 Prinzeßinnen mit ihr, davon eine den Grafen von
"Elsaten geheirathet, die andere, Namens Jutta, mit Dietrichen - - verlobet wor-
"den. Annales Breves p. 345. Hermann bekam die Sophie aus der Pfalz zur
"Gewahlin, und zeugtete mit ihr 2 Töchter; davon die eine mit dem Marggrafen von
"Meissen, Dietrichen, getrauet ward, die andere, Heddewiges, bekam den Graf
"Albert von Alsaten. Die Annales Reinersbornenses in Manuscript: "Die an-
"dere Prinzeßin des Landgrafen Hermanns, nemlich Hedwigis, ward an den Graf
"Albert von Alsaten vermählet." Also schreibt auch Roth, Ursinus und alle alte
Jrthum bey
der Heirath
dieser Hed-
wig.
und neue Verfasser der Thüringischen Geschichte. Die einmüthige Uebereinstimmung
dieser Scribenten hat den Herrn Eccarden bewogen, unter den Elsaßischen Landgra-
fen sich einen zu suchen, dem er die Hedwig zur Gemahlin beylegen könte, und endlich
Alberten, des Königs Rudolphs Vater, dazu zu erwählen, in Geneal. Saxon. p. 335.
ohnerachtet die Genealog. Habsburg. p. 83 von der Vermählung dieses Alberts mit der
Thüringischen Hedwig nichts gewust, der auch Herr Hergott im tom. 1. p. 130 sei-
nes ansehnlichen genealogischen Werks Recht, und anderer ihren Romainen aus der Hi-
storie spöttischen Abschied gibt. Wie ich nun hierbey die Erfindungskraft des Herrn
Eccards bewundere, der aus allem allerley machen kan: also halte ichs diesem Mann
auch zu gute, weil er durch die einhellige Aussage aller Thüringischen Historienschrei-
Quelle des Jr-
thums.
ber, die wir nur haben, zu diesem Fehltrit sich verleiten lassen, helfe ihm auch gerne und
willig auf, und bringe ihn wieder auf den rechten Weg. Die Quelle der ganzen Thü-
ringischen
Geschichte mitlerer Zeit, so weit noch was gesundes daran ist, sind die Rei-
netsbornischen
Jahrbücher, welche die Mönche dieses Klosters von seiner ersten Grün-
dung an bis auf die Zeiten Karls des IIII ausgeführet haben. Es ist Sonnen-
klar, daß die übrigen Scribenten alle daraus geschöpfet, und jeder nach seinem Gutbe-
finden theils manches weggelassen, theils hinzugethan, theils geändert haben, wie es ei-
Geſchichte des dritten Biſchof Alberts, neunzehntes Jahr,
1216Zeichen einer oberſten und unumſchraͤnkten, eines Grafen aber ein Beweiß ſeiner ein-
geſchraͤnkten und von anderer Befehl abhangenden Gewalt. Von Hamburg und dem
wird Herr von
Lawenburg.
Rechte Alberts auf ſelbige Stadt handelt Lambec. Von Lovenburg aber bezeu-
gens alle Scribenten damaliger Zeit, ſo viel ihn nur einen Grafen von Louenburg,
manchmal auch aus Verſehen der Abſchreiber von Luͤneborg nennen. Man verſtehet
aber darunter Lauenburg an der Elbe, mit der herumliegenden Gegend Sadelbende,
welches der Koͤnig 1204 dem Grafen Adolph von Hollſtein entriſſen und es an Alber-
ten
gegeben, der wiederum durch deſſen Zuruͤckgebung Anno 1227 ſich aus dem Gefaͤng-
niß los geholfen. Er beklagt ſich hieruͤber in einem an den Pabſt abgelaſſenen Schrei-
ben bey Schannat. vindem. l. p. 196: „Jch ward gefangen und ſaß ſehr lange in
„Eiſen, woraus ich nicht eher errettet noch losgelaſſen werden konte, bis ich eins meiner
„veſteſten Schloͤſſer, ſo mir durch das Erbſchafts- (d. i. Eigenthums) Recht zuſtaͤndig
„war, fahren laſſen muſte ꝛc.„ Was das vor ein Schloß geweſen, und an wen es
uͤberlaſſen worden, erklaͤret uns Albert von Staden ums Jahr 1227: „Das Schloß
Louenburg wird dem Herzog (von Sachſen) Alberten fuͤr die Loslaſſung des Gra-
„fen Albert wieder ausgegeben.„ Dieſer, weil ihm zu gleicher Zeit Ratzeburg mit ab-
getreten wurde, behielt dieſe 2 Schloͤſſer als gleichſam zum Grunde des neu anzulegenden
Herzogthums Sachſen, nachdem nicht allein Heinrich der Loͤwe und deſſen Prinzen,
ſondern auch Adolph von Schauenburg und die Koͤnige von Daͤnnemark, Canut
und Waldemar, dasjenige Gewebe zerriſſen hatten, welches ſein Vater, erwaͤhlter
Herzog von Engern und einen Theil von Weſtphalen, in dieſen Gegenden jenſeit der
Elbe unrechtmaͤßig angezettelt. Denn Lauenburg iſt niemals ein Stuͤck von En-
gern
oder Weſtphalen geweſen. Wenn das wahr iſt, wie es auch iſt: ſo ſehe ich
nicht ab, wie Lauenburg die Seitenverwandten angehe, die nicht von dem erſten
Stifter des neuen Fuͤrſtenthums, Alberten, abſtammen, und ſich ſelbſt nicht einmal
Alberts Ge-
mahlin war
Hedwig, eine
Prinzeßin des
Landgrafen
von Thuͤrin-
gen,
erſter
Ehe.
vor Nachkommen Alberts, ſondern ſeines Bruders Heinrichs, ausgeben. Das an-
ſehnliche Gluͤck dieſes jungen Orlamuͤndiſchen Herrn, ſo ihm von der Gnade ſeines
Vetters, des Koͤnigs, anleuchtete, und die Herrſchaft uͤber ganz Nordalbingen ihn
hoffen ließ, bewog den Landgraf Hermannen von Thuͤringen, daß er ihm ſeine Prin-
zeßin Tochter erſter Ehe, Namens Hedwig, zur Gemahlin gab, die die einzige leibli-
che Schweſter von derſelben Jetta war, welche nachher die Landgrafſchaft Thuͤringen
auf das Haus Meiſſen gebracht. Daß Landgraf Hermann eine Tochter dieſes Na-
mens aus erſterer Ehe gehabt, und dieſe an einen Graf Alberten vermaͤhlet worden,
iſt auſſer Zweifel. Denn ſo melden die annales Landgraviorum p. 350 edit. Eccard.
Hermann hatte von Sophien 2 Toͤchter, Jutta und Hedwigen. Die hiſtoria de
„Landgraviis p.
406. Hermann nahm Sophien, des Pfalzgrafen einzige Prin-
„zeßin zur Gemahlin, und zeugte 2 Prinzeßinnen mit ihr, davon eine den Grafen von
Elſaten geheirathet, die andere, Namens Jutta, mit Dietrichen ‒ ‒ verlobet wor-
„den. Annales Breves p. 345. Hermann bekam die Sophie aus der Pfalz zur
„Gewahlin, und zeugtete mit ihr 2 Toͤchter; davon die eine mit dem Marggrafen von
Meiſſen, Dietrichen, getrauet ward, die andere, Heddewiges, bekam den Graf
Albert von Alſaten. Die Annales Reinersbornenſes in Manuſcript: „Die an-
„dere Prinzeßin des Landgrafen Hermanns, nemlich Hedwigis, ward an den Graf
Albert von Alſaten vermaͤhlet.„ Alſo ſchreibt auch Roth, Urſinus und alle alte
Jrthum bey
der Heirath
dieſer Hed-
wig.
und neue Verfaſſer der Thuͤringiſchen Geſchichte. Die einmuͤthige Uebereinſtimmung
dieſer Scribenten hat den Herrn Eccarden bewogen, unter den Elſaßiſchen Landgra-
fen ſich einen zu ſuchen, dem er die Hedwig zur Gemahlin beylegen koͤnte, und endlich
Alberten, des Koͤnigs Rudolphs Vater, dazu zu erwaͤhlen, in Geneal. Saxon. p. 335.
ohnerachtet die Genealog. Habsburg. p. 83 von der Vermaͤhlung dieſes Alberts mit der
Thuͤringiſchen Hedwig nichts gewuſt, der auch Herr Hergott im tom. 1. p. 130 ſei-
nes anſehnlichen genealogiſchen Werks Recht, und anderer ihren Romainen aus der Hi-
ſtorie ſpoͤttiſchen Abſchied gibt. Wie ich nun hierbey die Erfindungskraft des Herrn
Eccards bewundere, der aus allem allerley machen kan: alſo halte ichs dieſem Mann
auch zu gute, weil er durch die einhellige Ausſage aller Thuͤringiſchen Hiſtorienſchrei-
Quelle des Jr-
thums.
ber, die wir nur haben, zu dieſem Fehltrit ſich verleiten laſſen, helfe ihm auch gerne und
willig auf, und bringe ihn wieder auf den rechten Weg. Die Quelle der ganzen Thuͤ-
ringiſchen
Geſchichte mitlerer Zeit, ſo weit noch was geſundes daran iſt, ſind die Rei-
netsborniſchen
Jahrbuͤcher, welche die Moͤnche dieſes Kloſters von ſeiner erſten Gruͤn-
dung an bis auf die Zeiten Karls des IIII ausgefuͤhret haben. Es iſt Sonnen-
klar, daß die uͤbrigen Scribenten alle daraus geſchoͤpfet, und jeder nach ſeinem Gutbe-
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Er beklagt ſich hieruͤber in einem an den Pabſt abgelaſſenen Schrei- ben bey Schannat. vindem. l. p. 196: „Jch ward gefangen und ſaß ſehr lange in „Eiſen, woraus ich nicht eher errettet noch losgelaſſen werden konte, bis ich eins meiner „veſteſten Schloͤſſer, ſo mir durch das Erbſchafts- (d. i. Eigenthums) Recht zuſtaͤndig „war, fahren laſſen muſte ꝛc.„ Was das vor ein Schloß geweſen, und an wen es uͤberlaſſen worden, erklaͤret uns Albert von Staden ums Jahr 1227: „Das Schloß „Louenburg wird dem Herzog (von Sachſen) Alberten fuͤr die Loslaſſung des Gra- „fen Albert wieder ausgegeben.„ Dieſer, weil ihm zu gleicher Zeit Ratzeburg mit ab- getreten wurde, behielt dieſe 2 Schloͤſſer als gleichſam zum Grunde des neu anzulegenden Herzogthums Sachſen, nachdem nicht allein Heinrich der Loͤwe und deſſen Prinzen, ſondern auch Adolph von Schauenburg und die Koͤnige von Daͤnnemark, Canut und Waldemar, dasjenige Gewebe zerriſſen hatten, welches ſein Vater, erwaͤhlter Herzog von Engern und einen Theil von Weſtphalen, in dieſen Gegenden jenſeit der Elbe unrechtmaͤßig angezettelt. Denn Lauenburg iſt niemals ein Stuͤck von En- gern oder Weſtphalen geweſen. Wenn das wahr iſt, wie es auch iſt: ſo ſehe ich nicht ab, wie Lauenburg die Seitenverwandten angehe, die nicht von dem erſten Stifter des neuen Fuͤrſtenthums, Alberten, abſtammen, und ſich ſelbſt nicht einmal vor Nachkommen Alberts, ſondern ſeines Bruders Heinrichs, ausgeben. Das an- ſehnliche Gluͤck dieſes jungen Orlamuͤndiſchen Herrn, ſo ihm von der Gnade ſeines Vetters, des Koͤnigs, anleuchtete, und die Herrſchaft uͤber ganz Nordalbingen ihn hoffen ließ, bewog den Landgraf Hermannen von Thuͤringen, daß er ihm ſeine Prin- zeßin Tochter erſter Ehe, Namens Hedwig, zur Gemahlin gab, die die einzige leibli- che Schweſter von derſelben Jetta war, welche nachher die Landgrafſchaft Thuͤringen auf das Haus Meiſſen gebracht. Daß Landgraf Hermann eine Tochter dieſes Na- mens aus erſterer Ehe gehabt, und dieſe an einen Graf Alberten vermaͤhlet worden, iſt auſſer Zweifel. Denn ſo melden die annales Landgraviorum p. 350 edit. Eccard. „Hermann hatte von Sophien 2 Toͤchter, Jutta und Hedwigen. Die hiſtoria de „Landgraviis p. 406. Hermann nahm Sophien, des Pfalzgrafen einzige Prin- „zeßin zur Gemahlin, und zeugte 2 Prinzeßinnen mit ihr, davon eine den Grafen von „Elſaten geheirathet, die andere, Namens Jutta, mit Dietrichen ‒ ‒ verlobet wor- „den. Annales Breves p. 345. Hermann bekam die Sophie aus der Pfalz zur „Gewahlin, und zeugtete mit ihr 2 Toͤchter; davon die eine mit dem Marggrafen von „Meiſſen, Dietrichen, getrauet ward, die andere, Heddewiges, bekam den Graf „Albert von Alſaten. Die Annales Reinersbornenſes in Manuſcript: „Die an- „dere Prinzeßin des Landgrafen Hermanns, nemlich Hedwigis, ward an den Graf „Albert von Alſaten vermaͤhlet.„ Alſo ſchreibt auch Roth, Urſinus und alle alte und neue Verfaſſer der Thuͤringiſchen Geſchichte. Die einmuͤthige Uebereinſtimmung dieſer Scribenten hat den Herrn Eccarden bewogen, unter den Elſaßiſchen Landgra- fen ſich einen zu ſuchen, dem er die Hedwig zur Gemahlin beylegen koͤnte, und endlich Alberten, des Koͤnigs Rudolphs Vater, dazu zu erwaͤhlen, in Geneal. Saxon. p. 335. ohnerachtet die Genealog. Habsburg. p. 83 von der Vermaͤhlung dieſes Alberts mit der Thuͤringiſchen Hedwig nichts gewuſt, der auch Herr Hergott im tom. 1. p. 130 ſei- nes anſehnlichen genealogiſchen Werks Recht, und anderer ihren Romainen aus der Hi- ſtorie ſpoͤttiſchen Abſchied gibt. Wie ich nun hierbey die Erfindungskraft des Herrn Eccards bewundere, der aus allem allerley machen kan: alſo halte ichs dieſem Mann auch zu gute, weil er durch die einhellige Ausſage aller Thuͤringiſchen Hiſtorienſchrei- ber, die wir nur haben, zu dieſem Fehltrit ſich verleiten laſſen, helfe ihm auch gerne und willig auf, und bringe ihn wieder auf den rechten Weg. Die Quelle der ganzen Thuͤ- ringiſchen Geſchichte mitlerer Zeit, ſo weit noch was geſundes daran iſt, ſind die Rei- netsborniſchen Jahrbuͤcher, welche die Moͤnche dieſes Kloſters von ſeiner erſten Gruͤn- dung an bis auf die Zeiten Karls des IIII ausgefuͤhret haben. Es iſt Sonnen- klar, daß die uͤbrigen Scribenten alle daraus geſchoͤpfet, und jeder nach ſeinem Gutbe- finden theils manches weggelaſſen, theils hinzugethan, theils geaͤndert haben, wie es ei- nes

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Zitationshilfe: [Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lettus_chronik01_1747/162>, abgerufen am 21.11.2024.