[Lettus, Henricus]: Der Liefländischen Chronik Erster Theil. Halle, 1747.Des Hrn. Hofr. Grubers Zueignungsschr. an den König von England. niglichen Majestät ungemein väterliche Huld gegen Dero grös-seres Vaterland mit einem lebhaften Pinsel gemahlet zu werden, die Denenselben mit Ausgang dieses Frühjahres Flügel gemacht, um zur Erquickung der Unterthanen, welche die Strenge des vori- gen Winters hart mitgenommen, zu rechter Zeit hinzueilen: wo- bey Ew. Königliche Majestät diesen Vortheil von Dero al- lerhöchsten Gegenwart und Mildthätigkeit genossen, daß das aus allen Provinzen und Oertern haufenweise herbey gelaufene Volk Dieselben nicht als ihren über die See angekommenen Landes- herrn, sondern als einen Landesvater ansahe, den ihnen der Him- mel zugesandt, und sich kaum halten konte, daß nicht fast jeder De- nenselben, wie ehedem ein dankbares Römisches Volk einer ihm be- sonders hülfreichen Gottheit, Sitz und Stelle in einem Tempel zu- rechte machte. Jch würde mir zu viel heraus nehmen und uner- träglich fallen, wenn, Allerdurchlauchtigster König, ich diese grossen und vortreflichen Vorzüge nach Ew. Königlichen Majestät Verdiensten hier erzählen wolte. Sie werden aber bey den nunmehro lebenden im Andenken bleiben, man wird sie unsern Kindern und Kindeskindern berichten; sie werden durch Er- zählungen ausgebreitet, in die Geschichtsbücher verzeichnet, und, wie ich hoffe, verewiget werden. Nun solte ich Rechenschaft ge- ben von der Dreistigkeit, mit der dieses Werk Ew. Königli- chen Majestät allerhöchstem Namen zuzuschreiben mich unter- wunden. Da Dieselben an neuen Büchern, durch welche das Reich unserer Historie erweitert wird, allergnädigstes Belieben zu finden geruhen: so wird auch diese mir in höchsten Gnaden zu gute gehalten werden, welches unfehlbar versichert ist Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König, Ew. Königl. Majestät allerdemüthigster und allerunterthänigster Knecht, Johann Daniel Gruber. Des Hrn. Hofr. Grubers Zueignungsſchr. an den Koͤnig von England. niglichen Majeſtaͤt ungemein vaͤterliche Huld gegen Dero groͤſ-ſeres Vaterland mit einem lebhaften Pinſel gemahlet zu werden, die Denenſelben mit Ausgang dieſes Fruͤhjahres Fluͤgel gemacht, um zur Erquickung der Unterthanen, welche die Strenge des vori- gen Winters hart mitgenommen, zu rechter Zeit hinzueilen: wo- bey Ew. Koͤnigliche Majeſtaͤt dieſen Vortheil von Dero al- lerhoͤchſten Gegenwart und Mildthaͤtigkeit genoſſen, daß das aus allen Provinzen und Oertern haufenweiſe herbey gelaufene Volk Dieſelben nicht als ihren uͤber die See angekommenen Landes- herrn, ſondern als einen Landesvater anſahe, den ihnen der Him- mel zugeſandt, und ſich kaum halten konte, daß nicht faſt jeder De- nenſelben, wie ehedem ein dankbares Roͤmiſches Volk einer ihm be- ſonders huͤlfreichen Gottheit, Sitz und Stelle in einem Tempel zu- rechte machte. Jch wuͤrde mir zu viel heraus nehmen und uner- traͤglich fallen, wenn, Allerdurchlauchtigſter Koͤnig, ich dieſe groſſen und vortreflichen Vorzuͤge nach Ew. Koͤniglichen Majeſtaͤt Verdienſten hier erzaͤhlen wolte. Sie werden aber bey den nunmehro lebenden im Andenken bleiben, man wird ſie unſern Kindern und Kindeskindern berichten; ſie werden durch Er- zaͤhlungen ausgebreitet, in die Geſchichtsbuͤcher verzeichnet, und, wie ich hoffe, verewiget werden. Nun ſolte ich Rechenſchaft ge- ben von der Dreiſtigkeit, mit der dieſes Werk Ew. Koͤnigli- chen Majeſtaͤt allerhoͤchſtem Namen zuzuſchreiben mich unter- wunden. Da Dieſelben an neuen Buͤchern, durch welche das Reich unſerer Hiſtorie erweitert wird, allergnaͤdigſtes Belieben zu finden geruhen: ſo wird auch dieſe mir in hoͤchſten Gnaden zu gute gehalten werden, welches unfehlbar verſichert iſt Allerdurchlauchtigſter Großmaͤchtigſter Koͤnig, Ew. Koͤnigl. 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Des Hrn. Hofr. Grubers Zueignungsſchr. an den Koͤnig von England.
niglichen Majeſtaͤt ungemein vaͤterliche Huld gegen Dero groͤſ-
ſeres Vaterland mit einem lebhaften Pinſel gemahlet zu werden,
die Denenſelben mit Ausgang dieſes Fruͤhjahres Fluͤgel gemacht,
um zur Erquickung der Unterthanen, welche die Strenge des vori-
gen Winters hart mitgenommen, zu rechter Zeit hinzueilen: wo-
bey Ew. Koͤnigliche Majeſtaͤt dieſen Vortheil von Dero al-
lerhoͤchſten Gegenwart und Mildthaͤtigkeit genoſſen, daß das aus
allen Provinzen und Oertern haufenweiſe herbey gelaufene Volk
Dieſelben nicht als ihren uͤber die See angekommenen Landes-
herrn, ſondern als einen Landesvater anſahe, den ihnen der Him-
mel zugeſandt, und ſich kaum halten konte, daß nicht faſt jeder De-
nenſelben, wie ehedem ein dankbares Roͤmiſches Volk einer ihm be-
ſonders huͤlfreichen Gottheit, Sitz und Stelle in einem Tempel zu-
rechte machte. Jch wuͤrde mir zu viel heraus nehmen und uner-
traͤglich fallen, wenn, Allerdurchlauchtigſter Koͤnig, ich
dieſe groſſen und vortreflichen Vorzuͤge nach Ew. Koͤniglichen
Majeſtaͤt Verdienſten hier erzaͤhlen wolte. Sie werden aber
bey den nunmehro lebenden im Andenken bleiben, man wird ſie
unſern Kindern und Kindeskindern berichten; ſie werden durch Er-
zaͤhlungen ausgebreitet, in die Geſchichtsbuͤcher verzeichnet, und,
wie ich hoffe, verewiget werden. Nun ſolte ich Rechenſchaft ge-
ben von der Dreiſtigkeit, mit der dieſes Werk Ew. Koͤnigli-
chen Majeſtaͤt allerhoͤchſtem Namen zuzuſchreiben mich unter-
wunden. Da Dieſelben an neuen Buͤchern, durch welche das
Reich unſerer Hiſtorie erweitert wird, allergnaͤdigſtes Belieben
zu finden geruhen: ſo wird auch dieſe mir in hoͤchſten Gnaden zu
gute gehalten werden, welches unfehlbar verſichert iſt
Allerdurchlauchtigſter
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allerdemuͤthigſter und allerunterthaͤnigſter
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