Levezow, Konrad: Iphigenia in Aulis. Halle, 1805.
Pflegt freilich nicht der Held des Friedens Ruh', Wie an dem väterlichen Herd. Wohl manch Geschick, mit Unheil schwanger, drohend naht Es sich, ohn' Unterschied, dem Höchsten, wie Dem Kleinsten; unverschonend bricht es aus, Wenn seine Stunde tönt und sich erfüllt Sein Maaß. Das ist nun einmal schon des Kriegs Geschick. Klytämnestra. Des Helden Heimath ist der Krieg, Und Schlacht und Kampf sind sein Geschäft; doch in Gefahren wächst sein Ruhm. Den Frauen gnügt's Im stillen Haus, entfernt vom Schauplatz der Gefahr, sich zu erfreun der Männer Sieg' Und ihres Ruhms. Wohl mir, daß ich's ver- mag! Und Heil dem königlichen Helden, den
Pflegt freilich nicht der Held des Friedens Ruh', Wie an dem vaͤterlichen Herd. Wohl manch Geschick, mit Unheil schwanger, drohend naht Es sich, ohn' Unterschied, dem Hoͤchsten, wie Dem Kleinsten; unverschonend bricht es aus, Wenn seine Stunde toͤnt und sich erfuͤllt Sein Maaß. Das ist nun einmal schon des Kriegs Geschick. Klytaͤmnestra. Des Helden Heimath ist der Krieg, Und Schlacht und Kampf sind sein Geschaͤft; doch in Gefahren waͤchst sein Ruhm. Den Frauen gnuͤgt's Im stillen Haus, entfernt vom Schauplatz der Gefahr, sich zu erfreun der Maͤnner Sieg' Und ihres Ruhms. Wohl mir, daß ich's ver- mag! Und Heil dem koͤniglichen Helden, den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#AGA"> <p><pb facs="#f0133" n="125"/> Pflegt freilich nicht der Held des Friedens Ruh',<lb/> Wie an dem vaͤterlichen Herd. Wohl manch<lb/> Geschick, mit Unheil schwanger, drohend naht<lb/> Es sich, ohn' Unterschied, dem Hoͤchsten, wie<lb/> Dem Kleinsten; unverschonend bricht es aus,<lb/> Wenn seine Stunde toͤnt und sich erfuͤllt<lb/> Sein Maaß. Das ist nun einmal schon des<lb/> Kriegs<lb/> Geschick.</p> </sp><lb/> <sp who="#KLY"> <speaker><hi rendition="#g">Klytaͤmnestra</hi>.</speaker><lb/> <p>Des Helden Heimath ist der Krieg,<lb/> Und Schlacht und Kampf sind sein Geschaͤft; doch<lb/> in<lb/> Gefahren waͤchst sein Ruhm. Den Frauen gnuͤgt's<lb/> Im stillen Haus, entfernt vom Schauplatz der<lb/> Gefahr, sich zu erfreun der Maͤnner Sieg'<lb/> Und ihres Ruhms. Wohl mir, daß <hi rendition="#g">ich</hi>'s ver-<lb/> mag!<lb/> Und Heil dem koͤniglichen Helden, den<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0133]
Pflegt freilich nicht der Held des Friedens Ruh',
Wie an dem vaͤterlichen Herd. Wohl manch
Geschick, mit Unheil schwanger, drohend naht
Es sich, ohn' Unterschied, dem Hoͤchsten, wie
Dem Kleinsten; unverschonend bricht es aus,
Wenn seine Stunde toͤnt und sich erfuͤllt
Sein Maaß. Das ist nun einmal schon des
Kriegs
Geschick.
Klytaͤmnestra.
Des Helden Heimath ist der Krieg,
Und Schlacht und Kampf sind sein Geschaͤft; doch
in
Gefahren waͤchst sein Ruhm. Den Frauen gnuͤgt's
Im stillen Haus, entfernt vom Schauplatz der
Gefahr, sich zu erfreun der Maͤnner Sieg'
Und ihres Ruhms. Wohl mir, daß ich's ver-
mag!
Und Heil dem koͤniglichen Helden, den
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